Für die TSG Backnang geht’s um die Wurst

Gewinnen die Drittliga-Turner aus dem Murrtal den heutigen Heimwettkampf gegen Schlusslicht USC München, ist es im Kampf gegen den Abstieg schon beinahe die halbe Miete. Verlieren sie, sieht es ziemlich düster aus.

Conner Heiland zählt zu den gesunden TSG-Turnern und hat nach dem Drittliga-Debüt gute Karten auf einen weiteren Einsatz. Foto: Tobias Sellmaier

© Tobias Sellmaier

Conner Heiland zählt zu den gesunden TSG-Turnern und hat nach dem Drittliga-Debüt gute Karten auf einen weiteren Einsatz. Foto: Tobias Sellmaier

Von Robert Steiner

und Steffen Grün

Skeptikern, die nach der zweiten deutlichen Schlappe im zweiten Wettkampf zumindest leise Zweifel beschlichen, ob die Backnanger Drittliga-Turner überhaupt eine realistische Chance haben, den Klassenverbleib schaffen zu können, hauchte Florian Ellinger wieder Hoffnung ein. „Dieses Jahr ist es schwierig“, räumte eines der erfahrenen Mitglieder der TSG-Riege nach dem 17:55 gegen Bühl zunächst zwar ein, um dann aber im Brustton der Überzeugung umgehend hinzuzufügen: „Wir kriegen das schon noch hin.“

Vergleich der Vorletzten mit dem Schlusslicht

Ob es sich um Zweckoptimismus handelte oder eine realistische Einschätzung des eigenen Leistungsvermögens sowie des Potenzials der Konkurrenten im Tabellenkeller war, wird sich schon am heutigen Samstag herausstellen. Um 17 Uhr erwartet der Vorletzte das Schlusslicht aus München zu einem richtungsweisenden Kräftemessen in der Katharinenplaisirhalle. Beide Teams haben ihre bisherigen Wettkämpfe alle verloren, mit einem wichtigen Unterschied: Die Murrtaler gingen erst zweimal an die Geräte, während die Turner aus Bayerns Landeshauptstadt schon drei der insgesamt sechs Duelle hinter sich gebracht haben. Im Besitz der roten Laterne sind die Gäste, weil sie mit 3:33 eine größere Gerätepunktedifferenz aufweisen als die Hausherren (2:22).

Weil es nur einen Absteiger gibt, wäre ein Sieg ein großer Schritt Richtung Rettung

„Da geht’s drum“, betonte Mark Warbanoff mit Blick auf die anstehende Auseinandersetzung bereits am vergangenen Samstag: „Der Gewinner steigt aus meiner Sicht nicht ab.“ Zu der Prognose kommt der TSG-Trainer, weil nur ein Verein den bitteren Gang in die Regionalliga antreten muss und er München im Falle einer Pleite in Backnang kaum dazu in der Lage sieht, danach mit der TG Hanauerland oder dem TV Bühl noch einen der Aufstiegsaspiranten zu bezwingen. Schon eher könnte es das Warbanoff-Team schaffen, beim TSV Grötzingen/Karlsruhe oder zu Hause gegen die TG Wangen-Eisenharz noch etwas Zählbares zu erobern.

Personalsorgen bei der TSG Backnang erschweren Planungen

Sich darauf zu verlassen, wäre allerdings fahrlässig. Es gilt, gegen den USC München den ersehnten ersten Sieg einzufahren, um dem Ligaverbleib einen großen Schritt näherzukommen. „Einfach wird es natürlich nicht, aber es ist machbar“, erklärt TSG-Kapitän Björn Kuhn, der sich mit seinen Kollegen darauf freut, zum dritten Mal in Folge vor heimischem Publikum turnen zu dürfen. Dagegen mischten sich bei Mark Warbanoff im Laufe der Woche in die Vorfreude immer größere Sorgen. Der Grund: „Eine Krankheitswelle hat uns erfasst. Jeden Tag gab es eine neue Hiobsbotschaft.“ Noch ist unklar, bei wem es lediglich eine harmlose und rechtzeitig abklingende Erkältung ist und bei wem sich ein zweiter Strich auf dem Coronatest zeigt – davon hängt letztlich ab, wie die Riege am heutigen Samstag genau aussieht. Von Bestbesetzung bis Rumpfteam sei noch alles möglich, so der Coach.

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Erstellt:
15. Oktober 2022, 06:00 Uhr

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