Fürs Erste nur in der Rolle des Verfolgers

Die Drittliga-Handballer des HC Oppenweiler/Backnang ziehen im bis zuletzt spannenden Ligapokal-Auftaktspiel in eigener Halle gegen den TuS Fürstenfeldbruck mit 29:31 den Kürzeren. Weil nur ein DHB-Pokal-Ticket zu vergeben ist, stehen die Murrtaler nun schon unter Zugzwang.

Ein umkämpftes Duell, in dem am Ende die HCOB-Handballer um Tim Düren von Fürstenfeldbruck niedergerungen wurden. Foto: A. Becher

© Alexander Becher

Ein umkämpftes Duell, in dem am Ende die HCOB-Handballer um Tim Düren von Fürstenfeldbruck niedergerungen wurden. Foto: A. Becher

Von Alexander Hornauer

Knapp und sogar ein wenig unglücklich haben die Drittliga-Handballer des HC Oppenweiler/Backnang das bis zum Anbruch der letzten Minute spannende Auftaktspiel im Ligapokal verloren. Das Team von Trainer Matthias Heineke vergab daheim gegen den TuS Fürstenfeldbruck zu viele Torchancen – am Ende hieß es 29:31. Gästecoach Martin Wild brachte es auf den Punkt: „Das hätte auch anders ausgehen können.“ Den Murrtalern hilft das allerdings nichts. Im Rennen um die Qualifikation für den DHB-Pokal sind sie fürs Erste nur in der Verfolgerrolle.

Vier Mannschaften kämpfen im Ligapokal um den Gruppensieg, da kommt es auf jede einzelne Begegnung an. Dementsprechend intensiv ging es in der Gemeindehalle zur Sache. Für den HCOB setzte es gleich mehrere frühe Nackenschläge. Erstens: Luis Villgrattner musste verletzt vom Feld. Zweitens: Tobias Gehrke war bereits nach zehn Minuten mit zwei Zeitstrafen vorbelastet. Drittens: Fürstenfeldbruck legte mit einem richtig erfolgreichen Angriffsspiel los. Nach kurzer Zeit stand es 8:4 für die Oberbayern.

Für die Hausherren bat Trainer Matthias Heineke zu einer Auszeit. Und die fruchtete. Die HCOB-Handballer hatten in der Abwehr fortan viel mehr Zugriff und sie kamen vorne deutlich besser durch. Marcel Lenz markierte den Ausgleich zum 8:8. Dann trafen die in Durchgang eins übermäßig durch Hinausstellungen dezimierten Einheimischen sogar in Unterzahl zu ihrer ersten Führung. Ein Doppelschlag von Timm Buck brachte das 11:10. Nun war es das vorab erwartete Duell auf Augenhöhe. Bis zur Pause blieb es ausgeglichen. Fürstenfeldbruck hatte sogar Glück, dass es mit einem Remis in die Kabinen ging, denn HCOB-Keeper Jürgen Müller traf mit der letzten Aktion mit einem Fernwurf zum vermeintlichen 16:15 ins verwaiste Tor. Pech nur, dass die Sirene schon ertönte, als der Ball noch ein paar Meter von der Torlinie entfernt war. Also 15:15.

Als Jakub Strýc für ein Dreitorepolster sorgt, sieht es für den HCOB sehr gut aus

In der zweiten Hälfte schenkten sich die Kontrahenten, die bereits nach den 22 Spielen der Hauptrunde nur ein einziges Pünktchen getrennt hatte, weiterhin nichts. Anfangs hatten die Handballer aus Oppenweiler und Backnang gewisse Vorteile. Beim 17:18 lagen sie zwar noch hinten, danach folgten aber zehn ganz starke Minuten. Die Defensive ließ kaum noch etwas zu, vorne spielten die Gastgeber gegen die offensive TuS-Abwehr gute Torchancen heraus. Vor allem Timm Buck war kaum zu bremsen. Als Jakub Strýc vom Kreis einnetzte, war der HCOB auf 23:20 enteilt. Das sah gut aus.

Nur währte die Freude darüber nicht allzu lange. Die starken Gäste aus Fürstenfeldbruck fingen sich schnell wieder und entwickelten enorme Durchschlagskraft aus dem Rückraum. Maximilian Horner verdeutlichte, warum er auf dem Sprung zum Zweitligisten VfL Lübeck-Schwartau steht. Er trug mit insgesamt neun Buden maßgeblich dazu bei, dass sein Team nach 50 Minuten ausglich und dann sogar in Führung ging. Die HCOB-Handballer ließen in dieser Phase zu viele gute Möglichkeiten liegen, daher liefen sie nun einem Rückstand hinterher.

Und anders als noch vor sechs Wochen im Ligaspiel, das die Murrtaler ebenfalls in eigener Halle mit 26:25 für sich entscheiden konnten, ließen sich die Sportler aus Fürstenfeldbruck den Sieg in den letzten Minuten dieses Mal nicht mehr entreißen. Zwar ließen die HCOB-Handballer nichts unversucht und kamen auch immer wieder heran, doch sie versiebten weiterhin gute Chancen und hatten auch Pech mit Pfostenwürfen. So machte Gianni Huber zu Beginn der Schlussminute mit seinem Treffer zum 31:28 den Deckel für die Gäste drauf. Das abschließende Tor von Felix Raff bedeutete nur noch etwas Ergebniskosmetik.

HC Oppenweiler/Backnang: Müller, Koppmeier – Lenz (10/3), Gehrke (2), Buck (5), Raff (3), Sigle, Villgrattner, Wolf (2), Strýc (4), Frank, Maurer (2), Bühler, Rauh, Düren (1).

TuS Fürstenfeldbruck: Luderschmid, Oberosler – Huber (2), Kaulitz, Leindl (1), Hlawatsch (3), Lex (3), Seitz (6), Meinzer, Kerst (4/2), Engelmann (1), Prause (1), Hack, Horner (9/1), Prestele (1).

Siebenmeter: 3/3:3/5 (Engelmann scheitert an Müller, Kerst scheitert an Koppmeier). – Zeitstrafen: 10:6 Minuten (Gehrke/ zweimal, Lenz, Maurer, Strýc – Meinzer, Kerst, Horner). – Schiedsrichter: Fähnle/ Schulle (Königsbronn/Oberkochen). – Zuschauer: 350.

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Erstellt:
4. April 2022, 06:00 Uhr

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