G. Trapattoni

G. Trapattoni

Eine zugegebenermaßen recht abgedroschene Lebensweisheit besagt, dass man immer offen sein muss für Neues. Wer könnte das besser wissen als der Weltmann Giovanni Trapattoni, dessen Horizont ganz sicher übers 4-4-2 und das 4-2-3-1 hinausreicht. Trapattoni sammelt Bücher russischer und amerikanischer Schriftsteller des 19. und 20. Jahrhunderts – und er liebt klassische Musik.

Bei einem wie ihm überrascht es also kaum, wenn er seinen Horizont erweitert – nun, kurz vor seinem 80. Geburtstag am 17. März, hat er auch das Internet für sich entdeckt. Trapattoni präsentiert sich neuerdings auf Instagram, Twitter und Facebook. Dort veröffentlicht er Bilder und Lebensweisheiten. Klar, alleine und aus dem Stegreif geht das nicht, Trapattonis Enkel Felici (24) musste mitanpacken – und sagt nun dies: „Großvater schreibt die Texte, ich helfe ihm allgemein und mit den Fotos.“

Das klingt gut, doch es könnte sich bald ein Problem auftun. Denn bei der legendären Wutrede Trapattonis im Jahr 1998 als Trainer des FC Bayern war Felici zarte drei Jahre alt. Ob er also weiß, zu welchen Botschaften der Opa so fähig sein kann? Etwa, wenn die Internet-Leitung spinnt? „Es gibt, äh, Netze, die sinde schwach wie eine Flasche leer!“ Oder wenn mal jemand mal eine Freundschaftsanfrage ablehnt? „Was erlaube Facebook!“ Leichter wird es, wenn der Opa dem Enkel das Okay gibt für den nächsten Post: „Ich habe fertig.“ Und wenn 24 Stunden später die nächste Botschaft erscheint: „Guten Tag, ich schon wieder da.“ Enkel Felici dürfte generell beruhigt sein, denn Trapattoni ist sich der Komplexität des Netzes bewusst, er wird dabei die drei Kanäle Instagram, Facebook und Twitter gleichberechtigt bedienen und sich deshalb im Zweifel ähnlich äußern wie früher über den Fußball: „Internet ist ding, dang, dong. Es gibt nicht nur ding.“ (sem)

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Erstellt:
12. Januar 2019, 03:14 Uhr

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