Gelungener Saisonstart für die TSG Backnang in die Regionalliga
Trotz zweimaligen Satzrückstands und vieler verletzungsbedingter Ausfälle zeigen sich die Volleyballerinnen der TSG Backnang am Ende nervenstark und siegen im ersten Rundenspiel vor begeisterten Zuschauern in der Mörikesporthalle gegen die TSF Ditzingen mit 3:2.
Von Andreas Ziegele
Nach zweieinhalb Stunden war es endlich geschafft. Spielerinnen mit strahlenden Gesichtern und ein zufriedener Trainer feiern den ersten Saisonsieg der TSG Backnang nach dem Aufstieg in die Regionalliga ausgiebig. Dabei hatte das Spiel nicht so begonnen, wie von Coach Markus Sutterer erhofft. Die Partie startete mit fünf Minuten Verzögerung. Grund waren Probleme mit der neuen Spieldatensoftware, was den Unmut des Schiedsrichtergespanns Christopher Völker aus Fellbach und Anja Plewe aus Bartholomä nach sich zog.
Hypernervös starteten auch die TSG-Spielerinnen in den ersten Satz gegen Mitaufsteiger TSF Ditzingen. Bereits nach knapp 20 Minuten ging der Durchgang mit 14:25 verloren. Ein Spielfluss war zu diesem Zeitpunkt nicht zu erkennen. Viele Aufschlagpunkte und kaum einmal einen langen Ballwechsel sahen die 50 Zuschauer in der Mörikesporthalle. So ging dieser Satz auch in der Höhe verdient an den Gast.
Im zweiten Abschnitt lief es dann für die Backnangerinnen besser. Es klappte nun vieles, was man im ersten Durchgang vermisst hatte. Beim Stand von 14:7 gab dann das Spieldatenprogramm endgültig seinen Geist auf und das Spiel war über acht Minuten unterbrochen. „Wir arbeiten hier mit allen Tricks“, sagte Backnangs Kapitänin Anne Pötzl scherzhaft zu den Spielerinnen aus Ditzingen auf der anderen Seite des Netzes.
Die TSG-Spielerinnen machen einen 1:2-Satzrückstand wett
Nachdem die Schiedsrichter entschieden hatten, dass die Spieldaten nun wieder auf Papier erfasst werden, kamen die TSG-Damen mit dieser Unterbrechung besser zurecht als die Gäste. Mit einer starken Aufschlagserie von Melanie Wunderlich zogen die Gastgeberinnen auf 17:7 davon. Wenig später war es dann ein spektakulärer Ballwechsel, den die Backnangerinnen zum 25:17-Satzerfolg verwandelten.
Komplett ausgeglichen war der dritte Durchgang. Doch auch eine zwischenzeitliche 12:6-Führung der Gastgeberinnen brachte keine Ruhe ins Spiel. Der Vorsprung wechselte und nach dem Stand von 20:20 zogen die Ditzingerinnen mit drei Punkten Vorsprung davon. Auch wenn es am Ende noch mal eng wurde, sicherten sich die Gäste diesen Satz nach 28 Minuten mit 25:23. Trotz des 1:2-Rückstands gab sich Backnangs Abteilungsleiter Hans-Peter Richter optimistisch. „Das wird ein langer Nachmittag“, prophezeite er zu diesem Zeitpunkt und sollte recht behalten.
Zunächst sah es aber nach einem Satzgewinn und damit dem Sieg für die TSF Ditzingen aus. Nach einem Rückstand von sechs Punkten griff Trainer Markus Sutterer in die Trickkiste. „Wir mussten etwas ändern, deshalb habe ich den Wechsel bei den Zuspielerinnen vorgenommen“, erklärt er. Für die Mannschaftskapitänin Anne Pötzl brachte er Alexandra Berger und dieser Schachzug sollte sich beim Stand von 16:16 als ein guter erweisen. Immer wieder gingen die Gastgeberinnen mit zwei Punkten in Führung und konnten am Ende den Satzausgleich durch ein 25:20 herstellen.
Der fünfte und letzte Durchgang musste also die Entscheidung bringen. Trotz mehrmaliger Führung hatten die Backnanger Volleyballdamen in dieser Phase ihre Nerven im Griff. Beim 13:13 nahm Trainer Sutterer die zweite Auszeit dieses Satzes und fand wohl die richtigen Worte in seiner Ansprache. Ein gewaltiger Schmetterball von Iva Maglica zum 14:13 brachte die Vorentscheidung. Ein Aufschlag-Ass sorgte für den Satz- und Spielgewinn zum 15:13 und eine Jubeltraube der Backnanger Spielerinnen.
„Das ist schon mal ein guter Start in die Regionalliga“, resümierte Markus Sutterer nach der Begegnung. „Wir waren am Anfang zu nervös und sind nicht richtig ins Spiel gekommen, aber am Ende des Tages hat es uns dann doch gereicht“, sagte er mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Die Frage nach einer Spielerin, die er besonders hervorheben möchte, beantwortete der Trainer mit einer bemerkenswerten Aussage: „Wir müssen die Spielerinnen hervorheben, die heute nicht da sind, da sie verletzt sind. Die hätten uns heute sehr geholfen“. Um dann aber gleich ein Lob an seine Mannschaft weiterzugeben: „Das Team hat das heute toll gespielt, obwohl wir fast nicht auswechseln konnten. Alexandra Berger hat es dann für uns im vierten und fünften Satz auch tatsächlich gerettet“, so der Trainer. Zum MVP (Most Valuable Player) auf Backnanger Seite wurde vom guten Schiedsrichtergespann allerdings eine andere ausgewählt. Außenannahmespielerin Jana Menke freute sich über die Auszeichnung, die sie aber natürlich mit ihren Teamkolleginnen teilte.
TSG Backnang Wunderlich, Vanessa Maglica, Walter, Iva Maglica, Leuz, Pötzl, Menke, Berger, Neubert, Szabo.