Hamburger Krise

HSV steht nicht mehr auf Aufstiegsplatz, Holtby suspendiert

Berlin /DPA - Entsetzen in Hamburg, Hoffnung in Berlin, Träume in Paderborn: Im Aufstiegsrennen der Zweiten Fußball-Bundesliga hat sich der Wind in zwei direkten Duellen des 31. Spieltages gedreht. Dem Hamburger SV droht plötzlich ein böses Ende, der SC Paderborn schreibt dagegen weiter fleißig an einem möglichen Aufstiegsmärchen. Der HSV (53 Punkte) rutschte durch das 0:2 (0:0) bei Union Berlin hinter die punktgleichen Berliner aus den Aufstiegsplätzen auf Rang vier ab. Aufsteiger Paderborn (54) eroberte derweil durch das 3:1 (0:0) gegen den Fünften 1. FC Heidenheim (49) den zweiten direkten Aufstiegsrang hinter dem 1. FC Köln (59).

Großer Frust herrschte am Sonntag bei HSV-Trainer Hannes Wolf, der sich nun möglicherweise auch um seinen Job sorgen muss. „Angst habe ich nicht. Wenn man in dem Bereich arbeitet, kann das immer passieren“, sagte er: „Von den Punkten und Ergebnissen her ist es einfach viel zu wenig. Ich übernehme nicht die ganze Verantwortung, aber ich bin ein Teil davon.“ Sportvorstand Ralf Becker erklärte aber: „Das Problem ist nicht der Trainer, sondern wir haben ein Problem in der Struktur. Man braucht echte Typen, und davon haben wir zu wenige.“

Der frühere Nationalspieler Lewis Holtby stand wegen einer Spielverweigerung nicht im Kader und wird keine Partie mehr für den HSV bestreiten. Holtby hatte Trainer Hannes Wolf nach dem Abschlusstraining darum gebeten, ihn nicht zu nominieren. Der schier unfassbare Grund: Holtby ahnte, dass er nicht von Anfang an spielen werde. „Ich sage ja nicht: ’Bitte, bitte, komm’ mit’. Kurze Zeit später wusste er zwar, dass das ein Fehler ist, aber dann bekommt man das nicht mehr gedreht“, sagte Wolf.

Die Paderborner indes bemühten sich nach ihrem Dreier gegen Heidenheim und dem Sprung auf Rang zwei um Gelassenheit. „Wir genießen den schönen Moment und wollen in Bielefeld wieder drei Punkte“, sagte Doppeltorschütze Christopher Antwi-Adjej. Für Heidenheim dürfte der Traum vom Aufstieg beendet sein.

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Erstellt:
29. April 2019, 03:12 Uhr

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