HC Oppenweiler/Backnang: Konter ermöglichen dritten Sieg in Serie
Die Handballer des HC Oppenweiler/Backnang behalten in der Dritten Liga mit 34:29 bei der TGS Pforzheim die Oberhand. Bereits zur Pause führen sie mit 14:11. Nun blickt das Team von Trainer Daniel Brack dem Schlagerspiel gegen Tabellenführer SG Pforzheim/Eutingen entgegen.
Von Alexander Hornauer
Dritter Sieg in Serie, der zweite davon auswärts – die Handballer des HC Oppenweiler/Backnang orientieren sich nach dem 34:29 bei Aufsteiger TGS Pforzheim weiter in Richtung Tabellenspitze und sind nun schon Dritter. In der Bertha-Benz-Halle überzeugten die Murrtaler durch Ballgewinne in der Abwehr und ein zielstrebiges Gegenstoßspiel. Die Heimbegegnung gegen Tabellenführer SG Pforzheim/Eutingen am kommenden Samstag fällt nun in die Kategorie Schlagerspiel.
Der HCOB wurde seiner Favoritenrolle gerecht und lieferte eine solide Leistung ab, ohne Glanz zu versprühen. Coach Daniel Brack dachte nach Spielende deshalb recht schnell an die bevorstehende Trainingswoche, weil „man gesehen hat, dass wir noch einiges verbessern müssen, in allen Bereichen“. Er unterstrich aber auch: „Wenn man mir vorab angeboten hätte, dass wir hier mit fünf Toren Vorsprung gewinnen, hätte ich das sofort unterschrieben.“
Der Aufsteiger aus der Goldstadt hatte sich dem HCOB mit der wenig Ehrfurcht einflößenden Bilanz von vier Niederlagen in vier Spielen entgegengestellt. Allerdings hatte die Mannschaft von Pforzheims Trainer Florian Taafel bislang in jedem Match gute Phasen und das eine oder andere Mal schlichtweg auch Pech.
Der HC Oppenweiler/Backnang drückte dem Spiel seinen Stempel durch Balleroberungen in der Defensive und schnell vorgetragene Gegenstöße aus. Nachdem die Pforzheimer in den ersten Minuten eine 6:3-Führung vorgelegt hatten, spielte der HCOB seine Stärke im Umschaltspiel aus. Die Gäste kamen durch Konter zum Erfolg. Außerdem verstanden sie es, den Ball dann schnell zu einem freistehenden Mitspieler zu transportieren, wenn die Pforzheimer Akteure zwar nach hinten geeilt waren, sich aber nicht sortiert hatten. Nach 18 Minuten lagen die Murrtaler mit 10:7 vorne. Dass der HCOB den Hausherren noch mal den Ausgleich ermöglichte, lag an vergebenen Großchancen. In den Minuten vor der Pause setzten sich die Gäste wieder ab. Timm Buck, Elias Newel und Axel Goller sorgten für die 14:11-Pausenführung.
Axel Goller gelingen auf dem rechten Flügel gleich mit zehn Tore
Ärgerlich aus Sicht der Gäste: Die Sache mit dem Verspielen eines Vorsprungs wiederholte sich zu Beginn der zweiten Halbzeit. Ein, zwei vergebene Torchancen zu viel, ein Gegentor durch einen Konter, schon war der Vorsprung aufgebraucht. Immerhin: Die Murrtaler verstanden es, die Hoffnungen der Pforzheimer auf einen Coup erneut schnell zu dämpfen. Dabei tat sich Axel Goller auf dem rechten Flügel mit zehn Torerfolgen, sieben davon in Halbzeit zwei, besonders hervor. Die TGS versuchte es mit einem Torwartwechsel, Andrej Colovic kam für Philipp Gutknecht. Auch er war gegen Gollers variantenreiche Würfe chancenlos. Die Gäste setzten sich auf 24:18 ab. Nach einer Dreiviertelstunde war die Frage nach dem Sieger nahezu geklärt.
Kurzzeitig spannend wurde es neun Minuten vor dem Ende, als der HCOB innerhalb weniger Sekunden drei Zeitstrafen kassierte. Pforzheim nutzte diesen immensen Vorteil zu drei Toren. Allerdings gelang Daniel Schliedermann auch ein wichtiger Treffer für die Heimmannschaft. So waren es – als die Unterzahlphase abgeschlossen war – immer noch vier Tore Vorsprung. Torwart Levin Stasch erhöhte mit einem Fernwurf ins verwaiste Pforzheimer Tor auf 30:25 und setzte damit das für alle in der Halle sichtbare Zeichen: Die Sache ist durch. Der Keeper, der in der Woche zuvor im Match bei den Rhein-Neckar Löwen II ein gutes Spiel abgeliefert hatte, überzeugte auch in Pforzheim und war mit seinen Paraden ein Faktor dafür, dass Trainer Daniel Brack am Ende bilanzieren konnte: „Wir haben heute im Gegenstoßspiel überzeugt.“
TGS Pforzheim Colovic, Gutknecht – Fraggis (5/3), Kautz (2), James (6), Kasperzak, Havryliuk (1), Sruk (1), Blum (3), Löffler (2),Roming, Salzseeler (5), Kubitschek, Herrmann (4/1).
HC Oppenweiler/Backnang Stasch (1), Müller – Schliedermann (6), Newel (5), Buck (4), Schmid (3), Diebel (1), Schmiedt (n.e.), Orlich (1), Goller (10), Frank (2), Rauh (1), Godon.
Siebenmeter 4/6:0/1 (Fraggis wirft an den Pfosten und scheitert an Stasch – Goller wirft an die Latte). – Zeitstrafen 6:10 Minuten (Kautz, Sruk, Blum – Schliedermann, Newel, Orlich, Rauh, Godon). – Schiedsrichter
Dannecker/Volz (Vöhringen/Balingen). – Zuschauer 300.