HC Oppenweiler/Backnang leistet sich zu viele Fehlwürfe
In der Dritten Liga ziehen die Handballer des HC Oppenweiler/Backnang beim Topteam SG Leutershausen mit 29:36 den Kürzeren. Die Murrtaler sind dabei immer wieder dicht dran, aber der erhoffte Ausgleichstreffer gelingt der Mannschaft von Trainer Matthias Heineke nicht.
Von Alexander Hornauer
Sieben Tore Unterschied waren des Guten zu viel. Fakt aber ist aber auch: Die Handballer des HC Oppenweiler/Backnang unterlagen der SG Leutershausen zu Recht. Sie fanden beim 29:36 in der Abwehr über 60 Minuten nicht zur erforderlichen Stabilität, um beim badischen Traditionsverein und Topteam bestehen zu können. Außerdem machte sich der HCOB mit einer Vielzahl an vergebenen Chancen das Leben schwer.
Die SG Leutershausen verdiente sich den Sieg durch eine sehr gute Leistung. Die Gastgeber waren gleich zu Beginn der Partie voll da. Die Mannschaft von Trainer Marc Nagel wirkte entschlossener. HCOB-Torwart Stefan Koppmeier war mehrmals mit Glanzparaden zur Stelle, dennoch wuchs der Rückstand an, auch weil die Abwehr gegen Aktionen von Leutershausens Rückraumspieler Kevin Bitz nicht die richtigen Mittel zum Einsatz brachte. Hinzu kam ein klares Offensivproblem bei den Gästen. Sie kamen zwar zu guten und freien Wurfchancen, aber die Trefferquote war schlecht, auch bei 100-prozentigen Gelegenheiten. Immer wieder hatte SGL-Keeper Sebastian Ullrich seine Hände im Spiel. Nach 22 Minuten führten die Gastgeber mit 13:8.
Immerhin bestimmte der HCOB in den Minuten bis zur Pause das Geschehen. Marc Godon hatte gute Momente. Auch übers Tempospiel kamen die Murrtaler nun zu Toren. Philipp Maurer traf über die rechte Außenbahn, Martin Schmiedt über die linke. Kurz vor dem Seitenwechsel waren die Gäste wieder dran. Obwohl Timm Buck Sekunden vor der Pause einen Siebenmeter vergab – und damit die Chance aufs Anschlusstor – hatten die letzten Momente des ersten Durchgangs berechtigte Hoffnung bei den Gästen ausgelöst.
Der HCOB erhält einige Strafzeiten im falschen Moment
Nach dem Seitenwechsel machte der HCOB weiter Druck. Daniel Schliedermann setzte sich wiederholt gut in Szene, der Rückraumspieler erzielte sechs Tore. Die Gäste kamen auf ein Tor heran. Leutershausen profitierte jedoch von zwei Strafzeitentscheidungen. Die cleveren Hausherren nutzten die Überzahl, um sich Luft zu verschaffen. Dann wiederholte sich das Spielchen: Der HCOB arbeitete sich, wieder vollzählig, ein weiteres Mal heran (22:23), schaffte aber das psychologisch wichtige Ausgleichstor nicht. Im Gegenteil: Eine Fehlabgabe kam zur Unzeit. Danach setzte sich das Leiden der ersten Halbzeit fort: die unzureichende Chancenverwertung.
Leutershausen bekam die Partie wieder in den Griff. Die Mannschaft von Ex-Nationalspieler Marc Nagel warf vier Tore Vorsprung heraus und verwaltete diese nun zunehmend sicherer. Torwart Sebastian Ullrich blieb seiner Linie treu, er hielt auch einen vermeintlich Unhaltbaren. Die Gäste probierten es mit einem siebten Feldspieler, erspielten sich damit auch Tore. Aber um wirklich näher herankommen zu können, hätte außerdem die Abwehr zu mehr Stabilität finden müssen. Wirklich gute Phasen hatten dort aber Seltenheitswert.
In letzter Instanz bedeutete das: Leutershausen brachte seinen Vorsprung souverän ins Ziel. Sieben Tore Differenz (29:36) waren ein bisschen zu viel, letztlich kam es darauf aber nicht an. Entscheidender war: Die Murrtaler hatten zwei-, dreimal die Chance, die Partie wieder offen zu gestalten, aber sie schafften es schlussendlich jedes Mal nicht, entschlossen nachzusetzen.
Zwei Siege, zwei Niederlagen, zufrieden ist man beim HCOB mit dem Start nicht. Vor allem deshalb, weil mit dem Spiel gegen den TuS Fürstenfeldbruck und jenem gegen die SG Leutershausen gleich zwei Partien gegen Topteams verloren gingen. Zumindest eines hätten die Murrtaler gern gewonnen. So stehen 4:4 Punkte zu Buche – und über eine Ausbeute von 6:2 Zählern freuen sich nun die Handballer aus Leutershausen. Pech für Tim Dahlhaus. Er mischte nur anfangs mit, dann musste er mit einer Fußverletzung auf der Bank Platz nehmen. Der HCOB erwartet am kommenden Samstag den TSV Neuhausen/Filder.
SG Leutershausen: Hübe (n.e.), Ullrich – Schreiber (2), Ruf (n.e.), Meddeb (5), Bauer (6), Stippe, Röller (3), Götz (3), Schmitt, Scholz, Haller, Bitz (8), Ulrich (1), Pauli (8/5).
HC Oppenweiler/Backnang: Müller, Koppmeier – Schliedermann (6), Gehrke (2), Buck (2), Schmid (2), Sigle (4), Dahlhaus, Schmiedt (4), Frank (n.e.), Maurer (3), Bühler (n.e.), Rauh, Godon (2), Düren (4).
Siebenmeter: 5/5:0/1 (Buck scheitert an Ullrich). – Zeitstrafen: 6:6 Minuten (Schreiber/zweimal, Röller – Schliedermann, Sigle, Düren). – Schiedsrichter: Fähnle/Schulle (Königsbronn/Oberkochen). – Zuschauer: 500.