HC Oppenweiler/Backnang will hinten gut stehen und vorne Gas geben
Der Drittligist geht als klarer Favorit ins Heimspiel gegen den Drittletzten HT München. Coach Daniel Brack erinnert seine Handballer aber daran, dass eine kompakte Defensivarbeit die Basis ist, um gegen den Aufsteiger eine böse Überraschung zu vermeiden.
Von Alexander Hornauer
Konsequent punkten ist die Zielsetzung der Handballer des HC Oppenweiler/Backnang für die kommenden Wochen. Das gilt besonders für Samstag (20 Uhr, Gemeindehalle Oppenweiler), wenn es gegen Aufsteiger HT München geht. Der Tabellendritte will dem Drittletzten deshalb mit einer stabilen Abwehr und viel Tempospiel begegnen.
In den vergangenen Wochen durchlebte das Team aus dem Murrtal nervenaufreibende Spiele. Ein Sieg in Fürstenfeldbruck mit einem Tor Vorsprung, ein Remis im Spitzenspiel gegen die HSG Konstanz, dann die Niederlage mit einem Tor Differenz in Pfullingen: Immer stand es bis in die allerletzten Sekunden Spitz auf Knopf. Tabellarisch tat der Sieg in Fürstenfeldbruck richtig gut. Die Niederlage in Pfullingen schmerzte dagegen, büßte der HCOB doch die Spitzenposition ein. Im Kampf um die ersten beiden Plätze, die zur Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur zweiten Bundesliga berechtigen, war es ein Dämpfer. Da einige Konkurrenten aus der Spitzengruppe aber ebenfalls Federn ließen, liegt Oppenweiler/Backnang weiterhin gut im Rennen – und hat nun die Aufgabe, seine Position mithilfe vieler Siege weiter zu verbessern.
Bis zur kurzen Winterpause stehen überwiegend einfache Aufgaben an
Im vorweihnachtlichen Endspurt geht es vornehmlich gegen Teams aus dem Mittelfeld oder dem hinteren Drittel der Tabelle. Angesichts der Ausgeglichenheit der Liga ist mit denen aber nicht zu spaßen. Trainer Daniel Brack richtet den Fokus deshalb weiter nur von Spiel zu Spiel. Klar ist aber auf jeden Fall: Daheim gegen das HT München soll ein Sieg gelingen, der im besten Fall eine neue Serie begründet. Dass das Wochenende zuletzt frei war, kam nicht ganz unrecht: Einige HCOB-Handballer waren krank, fehlten auch noch zu Beginn dieser Woche im Training. Sie hatten nun ein paar Tage mehr Zeit zur Regeneration. Es hat uns zum Durchatmen gutgetan“, erklärt Brack. Ob die Pause dem Team insgesamt gutgetan hat, will und kann der Trainer mit einem Schmunzeln beantworten: „Das werden wir nach dem Wochenende wissen.“
Mit dem Neuling aus der bayrischen Landeshauptstadt kommt ein Gegner ins Murrtal, der bisher noch nie hier gastierte. Eine unbekannte Größe ist er trotzdem nicht. Das liegt zum einen daran, dass die Dritte Liga dank Livestreams und Analysetools mittlerweile fast gläsern ist, zum anderen sind zwei prägende Spieler der Münchner alte Bekannte. Korbinian Lex und Yannick Englmann waren viele Jahre tragende Säulen beim TuS Fürstenfeldbruck, ehe sie zum aufkommenden Rivalen aus der Nachbarschaft wechselten. Das HT-Team spielt eine sehr offensive 3:2:1-Abwehr, die ihnen die Chance auf viele Ballgewinne ermöglicht. „Damit haben sie in dieser Saison schon einige Überraschungsmomente geschaffen“, weiß Daniel Brack. Sein Spieler Lukas Rauh hebt ebenfalls warnend den Zeigefinger: „Ich halte diese Mannschaft für einen starken Aufsteiger. Sie war bereits mehrmals kurz davor, auch gegen Gegner aus dem oberen Tabellendrittel zu punkten.“
HCOB setzt auf kompromisslose Abwehrarbeit
Auf Überraschungen haben die Schwaben aber keine Lust. Sie wollen den Bayern mit einer weitestgehend spaßbefreiten und kompromisslosen Abwehrarbeit die Freude am Angriffsspiel nehmen. Auch, wie der HCOB-Coach ergänzt, „weil das die Basis unseres Spiels ist: eine kompakte Abwehr, eine gute Torwartleistung.“ Für Lukas Rauh ist die Marschroute klar: „Unsere Aufgabe lautet, ihre Spielweise durch einen guten Rückzug und eigene Tore über den Gegenstoß zu stoppen.“ Je öfter Oppenweiler/Backnang den Ball über die erste und die zweite Welle im gegnerischen Tor versenkt, umso seltener bietet sich dem Kontrahenten die Chance, selbst zu Ballgewinnen zu kommen. Und dann stünden die Aussichten gut, findet Rauh: „Grundsätzlich bin ich sehr positiv gestimmt, dass wir gewinnen – auch deshalb, weil wir in der Gemeindehalle spielen und hier in diesem Jahr schon sehr viele sehr gute Partien abgeliefert haben.“
Der Gegner Beim Hachinger Tal (HT) München handelt es sich um eine Spielgemeinschaft des TSV Unterhaching und des SV-DJK Taufkirchen, zweier Vereine aus der Münchner Peripherie. Unterhaching hat vor 25 Jahren schon einmal den Sprung in die dritthöchste deutsche Liga geschafft, stieg aber gleich wieder ab. Das wollen Trainer Johannes Borschel und das HT-Team diesmal unbedingt vermeiden.
Livestream Die Partie ist auf Sportdeutschland.TV zu sehen.
Neuer Coach Ligarivale Horkheim hat verkündet, in der neuen Runde nicht mehr mit Trainer Dragos Oprea zu planen. Gründe sind „unterschiedliche Auffassungen über die sportliche Entwicklung und Realisierung der Ziele“. Der Ex-Nationalspieler ist seit 2022 Coach beim Klub aus dem Heilbronner Süden.
Klare Niederlagen HCOB-Spieler Felix Raff war in den vergangenen zwei Tagen mit US-Meister San Francisco CalHeat beim IHF Super Globe in Saudi-Arabien im Einsatz. Erwartungsgemäß qualifizierte sich der Außenseiter nicht für die Finalrunde. Gegen Al-Najma aus Bahrain (22:29) und den polnischen Spitzenklub KS Kielce (23:49) gabs klare Niederlagen. Rückraumspieler Raff durfte mit seiner Ausbeute aber zufrieden sein. Er erzielte sieben Tore und war bester Schütze seines Teams.