HCOB-Frauen mit starker Entwicklung

Handballerinnen führen unter Anleitung von Spielertrainerin Judit Lukács die Tabelle der Bezirksliga ohne Verlustpunkt an

Zehn Spiele, zehn Siege – und in jedem davon mehr als zehn Tore Unterschied. Die Handballerinnen des HC Oppenweiler/Backnang befinden sich in der Bezirksliga auf Erfolgskurs. Der Aufstieg in die Landesliga ist zum Greifen nah. Unter der neuen Spielertrainerin Judit Lukács hat sich das junge Team in allen Belangen hervorragend weiterentwickelt.

Judit Lukács (beim Wurf) hat als Trainerin ihre Spielerinnen weiterentwickelt und setzt auf dem Spielfeld selbst Akzente. Foto: A. Becher

© Sportfotografie Alexander Becher

Judit Lukács (beim Wurf) hat als Trainerin ihre Spielerinnen weiterentwickelt und setzt auf dem Spielfeld selbst Akzente. Foto: A. Becher

Von Alexander Hornauer

Die HCOB-Handballerinnen übernahmen zu Beginn die Tabellenführung, der deutliche Sieg gegen den Meisterschaftskandidaten HG Steinheim/Kleinbottwar im dritten Spiel war ein echtes Ausrufezeichen. Oft gelang es den Sportlerinnen aus dem Murrtal, die Begegnungen schon in der Anfangsphase in die gewünschte Richtung zu lenken. Nicht einmal der Fakt, dass sieben von zehn Begegnungen der Vorrunde in fremden Hallen stattfanden, bereitete dem Team Mühe. Die Handballerinnen gingen Ende November mit der Ausbeute von 20:0 Punkten in die Winterpause. Das sind – nach Minuspunkten – sechs Zähler Vorsprung auf den Zweiten HG Steinheim/Kleinbottwar, der TV Mundelsheim als Dritter hat neun „Miese“ auf seinem Konto.

Die Idee, auf eine erfahrene und leistungsstarke Spielertrainerin zu setzen, trägt Früchte. Gerold Hug, im HCOB-Vorstand fürs Frauenteam zuständig, hatte bereits im Sommer die Hoffnung geäußert, dass die zuvor in höheren Spielklassen aktive Judit Lukács sowohl die Entwicklung der zahlreichen jungen Spielerinnen zielstrebig voranbringe als auch selbst auf dem Spielfeld als wichtige Stütze vorangehe. Ein halbes Jahr später lässt sich feststellen, dass beides eingetreten ist. Die Sportlerin selbst sagt: „Damit, dass es so gut laufen wird, haben weder ich noch meine Spielerinnen gerechnet.“ Jetzt freut sie sich natürlich darüber. Dass sich alle Handballerinnen mit viel Motivation ins Zeug gelegt hätten, kann sie bestätigen.

Dass es dann auch im individuellen Können vorangehe, ist der verdiente Lohn für den vergossenen Schweiß. Ein Beispiel ist Kreisläuferin Lea Soffel. „Sie spielt noch in der B-Jugend und ist trotzdem schon nicht mehr wegzudenken.“ Weil neben der Qualität der Einzelspielerinnen auch das Zusammenspiel immer besser geworden sei, stellten sich Siege in Serie ein. Irgendwann habe es im Laufe der Vorrunde Spiele gegeben, sagt Judit Lukács, „da haben die gegnerischen Mannschaften schon vorher nicht mehr daran geglaubt, gegen uns gewinnen zu können“. Damit waren die Handballerinnen des HC Oppenweiler/Backnang auch psychologisch im Vorteil.

In der Rückrunde wollen die Sportlerinnen aus dem Murrtal ihren ersten Platz verteidigen. Die deutlichen Ergebnisse aus der Hinserie dürfen nicht zu Übermut verleihen. „Wir müssen weiter hoch konzentriert in die Spiele gehen und Leistung abliefern“, sagt Lukács. Zumal es nicht allein darum geht, fleißig weiter für Meisterschaft und Aufstieg zu punkten, sondern auch die nächsten Entwicklungsschritte zu gehen. „Wenn es beispielsweise um den Überblick und das Entscheidungsverhalten geht, dann merkt man schon, dass wir noch eine junge Mannschaft haben“, erläutert Lukács – und daran, dass ihre Spielerinnen im richtigen Moment noch öfter und geistesgegenwärtiger den geeigneten Pass spielen, will sie in der kommenden Zeit verstärkt arbeiten. In der Heimpartie gegen den TV Tamm geht es am 13. Januar darum, die lange Pause gut aus den Beinen zu bekommen, zwei Wochen später steht dann der zweite Vergleich mit der HG Steinheim/Kleinbottwar sein. Setzen sich die HCOB-Handballerinnen erneut durch, dann könnte der Traum vom Aufstieg Gestalt annehmen.

Info
Abstiegssorgen und Aufstiegshoffnungen

Bezirksklasse: Die HSG Sulzbach-Murrhardt hat nach zehn Spielen nur drei Pluspunkte auf dem Konto. Im Feld der elf Mannschaften liegen die Schützlinge von Trainer Idris Kujenya damit auf dem vorletzten Platz. Das wäre – Stand heute – ein Abstiegsplatz. Hoffnung macht allerdings, dass die Leistungskurve in den vergangenen Spielen des alten Jahres wieder nach oben zeigte. Mindestens einen Platz sollte die HSG jedoch gutmachen, um sich nicht auf andere verlassen zu müssen. Wesentlich besser lief es beim HC Oppenweiler/ Backnang II. 12:10 Punkte bedeuten den vierten Rang. Das Team bewies mehrfach Nervenstärke und entschied nahezu alle engen Spiele zu seinen Gunsten.

Kreisliga A: Die SG Weissach im Tal krebste lange Jahre im Tabellenkeller der unteren Spielklasse herum. Seit rund zwei Jahren geht es konstant aufwärts, aktuell führt die Mannschaft von Trainer Benedikt Pollak mit 17:3 Punkten die Tabelle an. Weil aller Voraussicht nach drei Teams aufsteigen, können die SGW-Handballerinnen schon einmal den Sekt kaltstellen. Die dritte Mannschaft des HCOB ist mit 10:8 Punkten Sechster, die HSG Sulzbach-Murrhardt II folgt mit 8:8 Zählern direkt dahinter.

Zum Artikel

Erstellt:
3. Januar 2019, 06:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen