HCOB freut sich auf ein Saisonhighlight
Handball-Drittligist trifft im Württembergduell in Oppenweiler auf das stark gestartete Team vom VfL Pfullingen
Es ist ein Highlight, das Württemberg-duell zwischen den Drittliga-Handballern des HC Oppenweiler/Backnang und des VfL Pfullingen. Auch am morgigen Samstag (20 Uhr, Gemeindehalle in Oppenweiler) könnte es eine Partie mit viel Spannung geben. Beide Teams sind gut drauf und wollen unbedingt den Sieg.

© Sportfotografie Alexander Becher
Lukas Köder (beim Wurf) will mit dem HC Oppenweiler/Backnang das Heimspiel siegreich gestalten. Foto: A. Becher
Von Alexander Hornauer
Im siebten Jahr hintereinander sind die Handballer aus dem Murrtal und die Sportler aus dem Echaztal sportliche Rivalen. Mit keinem anderen Klub pflegt der HCOB einen regelmäßigen Wettstreit um Punkte. Zunächst duellierten sich beide Teams zwei Jahre in der Baden-Württemberg-Oberliga. Sie stiegen 2015 gemeinsam auf. Seither sind die Duelle der beiden württembergischen Teams auch in Liga drei Spiele mit einer erhöhten Aufmerksamkeit. Das liegt nicht allein an der räumlichen Nähe, auffällig ist auch die sportliche Ausgeglichenheit. Nicht wenige Duelle der jüngeren Vergangenheit endeten unentschieden. Gab es doch mal einen Sieger, so hatte er meist keinen deutlichen Vorsprung. Selbst in der Saisonvorbereitung beim Handball-Cup in der Backnanger Karl-Euerle-Halle trennte man sich remis.
Aktuell machen beide Mannschaften einen guten Eindruck. Pfullingen hat fünf Spiele hintereinander gewonnen, 11:3 Punkte. Noch ein Sieg, dazu ein zeitgleicher Patzer von Fürstenfeldbruck – und der VfL wäre Tabellenführer. Würde dann vielleicht sogar die Rückkehr in die zweite Liga locken? Noch ist es ein weiter Weg. Der neue Trainer Daniel Brack, er kam aus Plochingen, scheint an den richtigen Stellschrauben gedreht zu haben. HCOB-Coach Matthias Heineke sagt: „Sie haben eine eingespielte Mannschaft und mit Lukas Fischer einen Volltreffer als Zugang gelandet. Dadurch haben sie viel Eins-gegen-eins-Qualität im Rückraum, und das gibt – gepaart mit dem bekannten Tempospiel – ein großes Potenzial in der Offensive.“
Beim HCOB läuft es ebenfalls um einiges besser als in der Vorsaison. Die ersten vier Heimspiele wurden gewonnen. Auswärts wartet die Mannschaft auf den ersten Coup, auch wenn die Leistungen bei Balingen-Weilstetten II, Fürstenfeldbruck und Saarlouis vielversprechend waren. Bei der Partie im Saarland fehlte zuletzt nicht viel. „Wir haben taktisch gut verteidigt, haben viel Einsatz gezeigt“, lobt Heineke, legt aber auch den Finger in die Wunde: „Die individuellen Szenen sowie Kleingruppen haben wir nicht optimal verteidigt, das müssen wir am Samstag viel besser machen.“ Und grundsätzlich gelte, jetzt schon wieder mit dem Blick voraus: „Wir müssen am Samstag alle positiven Emotionen auf den Platz bringen, unsere Zuschauer von der ersten Minute an mitreißen und bereit sein, nach hoher Intensität zuvor in der Schlussphase noch anzuziehen.“
In den Spielen der jüngeren Vergangenheit wurde von beiden Teams und deren Trainern betont, dass es durch die hohe Taktung an Spielen schwierig sei, größere Geheimnisse voreinander zu haben. Gilt das wieder – oder kann man sich doch wieder einen kleinen Vorsprung durch etwas Neues verschaffen? Heineke sagt: „Dazu stehe ich weiterhin. Natürlich wird jedes Team sich etwas Spezielles fürs Spiel einfallen lassen, aber über 60 Minuten gibt das vermutlich nicht den Ausschlag. Es geht vielmehr darum, wer seine Abwehr mit Torhütern ans Maximum bringt und wer die Fehler des Gegners konsequent bestraft.“
Der HCOB musste am vergangenen Wochenende auf vier Spieler – Evgeni Prasolov, Marcel Lenz (außer beim Siebenmeterwurf), Felix Raff und Johannes Csauth – verzichten. Der eine oder andere dürfte gegen Pfullingen wieder fit sein. Der Wille ist bei allen groß, wohlwissend, dass im württembergischen Duell auch Kleinigkeiten wie eine zusätzliche Wechselmöglichkeit den gewinnbringenden Ausschlag geben können.