HCOB hat viel Respekt vor dem VfL Pfullingen

Von Alexander Hornauer

Das Duell zwischen dem VfL Pfullingen und dem HC Oppenweiler/Backnang ist ein Dauerbrenner, zuletzt zweimal mit dem besseren Ende für das Team aus dem Echaztal. Der HCOB hat allerdings nach drei Siegen in Folge viel Selbstbewusstsein getankt. Ein Coup in der Kurt-App-Halle käme im Rennen um einen Rang unter den Top Sechs und damit gegen den Gang in die Abstiegsrunde äußerst gelegen.

Die Murrtaler bewältigten den Januar ohne Fehl und Tadel. Siege gegen Willstätt, Günzburg und Kornwestheim waren verdienter Lohn starker Leistungen. Mit 21:13 Punkten sind die Akteure um Coach Matthias Heineke Fünfter. In den sechs anderen Drittliga-Staffeln wären sie damit so gut wie durch, aber solche Betrachtungen sind unbedeutend. Fakt ist, dass es in der Südstaffel rund um den ominösen Strich zwischen Platz sechs und sieben eng zugeht. Also zählt jeder Punkt. Und da müssen auch mal Zähler aus Duellen her, in denen man nicht mit Gewissheit damit rechnen kann.

Die beiden vergangenen Duelle gingen an den VfL Pfullingen

Das Match in Pfullingen fällt in diese Kategorie. Seit 2013 treten die beiden Teams regelmäßig gegeneinander an. Es begann in der Baden-Württemberg-Oberliga und setzte sich nach dem zeitgleichen Aufstieg in 2015 in Liga drei nahtlos fort. Oft waren es knappe und enge Spiele. In den vergangenen beiden Duellen hatten die VfL-Handballer das Momentum auf ihrer Seite. „Sie haben ihr Spiel mit wenig Fehlern auf den Platz bekommen“, erinnert sich Trainer Heineke, und das war kein Zufall, „denn das gelingt ihnen in fast allen Spielen“. Aber klein beigeben ist nicht sein Ding, im Gegenteil: „Auch wenn sie das sehr verlässlich hinbekommen – wenn wir unseren Top-Speed über weite Strecken der Partie abrufen können, sind für uns Punkte möglich.“

Aufgrund der Tabellensituation, der VfL strebt als Zweiter in Richtung Aufstiegsrunde Zweite Bundesliga, der Tendenz der vergangenen beiden Spiele und wegen des „sehr hohen Spielniveaus“ in Heimpartien erklärt Matthias Heineke die Pfullinger Mannschaft um deren Coach Daniel Brack zum Favoriten. Wie aber kann die HCOB-Mannschaft nicht nur um den Sieg mitspielen, sondern diesen sogar mitnehmen? „Wir müssen das Heft selbst in die Hand nehmen, taktisch variabel sein und sehr clever agieren.“ Wie es gehen kann, zeigten die Murrtaler vor zwei Wochen im wichtigen Match gegen den SV Salamander Kornwestheim. Da boten die HCOB-Handballer eine sehr gute Leistung.

Insofern stellt sich die Frage: War die Pause nach nur drei Spielen im neuen Jahr nun gut oder eher kontraproduktiv? Matthias Heineke weiß, dass er das nicht so genau beantworten kann. „Das wird man sehen.“ Auf jeden Fall aber sei wichtig gewesen, „dass wir im Januar Selbstvertrauen getankt haben und dass wir körperlich fit sind“. Gerade in den Spielen gegen Willstätt und in Günzburg steckten die Handballer des HC Oppenweiler/Backnang auch quarantänebedingte Dezimierungen gut weg. Einen Vorteil hatte das spielfreie Wochenende auf jeden Fall: „Wir hatten zwei Wochen Zeit, uns auf die Partie vorzubereiten.“ Gleiches gilt allerdings auch für die VfL-Handballer. Insofern darf man gespannt sein, wer die Zeit besser genutzt hat.