HSG-Handballern droht der Abstieg

Nach elf Niederlagen in Folge sieht es für die Spielgemeinschaft aus Sulzbach und Murrhardt in der Bezirksliga schlecht aus. Die Mannschaft ist auf den vorletzten Tabellenplatz unter zwölf Teams abgerutscht. Und dieser könnte am Saisonende den Gang in die Bezirksklasse bedeuten.

Trainer Alexander Belz hat viel Redebedarf mit seinen Spielern nach dem Negativlauf in der Bezirksliga. Foto: A. Becher

© Alexander Becher

Trainer Alexander Belz hat viel Redebedarf mit seinen Spielern nach dem Negativlauf in der Bezirksliga. Foto: A. Becher

Von Heiko Schmidt

Vor drei Jahren haben die Handballer der HSG Sulzbach-Murrhardt noch in der Landesliga gespielt. Das Aushängeschild der Spielgemeinschaft hat zu dieser Zeit alle Mitglieder mitgerissen. Doch dann folgte der Abstieg in die Bezirksliga. In der Saison 2019/2020 belegte das Team den neunten Platz unter zwölf Mannschaften, der Absturz wurde verhindert. Die coronabedingt abgebrochene Spielzeit 2020/2021 rettete die HSG. Nun wird es aber für die Handballer aus Sulzbach und Murrhardt ganz eng. Sie stehen nach der 23:24-Heimniederlage im Kellerduell gegen die HSG Strohgäu auf dem vorletzten Rang. „Wir sind noch nicht abgestiegen“, versucht Trainer Alexander Belz seinen Spielern Mut zu machen. Doch: „Der Tabellenletzte wird sicher absteigen, vielleicht auch der Vorletzte.“ Das bedeutet, dass es die HSG treffen könnte.

Doch wie kam es dazu? „Da gibt es mehrere Gründe“, antwortet Belz, der seit einigen Jahren das Trainerzepter bei der HSG schwingt. Hauptsächlich sind es die personellen Probleme, mit denen die HSG auch jetzt noch zu kämpfen hat. Rückraumspieler Lucas Pecoroni hat sich das Kreuzband gerissen. Rechtsaußen Christoph Boitin fällt nach einem Achillessehnenriss noch länger aus. Zudem ist Kreisläufer Nicolai Plapp aus beruflichen Gründen ins Rheinland gezogen. „Die drei sind sehr wichtige Spieler für uns. Ihre kurzfristigen Ausfälle haben uns das Genick gebrochen“, klagt Trainer Alexander Belz. Ein weiterer Aspekt aus seiner Sicht ist, dass einige der vergangenen elf Partien knapp verloren wurden. „Kleinigkeiten gaben den Ausschlag. Auch hat uns das Glück gefehlt“, so der 46-Jährige, der nachschiebt: „In den vergangenen Wochen hat sich bei uns einiges summiert.“ Durch den Negativlauf von elf Niederlagen hintereinander hat das Nervenkostüm der Mannschaft gelitten. „Die Motivation ist im Keller“, schildert der Coach.

In den letzten vier Spielen will die HSG den Ligaverbleib schaffen

Aufgeben wollen die HSG-Handballer auf keinen Fall. „Wir absolvieren noch vier Spiele und können aus eigener Kraft den Ligaverbleib schaffen“, macht Alexander Belz klar. Dabei steht auch das Rückspiel gegen die HSG Strohgäu auf dem Programm. Und sollte dies die Handballspielgemeinschaft mit mindestens zwei Toren Unterschied gewinnen, stünde sie besser als der Mitkonkurrent im Abstiegskampf da. Denn beim Handball zählt auf württembergischer Ebene bei Punktgleichheit nicht das Torverhältnis, sondern die Bilanz aus den direkten Vergleichen. Ein weiteres Plus für die HSG könnte sein, dass sie in den letzten vier Saisonspielen dreimal zu Hause antreten darf, um dann mit der Unterstützung der Zuschauer die wichtigen Punkte landen zu können. „Es wird ein Kampf ums Überleben, aber aufgeben werden wir nicht“, lautet der eindringliche Appell von Alexander Belz an seine Schützlinge.

Die Bilanz der HSG-Handballer aus den vergangenen elf Spielen sieht ernüchternd aus.

Die Bilanz der HSG-Handballer aus den vergangenen elf Spielen sieht ernüchternd aus.

Die personelle Lage wird sich bis zum letzten Spiel allerdings nicht viel verändern. Da geht es am Donnerstag, 14. April, um 20.30 Uhr in der Sporthalle in Sulzbach gegen die dritte Mannschaft der SG BBM Bietigheim, die abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz steht. „Wir werden einige talentierte Spieler aus der zweiten Mannschaft hochnehmen“, verrät der Trainer. Das zeigt auch, wie sich der Verein in der Zukunft aufstellen will. „Wir werden kaum Spieler von anderen Vereinen holen, sondern verstärkt auf die eigene Jugend setzen“, so Alexander Belz. Und da ist die HSG mit vielen Nachwuchsmannschaften sehr gut aufgestellt.

Für den 46-jährigen Trainer ist es trotz der angespannten Personallage aber keine Option, noch einmal selbst auf dem Spielfeld auszuhelfen. „Das wird nicht mehr funktionieren wie vor drei Jahren.“ Da hatte er sein Trikot noch einmal übergestreift, als die personelle Lage bei der HSG ebenfalls sehr eng war. Belz konzentriert sich nun vielmehr aufs Coachen, um der Mannschaft so zum angestrebten Ligaverbleib zu verhelfen. „Ich hoffe, dass wir es schaffen. Wir werden alles dafür tun, damit das Aushängeschild des Vereins auch in der neuen Saison in der Bezirksliga spielen wird“, gibt sich Alexander Belz kämpferisch.

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Erstellt:
23. März 2022, 06:00 Uhr

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