„Immer noch ein Stück weit überwältigt“

Das Interview: Ex-TSG-Fußballer Keven Schlotterbeck spricht über sein Erstliga-Debüt für den SC Freiburg beim VfB Stuttgart

Der steile Aufstieg von Keven Schlotterbeck (21) hat seinen vorläufigen Höhepunkt erreicht. Der Fußballer aus Weinstadt, der 2017 von der TSG Backnang zum SC Freiburg gewechselt war, feierte beim 2:2 beim VfB Stuttgart sein Erstliga-Debüt: Der Innenverteidiger nahm ab der 38. Minute den Platz des verletzten Manuel Gulde ein und spielte gut.

Keine Angst vor großen Namen: Keven Schlotterbeck (links, mit VfB-Kapitän Christian Gentner) überzeugte bei seinem Erstliga-Debüt.Foto: Imago

Keine Angst vor großen Namen: Keven Schlotterbeck (links, mit VfB-Kapitän Christian Gentner) überzeugte bei seinem Erstliga-Debüt.Foto: Imago

Von Steffen Grün

Herr Schlotterbeck, gewähren Sie uns doch bitte einen kurzen Einblick in Ihre Gefühlswelt: Wie haben Sie Ihr Erstliga-Debüt erlebt?

Es war ein überragendes Gefühl, zumal sich meine Nervosität im Rahmen hielt, als ich von Trainer Christian Streich eingewechselt wurde. Es hat mir einen riesigen Spaß gemacht, zum ersten Mal in der Bundesliga und dann auch noch vor der eigenen Haustür zu spielen. Ich bin immer noch ein Stück weit überwältigt.

Freiburg führte lange, lag nach zwei späten VfB-Toren aber mit 1:2 hinten und glich erst in der vierten Minute der Nachspielzeit aus. Wie bewerten Sie diese Punkteteilung?

Über das gesamte Spiel betrachtet ist es schade, dass wir in Anführungszeichen nur einen Punkt mitgenommen haben. Trotzdem war es ein gutes Spiel von uns, wir haben lange Zeit die Null gehalten. Nach dem zwischenzeitlichen Rückstand können wir mit dem Punkt letztlich gut leben, zumal wir den VfB in der Tabelle damit weiterhin auf Abstand halten.

Wie schätzen Sie angesichts der Verletzungspause von Manuel Gulde Ihre Chancen auf weitere Erstliga-Einsätze in naher Zukunft ein?

Das muss ich einfach abwarten. Ich will weiterhin jeden Tag mein Bestes geben, um mich dem Trainer zu zeigen. Sollte er mich dann aufstellen, gebe ich natürlich 100 Prozent. Wenn es nicht für den Kader oder sogar für die Startelf reicht, bin ich auch nicht unglücklich und werde eben weiterhin an mir arbeiten, um auf weitere Einsätze hoffen zu können.

Schauen Sie noch, wie es bei der TSG läuft?

Ich verfolge das immer noch und schaue jede Woche nach den Ergebnissen. Jetzt hoffe ich, dass die Rückrunde besser läuft als die Hinrunde und die TSG den Klassenerhalt in der Oberliga schafft.

Ihr Bruder Nico ist wie Sie Innenverteidiger und gehört beim SC Freiburg zum Regionalliga-Kader. Sehen wir irgendwann das Schlotterbeck-Abwehrduo in der Bundesliga?

(lacht) Das wäre natürlich ein Riesentraum für meine Eltern und für uns zwei, wir verstehen uns sehr gut. Wir müssen abwarten, wie sich mein Bruder weiterentwickelt, wie ich mich weiterhin präsentiere – und dann muss man schauen, ob es tatsächlich so weit kommt. Es wäre sicherlich toll, mal mit meinem Bruder zusammen in der Bundesliga zu spielen.

Zur Person
Keven Schlotterbeck

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Erstellt:
5. Februar 2019, 06:00 Uhr

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