Innerhalb von 20 Minuten deutlich enteilt

Handball-Drittligist HC Oppenweiler/Backnang wirft beim 35:30 gegen den SV Salamander Kornwestheim schon in der ersten Hälfte einen klaren Vorsprung heraus. Mit dem Heimsieg ziehen die Murrtaler in der Tabelle an dem geschlagenen Bezirksrivalen vorbei und sind nun schon Vierter.

Kreisläufer Jakub Strýc setzte wichtige Akzente im Spiel des HC Oppenweiler/Backnang und erzielte auch sechs Tore. Foto: A. Becher

© Alexander Becher

Kreisläufer Jakub Strýc setzte wichtige Akzente im Spiel des HC Oppenweiler/Backnang und erzielte auch sechs Tore. Foto: A. Becher

Von Alexander Hornauer

Es war ein starker Auftritt des HC Oppenweiler/Backnang. Bereits vor der Pause erspielten sich die Drittliga-Handballer in der heimischen Gemeindehalle eine souveräne Führung. Im zweiten Durchgang kam der SV Salamander Kornwestheim noch einmal in Schlagdistanz und es wurde phasenweise spannend, doch das Team von Trainer Matthias Heineke sicherte sich den 35:30-Sieg mit viel Einsatz und Emotion. Unter dem Strich stand ein wichtiger Erfolg gegen einen unmittelbaren Konkurrenten im Kampf um einen Platz unter den ersten Sechs.

Es war für die HCOB-Handballer das Finale eines starken Januars. Mit dem TV 08 Willstätt hatten sie anfangs einen weiteren direkten Mitbewerber besiegt und anschließend beim VfL Günzburg nachgelegt. 6:0 Punkte aus drei Begegnungen – eine tolle, aber zugleich auch eine notwendige Ausbeute, wie der Blick auf die Tabelle zeigt. Im Bemühen, mindestens Sechster zu werden, weil der Siebte bereits in die Abstiegsrunde muss, kommt es auf jeden Zähler an.

Kornwestheim witterte vor dem Match in der Gemeindehalle die Möglichkeit, sich ein Dreipunktepolster auf den HCOB verschaffen zu können. Die Mannschaft von Trainer Alexander Schurr trat in den Anfangsminuten selbstbewusst und überzeugend auf. Sie fand schnell ins Spiel, erarbeitete sich gute Torchancen und nutzte sie. Dagegen benötigten die Hausherren eine kurze Anlaufzeit, doch nach dem 2:4-Rückstand setzte Ruben Sigle mit zwei Rückraumtoren wichtige Akzente. Von Minute zu Minute wuchs das Zutrauen in das eigene Können. Die Abwehr fand immer mehr Zugriff. Torwart Jürgen Müller stand oft im Mittelpunkt des Geschehens, er sorgte mit seinen Paraden für Begeisterung auf den Zuschauerrängen.

20:13 zur Pause, aber in der zweiten Halbzeit wird es noch einmal spannend

Der HCOB schaltete nach Ballgewinnen schnell um und kam oft zum Abschluss, ehe sich Kornwestheims Abwehr richtig sortiert hatte. Dabei ging Torgefahr von allen Positionen aus. Vor allem das Zusammenspiel mit Kreisläufer Jakub Strýc war ein Erfolgsgarant. Dass die Referees überdurchschnittlich viele Zeitstrafen gegen Oppenweiler/ Backnang verhängten, wirkte sich kaum auf das Spielgeschehen aus. Auch in Unterzahl verteidigten die Murrtaler gut. Im Angriff kompensierten sie es durch die Hereinnahme eines siebten Feldspielers. So zogen sie nach und nach davon. Nach einer Viertelstunde stand es 12:7, zur Pause dann 20:13.

In den ersten Minuten nach dem Wechsel verteidigte der HCOB seinen Vorsprung. Besonders sehenswert war ein fulminanter Rückraumwurf von Tobias Gehrke, der in doppelter Unterzahl genau im Winkel einschlug und das 23:16 bedeutete. Sieben Tore Differenz waren es auch beim 25:18, danach schlich sich aber eine Schwächephase ein. Acht Minuten blieb das Heineke-Team ohne weiteren Treffer, weil es gute Chancen versiebte, auch einen Siebenmeter. Die Gäste konnten vor allem auf die Treffsicherheit des in der Torschützenliste führenden Felix Kazmeier bauen. Er trug maßgeblich dazu bei, dass die Kornwestheimer nach einer Dreiviertelstunde beim 22:25 nur noch einem kleinen Rückstand hinterherliefen.

Es war Timm Buck, der in diesem heiklen Moment viel Verantwortung schulterte. Im Stile eines alten Hasen verwandelte das erst 20-jährige Rückraumass zwei Siebenmeter und sorgte auch aus dem Spiel heraus für wichtige Treffer. Der HCOB enteilte wieder, das 30:25 nach 50 Minuten gab Sicherheit. Das Team versprühte in dieser Phase zwar nicht mehr den spielerischen Glanz der ersten Hälfte, überzeugte aber mit Kampfgeist und Einsatz. Die Murrtaler reizten ihre Angriffe aus, das brachte wertvolle Zeit. Kornwestheim kam zwar nochmals auf drei Tore heran, doch die Uhr tickte gegen die Gäste. Zudem hatte der HCOB immer eine Antwort parat. Linksaußen Marcel Lenz besorgte mit zwei Toren vom Flügel die Entscheidung, das Team wurde von den Fans gefeiert.

HC Oppenweiler/Backnang: Müller, Koppmeier – Lenz (7/3), Gehrke (5), Buck (6/2), Raff (1), Sigle (4), Villgrattner, Wolf (2), Klein (n.e.), Strýc (6), Frank (n.e.), Maurer (1), Bühler (2), Rauh, Vlahovic (1).

SV Salamander Kornwestheim: Henke, David – Scholz, Reusch (3), Jungwirth (3), Zeppmeisel, Hellerich, Kugel (4), Kazmeier (10/4), Tinti (4), Schoeneck, Lantella (1), Lehmkühler, Döll (1), Hiller (2), Flügel (2).

Siebenmeter: 5/7:4/4 (Lenz scheitert an Henke und David). – Zeitstrafen: 18:8 Minuten (Strýc/dreimal, Vlahovic/zweimal, Wolf, Sigle, Raff, Maurer – Tinti, Schoeneck, Lantella, Flügel). – Disqualifikation: Strýc (55.). – Schiedsrichter: Staszak/Walter (Schmelz/Karlsruhe). – Zuschauer: 300.

Zum Artikel

Erstellt:
31. Januar 2022, 06:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen