Jugendmeisterschaft im Tennis: Zwei Teilnehmer reisen mit Wohnmobil an
Beliebt ist die Backnanger Stadtmeisterschaft, die die TSG Tennis ausgerichtet hat. An drei Tagen zeigen 76 Jungen und Mädchen, was sie auf dem Kasten haben, schließlich geht es dabei um Ranglistenpunkte. Eine Familie schlägt ihr Domizil sogar direkt auf dem Parkplatz auf.
Von Katharina Riener
Die Backnanger Jugend-Stadtmeisterschaft im Tennis zogen dieses Jahr von Montag bis Mittwoch insgesamt 76 junge Tennisspieler an, die in den Altersklassen von U 10 bis U 16 antraten. Beim Turnier der dritthöchsten Wertungsstufe J 3 gab es wertvolle Punkte für die Ranglistenwertung des Deutschen Tennis-Bundes (DTB). Für die reisten die Mädchen und Jungen sogar aus Leipzig, Koblenz und Würzburg an, eine Familie logierte im Wohnmobil auf dem Parkplatz vor der Backnanger Tennishalle.
Der Turnierleiter und Geschäftsstellenleiter der TSG Backnang Tennis, Jiri Javorsky, ist mit der Anzahl der Teilnehmer nicht unzufrieden. Immerhin sind es 20 mehr als im vergangenen Jahr. Er sagt aber auch: „Man kann die heutige Zeit nicht mit früher vergleichen. In den 90er-Jahren hatten wir noch 150 bis 200 Teilnehmer.“ Inzwischen sei das Angebot an Turnieren viel größer geworden und „damit auch die Konkurrenz für uns als Veranstalter“. Javorsky ist sich sicher: „Mittlerweile gibt es so viele J 3-Turniere. Wenn wir die Stadtmeisterschaft nicht hätten, würde uns der DTB gar kein Turnier in dieser Kategorie mehr geben.“
Deswegen ist es dem TSG-Verantwortlichen wichtig, das Turnier am Leben zu halten. Auch wenn er es wie dieses Jahr allein machen muss. „Es gibt eben immer weniger Ehrenamtliche, die mithelfen wollen. Deswegen habe ich mich bei der Vorbereitung und an den drei Tagen um alles gekümmert“, so Javorsky. Als Turnierleiter hat er viel Erfahrung, ist seit über 50 Jahren im Tennis aktiv und hat auch schon internationale Turniere der Womens Tennis Association mit mehr als 75000 Euro Preisgeld in Bad Göggn und im böhmischen Karlsbad organisiert. Er sagt: „Ein Turnier mit 76 Teilnehmern kann ich dann auch mal alleine wuppen. Aber nur so lange, wie ich einen Oberschiedsrichter habe.“ Der war in Gestalt von Wolfgang Strauss aus Ulm vor Ort.
TSG-Geschäftsstellenleiter Jiri Javorsky hat das Turnier organisiert
Über mehr Helfer würde sich Javorsky trotzdem freuen. Alleine ist das schon richtig viel Arbeit und von so einem Turnier haben am Ende doch alle etwas. Das ist auch der Grund, warum er es trotzdem macht. Eigentlich hat der Backnanger dafür sogar drei Gründe: Erstens bietet die Stadtmeisterschaft eine super Plattform, um sich als Verein zu präsentieren. Zweitens kann der Klub durch die Startgelder zusätzliche Einnahmen erzielen, die wieder in die Jugendarbeit investiert werden können. Drittens können die eigenen Spieler an Turnieren teilnehmen. „Hier kann sich unser Nachwuchs mit anderen vergleichen, die zum Teil auf höherem Niveau spielen. Das spornt an“, erklärt Javorsky.
Das Nenngeld für die insgesamt acht Backnanger Starter übernimmt der Verein. Als Veranstalter könnte Jiri Javorsky durch die Vergabe von Wildcards noch mehr TSG-Spieler auf den Platz schicken. Doch das macht er nicht einfach so. „Wenn ein Spieler oder eine Spielerin noch nicht auf dem Niveau ist, bringt es auch nichts, ihn oder sie hier antreten zu lassen. Das führt am Ende nur zu Frust.“
Ein beliebtes Gesprächsthema auf dem Tennisplatz ist die Familie mit dem Wohnmobil auf dem Parkplatz. Von „Das ist echt praktisch, da bin ich ganz neidisch“ über „Papa, so was brauchen wir auch“ bis hin zu „Nein, das brauchen wir nicht“ hat jeder der Anwesenden einen Kommentar parat. Die Geschwister Lola und Benno Erb sind mit ihren Eltern nicht nur für das Turnier aus Würzburg angereist, sondern fahren direkt danach weiter in den Frankreichurlaub. Das machen sie öfter, weil Tennisturniere fast immer über mehrere Tage gehen. Vor zwei Wochen erst war die Familie zum Beispiel bei einem Turnier in Plochingen und dann gleich weiter zu einem anderen Event in Grombach bei Karlsruhe gefahren. Anstrengend sei das manchmal schon, meint Lola, „aber es macht auch Spaß“. Für die Eltern ist es mehr als ein bisschen anstrengend. „Aber wenn die Kinder am Ende zufrieden sind, dann machen wir das auch gerne“, so der Vater. Und nach der Backnanger Stadtmeisterschaft hatten sie allen Grund dazu. Lola Erb belegte den zweiten Platz bei den U 14-Mädchen und Benno Erb den dritten Rang bei den U 14-Jungen.
U 16 Georgios Valsamas steht bei den Jungen ganz oben auf dem Siegerpodest. Einen Wettbewerb bei den Mädchen in dieser Altersklasse gab es nicht.
U 14 Bei den Jungen setzt sich Chris-Kento Wagner vom TC Oberwerth Koblenz durch. Sarah Walter vom TC RC Sport Leipzig hat bei den Mädchen die Nase vorne.
U 12 In dieser Altersklasse kam lediglich ein Turnier bei den Jungen zustande. Felix Nitzsche vom TV Oeffingen sicherte sich dabei den ersten Platz.
U 10 Jonas Fortun vom TC Degerloch holte sich bei den Jungen den Turniersieg. Bei den Mädchen freut sich Sophia Kümmerle vom TC Waiblingen über Rang eins.