Katharina Menz holt bei der WM die Silbermedaille

Die Judoka der TSG Backnang freut sich über den größten Einzelerfolg ihrer Karriere bei internationalen Titelkämpfen. Bei der Weltmeisterschaft in Taschkent muss sich die 31-Jährige erst im Finale gegen Titelverteidigerin Natsumi Tsunoda aus Japan geschlagen geben.

Katharina Menz (rechts) schnappte sich bei der WM in Taschkent die Silbermedaille. Auf dem Weg ins Finale bezwang sie unter anderem die Chilenin Mary Vargas (links).Archivfoto: Imago

© imago images/Agencia EFE

Katharina Menz (rechts) schnappte sich bei der WM in Taschkent die Silbermedaille. Auf dem Weg ins Finale bezwang sie unter anderem die Chilenin Mary Vargas (links).Archivfoto: Imago

Katharina Menz hat sich selbst ein vorgezogenes Geburtstagsgeschenk gemacht. Die Judoka der TSG Backnang, die am kommenden Samstag 32 Jahre alt wird, kletterte am heutigen Donnerstag bei der Weltmeisterschaft in Taschkent in der Gewichtsklasse bis 48 Kilogramm auf das Podest. Dort wurde ihr die Silbermedaille umgehängt, nachdem ihr beeindruckender Siegeszug erst im Finale von der Japanerin Natsumi Tsunoda gestoppt worden war.

Für den ersten Erfolg in der Hauptstadt Usbekistans musste Menz noch keinen Schweiß vergießen. Sie setzte sich kampflos durch, weil ihre Rivalin aus Mosambik nicht antrat. So richtig los ging es also erst mit dem Duell mit Catarina Costa. Gegen die Portugiesin zeigte die siebenmalige Deutsche Meisterin im Superleichtgewicht eine konzentrierte Leistung und bewahrte auch die Nerven, als es trotz ihrer Dominanz in den Golden Score ging und sie nach einem letztlich zurückgenommenen Waza-ari für Costa bereits wie die Verliererin aussah. Die Verlängerung lief 53 Sekunden, als Menz das Blatt mit einem Seoi nage zu ihren Gunsten wendete.

Insgesamt nur 55 Sekunden dauerte die Auseinandersetzung mit Francesca Milani. Der Erfolg gegen die Italienerin bescherte dem TSG-Aushängeschild den Einzug ins Poolfinale gegen Mary Vargas. Gegen die Chilenin brachte sich Menz mit einem Waza-ari nach drei Minuten in eine gute Ausgangsposition. Sie verteidigte diese Führung in souveräner Manier, auch wenn aus einem vorzeitigen Sieg nichts wurde, weil sich ihre Kontrahentin aus mehreren Haltegriffen gerade noch befreien konnte.

Das Halbfinale war damit erreicht, der Medaillentraum in greifbare Nähe gerückt. Der Kampf gegen die Spanierin Julia Figueroa nahm einen ähnlichen Verlauf wie das vorherige Duell. Die gebürtige Backnangerin, die mittlerweile in Magstadt wohnt, verschaffte sich mit dem Waza-ari für einen tiefen Seoi-nage nach drei Minuten den letztlich entscheidenden Vorteil. Als die Sirene den Ablauf der regulären Kampfzeit signalisierte, bejubelte Menz den Einzug ins WM-Finale.

Die Goldmedaille wäre das i-Tüpfelchen gewesen, doch gegen Natsumi Tsunoda endete die Siegesserie. Menz zog gegen die Japanerin den Kürzeren, die damit wie schon bei der WM 2021 in Budapest triumphierte. Silber ist für die Schwäbin aber mehr als ein Trostpflaster und deshalb durchaus etwas, was als vorgezogenes Geburtstagsgeschenk bezeichnet werden kann.

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Erstellt:
6. Oktober 2022, 15:44 Uhr

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