Katharina Menz holt sich Bronze

Judoka der TSG Backnang hinterlässt beim Grand Prix im marokkanischen Marrakesch einen starken Eindruck

Sie hat wieder zugeschlagen: TSG-Judoka Katharina Menz gewann am gestrigen Abend die Bronzemedaille beim Grand Prix im marokkanischen Marrakesch. Die Weltranglisten-Zwanzigste in der Gewichtsklasse bis 48 Kilogramm beendete damit eine internationale kleine Pechsträhne und sammelte wichtige Punkte fürs Olympia-Konto.

Katharina Menz war gestern beim Grand Prix obenauf und sicherte sich einen Podestplatz.Archivfoto: A. Becher

© Sportfotografie Alexander Becher

Katharina Menz war gestern beim Grand Prix obenauf und sicherte sich einen Podestplatz.Archivfoto: A. Becher

Von Katharina Klein

Der Gong fiel und Katharina Menz auch. Die Backnangerin befand sich im Kampf um Platz drei, als ein Wurf von der Gegnerin Francesca Giorda die TSG-Sportlerin pünktlich zum Ablauf der Kampfzeit gen Matte beförderte. Die Italienerin konnte ihr Glück kaum fassen, ihr Trainer jubelte bereits. Doch dann die Wende: Der vom Kampfrichter angewiesene Videobeweis zeigte, dass die TSG-Vorzeigejudoka keineswegs besiegt war.

Menz, die ruhig und fokussiert die Entscheidung abwartete, legte in der Verlängerung wieder mit Vollgas los. Nach 35 Sekunden im Golden Score, war sie diejenige, die Giorda schließlich erfolgreich zu Fall brachte. „Ich freue mich, dass es endlich wieder geklappt hat mit einer Medaille und es nicht wieder ein fünfter Platz geworden ist. Das fühlt sich sehr gut an“, jubelt Menz kurz nach dem Sieg. Dabei standen für sie die Zeichen zu Beginn des Grand Prix nicht auf Erfolgskurs, wie sie gesteht: „Heute habe ich mich irgendwie nicht so stark gefühlt und mich schwergetan, bin mit dem Kopf nicht so gut reingekommen, aber habe trotzdem nicht schlecht gekämpft.“

Vor dem Kampf um Platz drei brachte die sechsmalige deutsche Meisterin schon einiges hinter sich. Dank eines Freiloses in Runde eins ging es direkt weiter in Runde zwei. Hier versuchte Ka Lee Wong ihr das Leben schwer zu machen. Dies ließ die Schwäbin aber nicht zu. Die Hongkongerin, welche Platz 120 der Weltrangliste belegt, war nach rund zwei Minuten bezwungen. Menz stand nun im Viertelfinale und bekam Melanie Clement als Kontrahentin. Diese hat mit Weltranglistenplatz 16 knapp die Nase vor Menz und setzte sich auch im Kampf durch. Die Entscheidung fiel dann am Boden. „Gegen Clement zu verlieren, war natürlich ärgerlich“, gibt Menz zu. Die Bundesliga-Judoka bekam aber in der Trostrunde eine erneute Chance. Catarina Costa, die mit Position 14 auf der Weltrangliste sogar noch weiter vorne platziert ist als Clement und Menz, konnte der Backnangerin dort nichts anhaben. Nach dreieinhalb Minuten kassierte sie die dritte Strafe und war damit disqualifiziert. Menz hingegen stand anschließend im geschilderten kleinen Herzschlag-Finale. „Gegen Costa habe ich gut gewonnen. Ich war insgesamt stark im Kopf“, resümiert sie.

Von Marrakesch geht es für die 28-Jährige heute direkt weiter nach Tokio zu einem zweiwöchigen Trainingslager. Das bedeutet für den TSG-Bundesligacoach Jens Holderle, dass er beim Saisonauftakt nächsten Samstag auf seine Spitzenkämpferin verzichten muss. Bundesliga-Neuzugang Amelie Stoll (Gewichtsklasse bis 57 Kilogramm) kämpfte gestern ebenfalls in Marokko, brachte es nach einem gewonnenen und einem verlorenen Kampf aber zu keiner Platzierung.

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Erstellt:
9. März 2019, 06:00 Uhr

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