Futsal-Nationaltmannschaft in Göppingen
Krasser Außenseiter will Chance nutzen
Die deutsche Futsal-Nationalmannschaft kämpft am Freitag vor ausverkauftem Haus in Göppingen in der EM-Qualifikation gegen den WM-Dritten Ukraine. Nach zwei verletzungsbedingten Absagen steht nur ein Spieler des TSV Weilimdorf im Kader.
Von Jürgen Frey
Philipp Pless ist nicht der Typ, der von vornherein die wisse Flagge hisst: „Natürlich wollen wir etwas Zählbares mitnehmen, aber gegen solch ein Ausnahmeteam muss wirklich alles passen“, sagt der Torhüter der deutschen Futsal-Nationalmannschaft. Dieses Ausnahmeteam ist die Auswahl der Ukraine, Dritter der WM 2024. Gegen diese ausgewiesenen Ballzauberer geht es am kommenden Freitag (19 Uhr) in Göppingen. Die EWS-Arena ist bereits ausverkauft.
Mit 3300 Zuschauern ausverkauft
3300 Tickets sind verkauft, mehr Zuschauer werden nicht zugelassen, da der europäische Fußballverband (Uefa) keine Stehplätze genehmigt und durch diverse Absperrungen auch nicht alle Sitzplätze ausgeschöpft werden können. „Die Stimmung wird dennoch top sein, diese Unterstützung werden wir auch brauchen und dazu muss dann noch das nötige Spielglück kommen“, sagt Pless, der in der Bundesliga für den TSV Weilimdorf zwischen den Pfosten steht. Dort wurde er zuletzt wegen einer Daumenverletzung geschont, um für die Nationalmannschaft fit zu sein. Nach einem Belastungstest Anfang der Woche entschied er gemeinsam mit dem DFB auch am Freitag nicht zu spielen. Für ihn wurde sein Weilimdorfer Teamkollege Max Pönicke (21) nachnominiert.
In dem ungleichen Duell geht es um die Qualifikation für die EM-Endrunde 2026 in Lettland und Litauern. Das DFB-Team von Bundestrainer Marcel Loosveld verlor am 12. Dezember 2024 in Rumänien mit 0:6, wahrte seine Chancen auf ein EM-Ticket aber vier Tage später mit einem 2:1 gegen Zypern vor der Rekordkulisse von 3484 Zuschauern in Trier.
4. Februar in Moldawien
Weiter geht es nach der Partie in Göppingen am 4. Februar mit dem Rückspiel gegen die Ukraine in Chisinau/Moldawien sowie am 11. April in Dresden gegen Rumänien und zum Abschluss am 15. April auf Zypern.
Der Erstplatzierte der Gruppe qualifiziert sich auf direktem Weg für die EM. Der Zweite spielt gegen die Zweitplatzierten der sieben anderen Qualifikationsgruppen vier verbleibende Plätze für die Endrunde aus.
Neben Pless und Pönicke stand ein weiterer Spieler des TSV Weilimdorf im erweiterten deutschen Kader. Lukas Dorfschmid war im vergangenen Dezember erstmals mit dem Adler auf der Brust unterwegs, saß aber bei beiden Spielen nur auf der Bank und hoffte nun auf sein Debüt in Göppingen, doch auch er musste kurzfristig wegen einer Verletzung absagen. Der 33-jährige Pless ist unabhängig davon begeistert von dem 19-Jährigen: „Lukas ist ein mega Talent, er bringt wirklich alles mit, was man zu einem top Futsaler braucht.“ Ab und zu ist Dorfschmid (früher Jugendspieler beim SSV Reutlingen) auch noch im Großfeld im Einsatz – für den FC Frickenhausen. Auch in der Bezirksliga bringt er seine ausgefeilte Technik und seine starken Eins-gegen-Eins-Qualitäten zum Tragen.
Doch absolute Priorität genießt Futsal. Deshalb ist er auch traurig, am kommenden Freitag in Göppingen gegen das Weltklasseteam der Ukraine doch nicht am Ball sein zu können.