Lechner künftig in den Etzwiesen am Ruder

Noch-Trainer des Oberligarivalen Bissingen unterschreibt Zweijahresvertrag und folgt bei TSG-Fußballern auf Beniamino Molinari

Gestern Nachmittag gab es bereits die erste Arbeitssitzung für den neuen TSG-Trainer. Andreas Lechner packt beim Backnanger Fußball-Oberligisten schon mit an, obwohl er bis zum 30. Juni noch beim Ligarivalen FSV 08 Bissingen unter Vertrag steht. Danach wird er in den Etzwiesen das Zepter schwingen, hat der 40-Jährige Ex-Oberligakicker doch dort einen Zweijahresvertrag unterzeichnet.

Verlässt Bissingen und geht nach Backnang: Andreas Lechner, der bei der TSG als Nachfolger von Trainer Beniamino Molinari feststeht.Foto: Imago

© Pressefoto Baumann

Verlässt Bissingen und geht nach Backnang: Andreas Lechner, der bei der TSG als Nachfolger von Trainer Beniamino Molinari feststeht.Foto: Imago

Von Uwe Flegel

Vorstandsmitglied Marc Erdmann hat nicht zu viel versprochen, als er erklärte, in den nächsten Tagen einen Nachfolger für den aus beruflichen Gründen kurzfristig ausgestiegenen Trainer Beniamino Molinari (wir berichteten) finden zu wollen. Binnen einer Woche machte die TSG Nägel mit Köpfen, verpflichtete noch vor dem letzten Saisonspiel heute ab 15.30 Uhr beim Nachbarn und Tabellendritten SGV Freiberg ihren Wunschkandidaten. Denn nachdem klar war, dass Andreas Lechner nach vier erfolgreichen Jahren als Co- und als Cheftrainer beim derzeitigen Oberligavierten aus Bissingen aufhört, hatten ihn die Backnanger bei ihrer Suche sofort ins Blickfeld genommen.

Gut für den Oberligazwölften, dass die Wertschätzung nicht einseitig war. „Ich habe einmal mit Marc Erdmann und einmal mit dem Vorstand gesprochen“, dann seien sich beide Seiten einig gewesen, erzählt Lechner, der von seinem neuen Verein eine hohe Meinung hat: „Backnang ist für Oberligaverhältnisse sehr gut aufgestellt.“ Sportlich sei durchaus Qualität vorhanden. „Da gibt es erfahrene Kräfte und ein gutes Potenzial an jungen Spielern, die ich weiter entwickeln möchte.“

Eine Aufgabe, die Marc Erdmann dem Inhaber der A-/Elite-Jugend-Lizenz absolut zutraut: „Wir sind überzeugt, dass es unter ihm mit der Mannschaft und den jungen Spielern nochmals weiter voran geht. Spielerisch und taktisch. Andreas Lechner ist ein äußerst akribischer Trainer, der eine ganz klare Vorstellung bezüglich seines Spielkonzepts verfolgt und bei dem sich jeder Einzelne für den Mannschaftserfolg unterordnen muss.“ Was Erdmann der Oberligaelf bereits verspricht: „Es wird laufintensiv werden. Aber wer unseren Coach kennt, der weiß, dass er die körperlichen Voraussetzungen dafür schon in der Vorbereitung schafft.“

Ehrgeiz und Zielstrebigkeit sind in der Tat zwei Eigenschaften, die Lechners Arbeit bei seinen Trainerstationen in Bissingen und Löchgau sowie seinen Stil als Spieler bei Vereinen wie dem FV Löchgau, dem FSV 08 Bissingen und dem TSV Schwieberdingen kennzeichneten. „Er kann schlecht verlieren“, weiß Erdmann, der das Tun seines künftigen Mitstreiters nicht erst seit kurzem verfolgt. Deshalb ist es ihm auch nicht entgangen, dass sein neuer Coach vergangene Saison mit Bissingen nur haarscharf in der Relegation am Regionalligaaufstieg scheiterte.

Der Etzwiesen-Klub ist von einem solchen Ziel noch ein Stück entfernt. Der Neuling ist zufrieden, dass nach dem Abschied von Aufstiegstrainer Markus Lang unter dessen Nachfolger Molinari so problemlos die Klasse gehalten wurde. Eine Leistung, die nächste Runde zunächst einmal bestätigt werden soll. Denn, so Lechner: „Nächste Saison wird die Oberliga sicher noch stärker als diese Runde.“ Ob für die TSG dennoch eventuell gar ein einstelliger Tabellenplatz drin ist, zeigt sich auch, wenn die noch geplanten Verstärkungen auf beiden Außenbahnen sowie in der Innenverteidigung unter Dach und Fach sind. Erdmann will dabei Tempo machen: „Andreas und ich werden in den nächsten Tagen mit Teammanager Frank Sigle und Co-Trainer Darko Milosevic weiter voran treiben.“ Wer den Macher beim Fußball-Oberligisten kennt, der weiß, dass er selten zu viel verspricht.

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Erstellt:
26. Mai 2018, 06:00 Uhr

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