LG Weissacher Tal: Mittendrin beim Titelkampf der Elite Europas

Eine elfköpfige Gruppe der LG Weissacher Tal hilft in München mit, dass die European Championships eine so erfolgreiche Veranstaltung werden. Als sogenannte Volunteers packen die Sportler bei den Leichtathletikwettkämpfen im Stadion und auf den Straßen mit an.

Gemeinsam Teil der Leichtathletikveranstaltung im Rahmen der European Championships rund ums Münchner Olympiastadion (von links): Nico Hettich, Britta Rosenland, Kathrin Wurst, Sinje Hettich, Vivian Kühnert, Markus Muth, Fabian Schlang, Timo Kühnert, Lena Schlag, Annika Burger und Pascal Kühnert. Foto: privat

© privat, Timo Kühnert

Gemeinsam Teil der Leichtathletikveranstaltung im Rahmen der European Championships rund ums Münchner Olympiastadion (von links): Nico Hettich, Britta Rosenland, Kathrin Wurst, Sinje Hettich, Vivian Kühnert, Markus Muth, Fabian Schlang, Timo Kühnert, Lena Schlag, Annika Burger und Pascal Kühnert. Foto: privat

Von Uwe Flegel

Mal hinter die Kulissen blicken, vor allem aber als Helfer mittendrin zu sein, wenn Europas beste Athleten in neun verschiedenen Sportarten ihre Allerbesten suchen – das ist für viele ein Traum. Einer, den sich elf Mitglieder der LG Weissacher Tal bei den European Championships bei den Titelkämpfen in München auf dem und rund um das Gelände der Olympischen Spiele von 1972 erfüllten. Als sogenannte Volunteers und als Kampfrichter war die Gruppe um den LG-Vorsitzenden Timo Kühnert bei den Leichtathletikveranstaltungen im Stadion und bei den Straßenwettbewerben im Einsatz. Ihr einhelliges Urteil: „Es war eine grandiose Woche, mit vielen neuen Einblicken, einer einmaligen Stimmung und großartigen Erfolgen der deutschen Sportler. Es hat Spaß gemacht, mittendrin und ein Teil dieser tollen Veranstaltung zu sein.“

Mit Vivian Kühnert war eine Weissacherin gar deutlich mehr als nur diese eine Woche dabei. Schon vor zwei Jahren war sie wegen der Europameisterschaften in die bayrische Landeshauptstadt gezogen, um im Organisationsteam der veranstaltenden Olympiapark GmbH die Titelkämpfe mit zu planen. Zuständig war die junge Frau aus dem Täle unter anderem dafür, in der Leichtathletik die 700 Mitarbeiter, die aus Kampfrichtern und Volunteers bestanden, einzuteilen. Damit war die 28-Jährige auch dafür verantwortlich, mit welchen Aufgaben ihre zehn Vereinskolleginnen und Vereinskollegen betraut wurden. Ihr Bruder Pascal Kühnert, im Hauptberuf als Hausmeister am Weissacher Bildungszentrum beschäftigt, brachte sein Fachwissen drei Wochen lang beim Platzbau im Münchner Stadion ein. Fabian und Lena Schlag verstärkten eben jenes Platzbauteam bei den Hürdenwettbewerben. Kathrin Wurst wiederum war für die Aufsicht der Coachingzone im Sprungbereich zuständig. Nico Hettich, Sinje Hettich, Timo Kühnert, Annika Burger und Britta Rosenland waren bei den Leichtathletikstraßenwettbewerben wie dem Marathon im Einsatz.

Zusammenführung der Familie

Wobei die Familie Kühnert und dazugehörige Bekannte die Veranstaltung in München geradezu als Familienzusammenführung nutzten. Insgesamt zehn Personen waren in München dabei, als Volunteer oder als begeisterter Fan. So wie Vater Manfred, der mit seinen 79 Jahren der Älteste war, oder die kleine Marie mit gerade mal etwas mehr als eineinhalb Jahren.

Timo Kühnert gesteht, dass es nicht immer einfach war, zwischen der großen LGW-, der fast so großen Kühnert-Familie, den vielen Aufgaben als Helfer und den zahlreichen Wettkämpfen den Überblick zu behalten. „Wir waren nicht jeden Tag beieinander“, erzählt der Weissacher. Schließlich war der Job als einer von insgesamt 7000 Volunteers ja die Hauptaufgabe. Er sagt aber auch: „Wir haben uns ab und zu als gesamte Gruppe trotzdem gesehen und es war für uns alle als Verein deshalb auch ein klasse Gruppenevent.“ Dazu gehörte, wenn es irgendwie möglich war, mal weg von der Leichtathletik zu kommen und sich eine andere Sportart anzuschauen. „Da gab es auf den Tribünenplätzen immer ein gewisses Kontingent“, erzählt der LG-Vorsitzende und berichtet: „Ich habe zum Beispiel auch mal beim BMX vorbeigeschaut und wir waren beim Turnen in der Halle, als Elisabeth Seitz Gold gewonnen hat.“

Stimmungsvolle Wettkämpfe, tolle Erfolge und große Emotionen gab es in München nicht nur für die deutschen Leichtathleten. Wobei das Augenmerk der Weissacher Gruppe darauf besonders lag. Schließlich hat ihre Sportart bei den Kindern und Jugendlichen seit Jahren einen schweren Stand. Nun hoffen Kühnert und Kollegen, dass München eine so gute Werbung war, dass der Nachwuchs wieder gesteigerte Lust aufs Springen, Werfen und Laufen hat.

Der Verein selbst kann seine Erfahrungen von der Großveranstaltung in München in gut drei Wochen im heimischen Bize-Stadion einbringen. Dann aber nicht als Helfer, sondern als verantwortlicher Ausrichter der sogenannten Teamliga. Denn die macht am Samstag, 24. September, in Weissach Station. Hinter der Teamliga steckt ein Konzept für die Nachwuchsleichtathleten der Altersklassen U 12, U 10 und U 8, die so auf spielerische Art ihre zum Teil ersten Wettkampferfahrungen sammeln.

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Erstellt:
30. August 2022, 06:00 Uhr

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