Basketball-Bundesliga
Ludwigsburgs Trainer John Patrick in einer Auszeit: „Das ist peinlich“
Ludwigsburgs Basketballer starten mit einer Niederlage in Oldenburg ins neue Jahr, weil sie in der Offensive einfach lange Zeit nicht stattfinden.
Von Joachim Klumpp
Im Fernsehen hat zu Silvester die Frage „the same procedure as every year“ in Dinner for One schon Kultcharakter. Bei den Bundesliga-Basketballern der MHP Riesen Ludwigsburg könnte es diese Saison im übertragenen Sinne heißen: Das gleiche Prozedere in jedem Spiel. Einer ordentlichen Defensive steht eine katastrophale Offensive gegenüber – weshalb die Mannschaft das erste Spiel im neuen Jahr am Sonntagabend auch mit 64:70 (31:36) bei den Ewe Baskets Oldenburg verlor.
Da half selbst das Aufbäumen im letzten Viertel nichts mehr, nachdem die Mannschaft John Patricks schon 34:49 zurücklag, und der Trainer in einer Auszeit sagte: „Es ist peinlich, dass wir die Rebounds nicht bekommen.“ Zuvor litt das Spiel der Riesen lange Zeit darunter, „dass wir null Ballbewegung hatten“, so Patrick, und dann viele „Verzweiflungswürfe nehmen mussten“.
Und werfen ist die absolute Schwäche der Mannschaft in dieser Saison, nur ein Beispiel: Die Riesen verwandelten lediglich drei von 13 Freiwürfen, was letztendlich auch das Spiel gekostet hat, nachdem die Ludwigsburger in der umkämpften Schlussphase sogar nochmals 60:59 (36. Minute) in Führung gingen. Patrick: „Dann haben wir uns einige unnötige Ballverluste und dumme Fouls geleistet.“ Dazu kam lange Zeit wieder eine miserable Dreier-Quote, auch wenn die sich am Ende dank Jacob Patrick (14 Punkte) und Ezra Manjon noch etwas verbesserte. Der Spielmacher war zuletzt erkrankt und brauchte lange, um in die Partie zu finden und schließlich noch auf 18 Punkte zu kommen. Den Unterschiedsspieler aber stellten die Oldenburger mit Justin Jaworski, der 23 Punkte markierte.
Überhaupt nicht zum Zuge kam am Sonntag Hunter Maldonado, der mit seinen Fußproblemen vor den 6200 Zuschauern geschont werden musste. Keine Frage: Die Personalsituation ruft nach mindestens einer Nachverpflichtung, auch wenn sich diese gerade bei guten Werfern schwierig gestaltet. Dazu kommt, dass Jarred Ogungbemi-Jackson mit seinen Knieproblemen zwar langsam auf dem Weg der Besserung, aber noch weit von einem Einsatz entfernt ist.
Und der nächste Einsatz wartet schon. Nach dem Spiel am Sonntag ging es erst einmal die gut 600 Kilometer von Oldenburg zurück, am Mittwoch mit dem Bus dann etwa 500 Kilometer nach Charleroi in Belgien zum Fiba Europe Cup, um dort wieder mal ein Erfolgserlebnis zu feiern? – nachdem in der Top-16-Gruppenphase dieses Wettbewerbs bisher beide Spiele gewonnen wurden.