Marinic-Doppelschlag als Dosenöffner
Etzwiesen-Elf gewinnt im Oberligaduell der zweiten WFV-Pokalrunde in Gmünd mit 4:0

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Mit der TSG von Gmünd nicht zu stoppen: Mario Marinic (links) und Oguzhan Biyik. Foto: A. Hornauer
Von Uwe Flegel
Am Ende war’s deutlich, sogar ein, zwei Tore zu deutlich. Backnangs Oberligafußballern war es egal. Sie feierten beim Ligarivalen Normannia Gmünd einen 4:0-Erfolg und damit den Einzug in die dritte Runde des WFV-Pokals. Wobei alle vier TSG-Treffer nach der Halbzeit fielen. Als Dosenöffner entpuppte sich dabei wieder einmal Torjäger Mario Marinic, der mit einem Doppelschlag in der 60. und 62. Minuten für die Etzwiesen-Elf die Weichen auf Sieg stellte. Der eingewechselte Louis Wiesheu (75.) und Julian Geldner (77.) banden den Sack dann binnen weniger Minuten vollends zu.
Andreas Lechner wirkte verständlicherweise nicht unzufrieden, als er nach der Partie gleich doppelt Glückwünsche entgegennehmen konnte. Zum einen wegen des verdienten Weiterkommens im Pokal. Zum anderen weil er am Montag seinen 41. Geburtstag gefeiert hatte. Der Erfolg seiner Mannschaft in der alten Reichsstadt aus dem Remstal war da zwar ein nachträgliches, aber dennoch überaus willkommenes Präsent. Eines, dessen Verpackung aber doch ein wenig mehr glänzte als der Inhalt.
Denn eine Stunde lang lieferten sich der Aufsteiger und die Elf aus dem Murrtal ein Duell, in dem beide Mannschaften vor den Augen ihres Ex-Trainer Beniamino Molinari leistungsmäßig nicht so viel trennte. Lechner sah, „dass wir in der ersten Halbzeit ebenso unsere Probleme wie unsere Torchancen hatten“. Was dem Coach aber fehlte, dass war der Mut, entschlossen nach vorne zu spielen. „Wir haben die Bälle auf Mario Marinic und Daniel Lang gespielt und dann gehofft, dass die was draus machen“, urteilte Lechner und vermisste, eine konsequente Unterstützung seiner Angreifer.
Zweimal hatte Daniel Lang dennoch die Backnanger Führung auf dem Fuß, doch in der 15. und 20. Minute scheiterte er mit seinen Schüssen aus aussichtsreicher Position am gut reagierenden Gmünder Torhüter Yannick Ellermann. Auf der anderen Seite waren es Fabian Kolb und Francis Ubabuike, die gleich in der Anfangsminute sowie nach einer knappen halben Stunde zwei Chancen für die Normannia liegen ließen.
In der zweiten Halbzeit hatte Backnang die erste gute Möglichkeit, doch Marinics Versuch aus vier Metern wurde von FCN-Innenverteidiger Daniel Stölzel abgeblockt. Nach einer Stunde war der TSG-Stürmer nicht mehr aufzuhalten. Er verlängerte eine Freistoßflanke von Kapitän Oguzhan Biyik per Flugkopfball zum 1:0 ins lange Eck. Nur 120 Sekunden später bewies der 33-jährige Offensivmann seine Willensstärke und seine Qualitäten mit dem Fuß. Erst angelte er sich am Boden liegend gegen gleich zwei Gegenspieler die Kugel, um sie dann Sekundenbruchteile später aus 30 Metern in den linken oberen Winkel zu jagen – 2:0 und der Genickschlag für Gmünd.
Denn mit der Führung im Rücken ging Backnang nun selbstbewusst zu Werke. Nach 75 Minuten traf Lang aus sieben Metern den Pfosten. Den Abpraller bekam der FCN nicht weg, dafür aber der kurz zuvor eingewechselte Louis Wiesheu vor die Füße und aus fünf Metern zum 3:0 im Gehäuse unter. Wieder dauerte es nur zwei Minuten, ehe die TSG erneut traf. Diesmal spielte Lang einen klugen Pass zu Julian Geldner, der alleine vor Ellermann zum 4:0 einschob.
„Verdient, aber etwas zu hoch“, nannte Lechner den Sieg und kümmert sich dann um die Defensive: „Es war wichtig, dass wir hinten mal zu Null gespielt haben.“
1. FC Normannia Gmünd: Ellermann – Lämmle, Fröhlich, Stölzel, Iatan (74. Fichtner) – Groiß (46. Bauer), Kianpour (79. Seltenreich), Gnaese (81. Ibrahimovic), Schmid – Kolb, Ubabuike.
TSG Backnang: Knauss – Baez-Ayala, Tichy, Doser (84. Bauer), Kienast (74. Wiesheu) – Schiffermann, Geldner (81. Schmid), Biyik, Dannhäußer – Marinic (77. Loris Maier), Lang.
Tore: 0:1 (60.), 0:2 (62.) Marinic, 0:3 (75.) Wiesheu, 0:4 (77.) Geldner. – Schiedsrichter: Osmanagic (Stuttgart). – Zuschauer: 300.