Mario Klotz bleibt der TSG Backnang ein weiteres Jahr treu
Der Coach und der Fußball-Oberligist haben sich darauf geeinigt, den im Sommer auslaufenden Vertrag noch vor der Winterpause zu verlängern. Nach seinen ersten zehn Monaten als Cheftrainer genießt der 39-Jährige bei den Verantwortlichen des Etzwiesenklubs höchste Wertschätzung.
Von Uwe Flegel
Noch ist Mario Klotz nicht ganz ein Jahr der Trainer des Backnanger Fußball-Oberligisten. Doch diese gut zehn Monate reichten dem 39-Jährigen, um die TSG-Verantwortlichen von seiner Arbeit nicht nur zu überzeugen, sondern fast schon zu begeistern. Nachdem Klotz die Etzwiesenelf vergangene Saison vor dem Abstieg gerettet hat und diese Runde mit seiner Mannschaft mit Rang sieben (26 Punkte) ein gutes erstes Halbjahr hinter sich hat, einigten sich Verein und Coach, den Vertrag bis zum 30. Juni 2025 zu verlängern. Danach muss aber auch noch nicht Schluss sein mit der Zusammenarbeit, enthält die Vereinbarung doch eine Option auf weitere zwölf Monate.
Freude darüber, dass der Weg gemeinsam fortgesetzt wird
„Ich freue mich sehr, dass der Verein den gemeinsamen Weg mit mir fortsetzen möchte“, sagt der 1,85 Meter große Trainer, der als Stürmer sechs Regionalliga-Spiele für die Stuttgarter Kickers sowie 123 Oberliga-Partien für den FSV 08 Bissingen, den SSV Ulm, den VfL Kirchheim, die Kickers II und den FC 08 Villingen absolviert hat. Er erzählt: „Mir bereitet es viel Spaß, mit dieser Mannschaft zu arbeiten. Der Teamgedanke wird hochgehalten und jeder versucht mit viel Fleiß und Ehrgeiz, sein Bestes zu geben.“ Das heißt auch, dass Klotz mit dem derzeitigen siebten Platz sehr gut leben kann, eine stetige Weiterentwicklung aber stets im Blick hat. Was das als Ziel konkret bedeutet, lässt der Coach nicht heraus. Er sagt nur: „Wer mich kennt, weiß, dass ich ehrgeizig und ambitioniert bin.“
Option auf eine Verlängerung bis zum Sommer 2026
Ein Anspruch an sich und den Verein, dem die TSG offenbar gerecht wird. Sonst hätte sich der frühere Jugendspieler des VfB Stuttgart nicht die nächsten eineinhalb und eventuell ja gar zweieinhalb Jahre an die TSG gebunden. Dabei sagt Joachim Pfisterer, dass mehr als Oberliga für Backnang wohl nicht drin ist: „Für uns ist entscheidend, diese Liga zu halten und langfristig in dieser Klasse zu spielen.“
Die TSG will auch mit den Co-Trainern Avramidis und Siegler verlängern
Klotz sieht seine Zukunft dennoch in den Etzwiesen und der Vorsitzende ist damit „hochzufrieden“. Dabei, so der 62-Jährige, dürfe nicht vergessen werden, dass die TSG für Mario Klotz die erste Station als Cheftrainer ist und „was er da abliefert, ist einfach gut“. Das weiß Pfisterer allerdings nicht erst seit gestern: „Bereits nach dem WFV-Pokal-Sieg gegen Freiberg stand für mich fest, dass wir mit Mario weitermachen.“ Nun ist das geklärt und die TSG sowie ihr Vorsitzender können weitere Dinge vorantreiben. Zum Beispiel den Plan, auch Klotz’ Mitstreiter wie Isaak Avramidis und Daniel Siegler zu halten, da „das gesamte Trainerteam hervorragende Arbeit leistet“.
Oguzhan Biyik und Mard Erdmann wissen genau, was die TSG an ihrem Coach hat
Die sportlichen Leiter Marc Erdmann und Oguzhan Biyik sind mit dem Vorsitzenden einer Meinung – was das Trainerteam und was den Chefcoach angeht. Der langjährige TSG-Kapitän Biyik sagt: „Wir wissen genau, was wir aneinander haben.“ Der 37-Jährige spricht dabei sowohl den sportlichen Erfolg mit dem Trainer wie auch dessen menschliche Art an, „die in unserem familiären Vereinsumfeld deutlich wahrgenommen wird“. Marc Erdmann stellt zudem heraus, dass „Mario ein sehr engagierter und akribischer Trainer ist, der nichts dem Zufall überlässt. Der Nichtabstieg vergangene und der bisherige Verlauf dieser Saison beweisen das.“ Zudem, so der 52-Jährige: „Uns ist wichtig, gerade auch auf dieser Position Kontinuität zu haben.“
Ein zusätzlicher Stürmer steht weiter auf der Wunschliste
Bleibt die Frage, wie der Ehrgeiz von Mario Klotz und die für einen Oberligisten nicht gerade üppigen Möglichkeiten der TSG zusammengehen. Zum Beispiel bei der Suche nach einem Mittelstürmer, der den im Sommer in den Libanon abgewanderten Marko Rienhardt ersetzen soll. „Wir alle halten die Augen offen und haben in der Winterpause den Transfermarkt im Blick“, sagt Klotz dazu und meint sich sowie die gesamte sportliche Leitung. Denn: „Wir sprechen da alle eine Sprache.“ Eine Eigenschaft, die vermutlich sehr hilfreich war für die Verständigung, auch nach dieser Saison einen gemeinsamen Weg zu gehen.
Pascal Reinhardt Beim Lokalrivalen und Oberliga-Herbstmeister Großaspach gibt es zur Laufzeit des Vertrags von Trainer Pascal Reinhardt – wie bei der SG Sonnenhof mittlerweile üblich – keine Auskunft. Angenommen werden darf, dass es hier keine feste, sondern eine variable Laufzeit gibt. Heißt: Der Vertrag könnte bis zum Saisonende laufen und es besteht dann die Option für eine Seite oder für beide Seiten zur Verlängerung um ein weiteres Jahr. Zum Beispiel, wenn der Aufstieg in die Regionalliga gelingt. Offiziell heißt es von SG-Pressesprecher Lucca Volkmer: „Zum jetzigen Zeitpunkt ist der Trainervertrag bei uns kein Thema. Wir sind mitten in der Saison.“
Gianni Covelli Der dienstälteste Coach der baden-württembergischen Oberliga sitzt beim 1. Göppinger SV auf der Bank. Gianni Covelli ist mittlerweile seit 2014 Trainer des Traditionsvereins aus dem Filstal. Als der ehemalige Zweitliga-Fußballer der Stuttgarter Kickers (7 Spiele) sowie Regionalliga-Akteur der TSF Ditzingen und von 07 Ludwigsburg im Sommer 2014 beim derzeitigen Tabellenzweiten anfing, kämpfte der GSV noch in der Verbandsliga um Punkte.
Trainerwechsel Mit dem Dritten FC 08 Villingen, dem Achten VfR Mannheim und dem Vorletzten FC Holzhausen gabs diese Saison bisher bei drei Oberligisten Veränderungen auf der Position des Cheftrainers. In Villingen warf der polnische Ex-Nationalspieler Ryszard Komornicki nach zwei Spielen den Bettel hin, da er mit dem Vorstand nicht klarkam. Nachfolger sind der sportliche Leiter Denis Stogianidis, Co-Trainer Alois Ribeiro und Kapitän Teyfik Ceylan, die eine Art Trainertrio bilden. In Mannheim musste Aufstiegstrainer Volkan Glatt nach misslungenem Start gehen. Der Ex-Aspacher und sportliche Leiter Hakan Atik übernahm. Er führte die Elf um den langjährigen Großaspacher Drittliga-Spieler Nico Jüllich von der Abstiegszone ins sichere Mittelfeld. Richtig turbulent ging es gar in Holzhausen zu. Dort kam nach dem kurzfristigen Abgang von Pascal Reinhardt zunächst der ehemalige Ditzinger Regionalliga-Verteidiger Mario Estasi und verabschiedete sich bereits nach zwölf Tagen wieder. Sein Nachfolger Benjamin Maier, zuvor Co-Trainer, ging Mitte Oktober. Seitdem hat der frühere Balinger Coach Karsten Maier das Sagen. Er war kurz zuvor als sportlicher Leiter gekommen.