Handball-Bundesliga
Meister Magdeburg ist eine Nummer zu groß für den TVB Stuttgart
Stuttgarts Handballer kassieren in der Bundesliga eine weitere Niederlage – überraschen nach dem Wechsel aber mit einer Personalie.
Von Joachim Klumpp
Vor einer anstrengenden englischen Woche hatte Magdeburgs Trainer Bennet Wiegert noch gesagt: „Es kann sein, dass wir in Barcelona gewinnen – und in Stuttgart verlieren.“ In der Praxis verlief es dann doch anders. Denn der TVB war am Sonntag in der Handball-Bundesliga beim 25:36 (15:18) noch chancenloser als der deutsche Meister zuvor in der Champions League in Spanien, wo es Wiegert hinterher fast die Sprache verschlagen hatte: „Es ist schwer, die passenden Worte zu finden.“
Drei Tage später sagte er: „Ich bin sehr erleichtert nach den Umständen mit den Reisen und dem Umstand, dass uns heute noch zwei Spieler kurzfristige mit Fieber ausgefallen sind.“ Was soll da der TVB sagen? Dem fehlten neben den Langzeitverletzten ja noch Jorge Serrano und Gianfranco Pribetic. Dennoch konnte die Mannschaft dank einer Umstellung Mitte der ersten Hälfte mit Patrick Zieker auf die Spielmacherposition für den überforderten Bruno Reguart den Rückstand noch in Grenzen halten, nachdem Trainer Michael Schweikardt nach den letzten Niederlagen gefordert hatte: „Wir wollen die Negativphasen kürzer halten.“
Das ging vor 5428 Zuschauern in der Porsche-Arena unmittelbar nach der Pause dann aber gründlich daneben, als der SCM innerhalb von zehn Minuten auf 27:17 davonzog – mehr als eine Vorentscheidung, auch weil die Magdeburger in dem eingewechselten Torhüter Nikola Portner (57 Prozent gehaltene Bälle) einen starken Rückhalt hatten. Wobei der Wechsel auf der Gegenseite noch mehr auffiel: Denn da kam der mit einem Zweitspielrecht (Pforzheim/Eutingen) ausgestattete Luca Tschentscher (21), der als Ersatz den Vorzug vor Luca Krivokapic erhielt, noch sieben Bälle parierte und ein Lob vom Trainer erhielt: „Er hat ein gutes Spiel gemacht.“
Zumindest ein Lichtblick (neben Lenny Rubin/7 Tore) im Abstiegskampf, der schon am Donnerstag mit der schweren Partie in Hannover weitergeht – ehe es dann in die Länderspielpause geht, in welcher der TVB dringend neue Kräfte sammeln muss.