Basketball-Bundesliga

MHP Riesen Ludwigsburg gewinnen ohne den Chefcoach

Ludwigsburgs Basketballer entzaubern den Tabellenzweiten ohne John Patrick. Dafür springt Lars Masell in die Bresche – wie immer erfolgreich.

Die Fans feiern – nicht nur – Ezra Manjon.

© Pressefoto Baumann/Julia Rahn

Die Fans feiern – nicht nur – Ezra Manjon.

Von Joachim Klumpp

Der Blick am Sonntagabend ins Lager der MHP Riesen Ludwigsburg offenbarte wahrlich nichts Gutes. Trainer John Patrick hatte sich kurzfristig krank abgemeldet, die Hoffnung auf den Einsatz von Deane Williams nach Rückenbeschwerden erfüllte sich nicht, und dann kam der Vorsitzende Alexander Reil nach einer Hüft-OP auch noch auf Krücken in die MHP-Arena. Die hätte man kurzerhand in Medizinische-Hospital-Aufnahme umbenennen können.

Doch wer dachte, dass sich nach dem enttäuschenden Auftritt vor einer Woche gegen Braunschweig unter diesen Umständen die nächste Niederlage einreiht, wurde eines Besseren belehrt. am Ende stand ein 92:71 gegen ratiopharm Ulm, immerhin den bis dato Tabellenzweiten. Den konnte dann der Assistenzcoach Lars Masell kommentieren, der zum Erfolgsgeheimnis nur sagte: „Ich musste gar nicht viel machen, so ein Derby gegen eine Eurocup-Team aus Ulm ist Motivation genug für die Mannschaft“, so Masell – und das schon zum dritten Mal in dieser Saison. Denn als Patrick bei den Spielen in Bonn und Berlin ausgefallen war, sprang Masell ein – und gewann. Kein Wunder, dass er sagte: „Ich bin sehr glücklich hier.“

Das galt sicher auch für Ezra Manjon, mit 24 Punkten der überragende Spieler auf dem Parkett. „Gegen ihn haben wir keine Lösungen gefunden“, sagte Ulms Coach Ty Harrelson. Und das obwohl der Riesen-Spielmacher im letzten Viertel kurzzeitig angeschlagen ein paar Minuten pausieren musste. Aber – kein weiterer Fall fürs Lazarett.

„Wir müssen uns bei den mitgereisten Fans entschuldigen“, sagte Ulms Harrelson. Mit 4000 Zuschauern war die MHP-Arena zum sechsten Mal nacheinander ausverkauft war. Es gab also nicht nur die volle Punktzahl, sondern auch eine volle Kasse. Was will man mehr? Vielleicht noch einen Sieg am Dienstag (19.30 Uhr) im Fiba Europe Cup gegen Charleroi. Fragt sich nur noch: Mit Coach Masell oder Patrick?

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Erstellt:
2. Februar 2025, 21:08 Uhr

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