Mit klarem Sieg auf Rang drei geklettert

Handball-Drittligist HC Oppenweiler/Backnang lässt in eigener Halle gegen HBW Balingen-Weilstetten II nichts anbrennen. Das 43:33 gegen die Zweitliga-Reserve ist der dritte Sieg in Folge. Die Murrtaler machen in der Tabelle weiteren Boden gut und sitzen dem Führungsduo im Nacken.

HCOB-Kapitän Philipp Maurer steuerte acht Tore bei, darunter auch Exemplare der spektakulären Art wie den Kempa-Trick. Foto: Tobias Sellmaier

© Tobias Sellmaier

HCOB-Kapitän Philipp Maurer steuerte acht Tore bei, darunter auch Exemplare der spektakulären Art wie den Kempa-Trick. Foto: Tobias Sellmaier

Von Alexander Hornauer

„Das war natürlich ein verdienter Sieg für den HCOB“, betonte Balingens Trainer Micha Thiemann, „aber ich bin stolz auf mein Team. Viele Spieler haben auf unterschiedlichsten Positionen gespielt, irgendwann ist dann einfach nichts mehr im Tank.“ Der 32- Jährige verwies darauf, dass ihm einige Akteure gefehlt hatten, die mit der Zweitliga-Truppe nach Rostock gereist waren. Neben zwei Keepern blieben ihm acht Feldspieler, dafür verkauften sich die Gäste recht teuer.

Heineke: „Kein Spiel für Freunde der Abwehrarbeit“

Für die Hausherren war’s aber auch nicht so leicht, beim Warmmachen nur ein derart kleines Grüppchen auf der anderen Seite zu erspähen. Das vertiefte ihre Favoritenrolle, alles andere als der dritte Sieg in Folge insgesamt und zugleich der dritte Heimerfolg in Serie wäre eine dicke Überraschung gewesen. Oppenweiler/Backnang erledigte die Aufgabe aber „souverän“, lobte Matthias Heineke. Der Trainer fügte mit Blick auf das 43:33 trotzdem noch hinzu: „Es war kein Spiel für Freunde der Abwehrarbeit.“ Dagegen hatten die 550 Zuschauer großen Spaß mit der unterhaltsamen Begegnung, in der die HCOB-Fans spätestens kurz nach dem Seitenwechsel kaum noch zittern mussten.

Im Angriff der Murrtaler lief vieles nach Plan – gut herausgespielte Torchancen, eine zielstrebige Verwertung. Sie lagen nie hinten und ab der 15. Minute dann durchgängig vorne. Am Ende standen für die HCOB-Handballer einige bemerkenswerte Statistiken: Sie übersprangen zum dritten Mal in acht Drittliga-Runden die 40-Tore-Marke, und sie bejubelten zum zehnten Mal einen Sieg mit einem zweistelligen Vorsprung.

Die HCOB-Führung hätte bereits zur Pause deutlicher ausfallen können

Der Mann der Anfangsphase war Timm Buck. Der Rückraumspieler verwandelte vier Siebenmeter und erkannte im Positionsangriff geschickt, wenn sich eine Lücke auftat oder ihm seine Mitspieler eine solche durch schnelles Passspiel geschaffen hatten. Beim 15:11 nach einem Drittel des Spiele hatte er mehr als die Hälfte der HCOB-Tore erzielt. Bei Balingen machte Mika Schüler auf sich aufmerksam. Der 20-Jährige, vor dieser Saison vom TV Germania Großsachsen für den Rückraum geholt, hatte großen Anteil daran, dass sein Team nicht schon früher den Anschluss verlor. Für den HCOB sprach die Breite auf der Bank. Die Murrtaler wechselten öfter und hatten bald Vorteile in puncto Tempo. Die Einwechslung von Torwart Stefan Koppmeier machte sich sofort bezahlt: Er wehrte zum Beispiel einen Strafwurf von Dennis Fuoß ab. Letztlich hatten die Gäste durchaus Glück, nur mit einem 17:21-Rückstand in die Pause zu gehen. Es hätten auch sechs oder sieben Treffer sein können.

Der HCOB baut seinen Vorsprung weiter aus

Nach dem Wechsel setzte sich der HCOB weiter ab. Erst nach und nach, dann immer deutlicher. In der 43. Minute sorgte Kreisläufer Alexander Schmid für eine Differenz von sieben Toren. Den ersten Zehntoreabstand stellte Philipp Maurer auf spektakuläre Weise her. Erst nahm er einen Abwurf von Torwart Koppmeier im Fluge auf, um ihn (Bernhard Kempa wäre stolz gewesen) noch vor der Landung im gegnerischen Tor zu versenken. Kaum aufs Feld zurückgekehrt, setzte derselbe Spieler mit einem weiteren Konterlauf den nächsten Nadelstich. Die Stimmung in der Gemeindehalle, die sich so voll wie vor Corona präsentierte, war am Siedepunkt. Erst recht, als Schmid das 40. Tor für die Einheimischen erzielte.

Den Schlusspunkt setzte Tim Dahlhaus, der sich nach der Verletzungspause in guter Form zeigte und seinen Mitspielern etliche Tore auflegte. Kaum war die Sirene ertönt, gab es fast nur noch ein Thema: Das Nachbarschaftsduell in Kornwestheim am kommenden Samstag. „Wir wissen, dass wir uns in der Abwehr steigern müssen“, betonte Matthias Heineke. Der HCOB-Trainer hofft, „dass uns viele Zuschauer begleiten“.

HC Oppenweiler/Backnang: Koppmeier, Müller – Schliedermann (2), Gehrke (4), Buck (9/5), Schmid (4), Sigle (2), Dahlhaus (2), Schmiedt (6), Florian Frank (1), Maurer (8), Bühler, Rauh (3), Godon, Düren (2).

HBW Balingen-Weilstetten II: Uttke, Baranasic – Fuoß (6/4), Pawelka (1), Dück (4), Locher (4), Wente (4), Mann, Oesterle (6), Schüler (8).

Siebenmeter: 5/5:4/5 (Fuoß scheitert an Koppmeier). – Zeitstrafen: 6:4 Minuten (Rauh/zweimal, Düren – Mann/zweimal). – Schiedsrichter: Kraaz/Plinz (Deizisau/Waldkirch). – Zuschauer: 550.

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Erstellt:
24. Oktober 2022, 11:30 Uhr

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