Mit Sieg mindestens einen Platz klettern

Fußball-Oberligist TSG Backnang will im Heimspiel gegen den Rivalen aus Linx einen großen Schritt in Richtung Rettung machen

„Wir wollen den dritten großen Schritt in dieser englischen Woche machen“, kündigt Trainer Evangelos Sbonias vor dem Heimspiel des Fußball-Oberligisten TSG Backnang am Samstag (15.30 Uhr, Etzwiesenstadion) gegen Linx an. Anders als die Erfolge gegen Pforzheim und in Ilshofen hätte ein weiterer Dreier auch sichtbare Auswirkungen auf die Tabelle: Der Viertletzte würde einen Platz nach oben klettern – mindestens.

Vom Trainer in Ilshofen mal wieder in die Startelf beordert: Giosue Tolomeo. Evangelos Sbonias nutzt die Breite des Kaders.Foto: A. Becher

© Sportfotografie Alexander Becher

Vom Trainer in Ilshofen mal wieder in die Startelf beordert: Giosue Tolomeo. Evangelos Sbonias nutzt die Breite des Kaders.Foto: A. Becher

Von Steffen Grün

Man habe die drei Partien innerhalb von acht Tagen als „Paket“ betrachtet, verrät Sbonias, der mit seinem Team die ersten beiden Aufgaben in diesem Zeitraum gelöst hat. Während beim 2:1 gegen Pforzheim noch Dusel dabei war, hätte das 3:0 in Ilshofen kaum souveräner sein können. „Wir waren in den ersten fünf, sechs Minuten ein wenig nervös und mussten auch später die eine oder Situation überstehen“, will der Trainer nicht verhehlen, sagt aber auch: „Vom Aspekt, wie wir unseren Plan durchgezogen haben, war es eines unserer bisher besten Spiele.“ Und damit die Krönung einer Entwicklung, die beim Amtsantritt des 36-Jährigen am 13. November 2018 in dieser Form nicht abzusehen war.

Der Trend in der Rückrunde: Als Sbonias in den Etzwiesen als Nachfolger von Andreas Lechner anheuerte, war die Situation mit mageren 8 Pünktchen aus 15 Partien ziemlich trostlos. Ein 1:1 gegen Freiberg, das die Ausbeute aus der desaströsen Vorrunde wenigstens noch auf neun Zähler verbesserte, sowie das 0:0 zum Rückrundenstart in Villingen nach der dazwischen liegenden 0:2-Pleite in Ravensburg bedeuteten die ersten zarten Anfänge. Wer allerdings prophezeit hätte, die Roten würden sich zum viertbesten Team der Rückserie aufschwingen, wäre wohl für verrückt erklärt worden. 24 Punkte aus den bisherigen 13 Spielen der zweiten Saisonhälfte stehen zu Buche. Es gab sieben Siege, drei Unentschieden und nur drei Niederlagen. „Dahinter steckt aber knallharte Arbeit, die nun ihre Früchte trägt“, betont Sbonias, dass es mit Handauflegen nicht getan war. Mit den Erfolgen wächst das Selbstvertrauen und es stellt sich im richtigen Moment das Glück des Tüchtigen ein.

Die Tabellensituation: Mit Friedrichstal, Gmünd und Spielberg hat Backnang bereits drei Konkurrenten distanziert, dieses Trio macht die letzten drei Plätze an den verbleibenden vier Spieltagen unter sich aus. Das zu schaffen, schien in der Winterpause aus Sicht der Murrtaler das Maximum zu sein und sie hofften, dass es am Ende bei drei Absteigern bleibt. Nach wie vor ist dies nicht ausgeschlossen, doch für die TSG bedeuten auch andere Szenarien längst nicht mehr den automatischen Abstieg. Der Etzwiesenklub hat sich mit der tollen Rückserie und inzwischen 33 Zählern in Schlagdistanz zu den Rivalen Ilshofen (34), Linx (35) und Oberachern (36) gebracht und darf deshalb mit Fug und Recht bis hinauf auf Rang zwölf schielen.

Das Restprogramm: „Wir punkten wie die Wahnsinnigen, haben jedoch seit Anfang März keinen Platz mehr gutgemacht“, sagt der Trainer. Damals führte ein 4:2 gegen Bissingen zum Sprung auf den 15. Platz, der seitdem wie in Stein gemeißelt schien – einfach deshalb, weil der Rückstand auf die davor platzierten Vereine zu groß war. Dem ist nun nicht mehr so, am morgigen Samstag gegen Linx könnte der ersehnte Moment gekommen sein. „Wir können mit einem Dreier mindestens einen Platz gutmachen“, rechnet Evangelos Sbonias vor. An den Gästen wäre Backnang auf alle Fälle vorbei – mehr ist drin, sollte Ilshofen in Freiberg nicht gewinnen oder Oberachern in Friedrichstal verlieren. Egal wie, „wir müssen weiter unsere Hausaufgaben erledigen“. Ein Plus für die TSG könnte es auch werden, dass drei der vier letzten Saisonspiele zu Hause stattfinden. „Das ist ein Faktor, definitiv“, sagt der Trainer.

Das Personal: Wie seit längerer Zeit fällt lediglich Benito Baez-Ayala verletzt aus. Sbonias hat die Qual der Wahl und nutzt dies auch, wie die Aufstellung in Ilshofen zeigte. Paul Weber, Giosue Tolomeo und Michele Varallo rutschten in die Startelf, dafür mussten Leon Maier, Louis Wiesheu und Antonio Belobrajdic weichen. Kapitän Oguzhan Biyik überzeugt als Taktgeber im Mittelfeld, mit Mario Marinic und David Kienast gefallen weitere Routiniers.

Mit Sieg mindestens einen Platz klettern

Zum Artikel

Erstellt:
3. Mai 2019, 06:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen