Nach der Pause vom Weg abgekommen

30:33-Heimniederlage gegen Fürstenfeldbruck: Drittliga-Handballer des HC Oppenweiler/Backnang lassen in Halbzeit zwei nach

Diese Niederlage schmerzt, denn: Die Drittliga-Handballer des HC Oppenweiler/Backnang lagen im ersten Punktspiel des neuen Jahres gegen den TuS Fürstenfeldbruck schon auf Kurs in Richtung Heimsieg. In der zweiten Hälfte ließen sie sich aber von ihrem Weg abbringen. Zu viele Fehler im Angriff, dazu eine nachlassende Abwehrarbeit – am Ende hieß es 30:33, die Punkte waren futsch.

Nach der starken ersten Hälfte sorgte die Leistung im zweiten Abschnitt für Frust bei Trainer Matthias Heineke und auf der HCOB-Bank. Foto: A. Becher

© Sportfotografie Alexander Becher

Nach der starken ersten Hälfte sorgte die Leistung im zweiten Abschnitt für Frust bei Trainer Matthias Heineke und auf der HCOB-Bank. Foto: A. Becher

Von Alexander Hornauer

In der ersten Hälfte zeigten die Murrtaler eine hervorragende Offensivleistung. Sie fanden die richtigen Mittel gegen die offensiv agierende Abwehr aus Fürstenfeldbruck. Sie ließen den Ball mit hoher Geschwindigkeit laufen, ohne sich in technische Fehler zu verstricken. Tat sich eine Lücke auf, suchten sie entschlossen ihre Wurfgelegenheit. Trainer Matthias Heineke wechselte früh ein und aus, um die Belastung für die einzelnen Spieler nicht zu hoch werden zu lassen. So hatte der HCOB nach den ersten 30 Minuten schon elf verschiedene Torschützen in seinen Reihen.

In den Momenten, in denen die Bayern wieder näher herankamen, rettete Keeper Stefan Koppmeier die Führung mit wichtigen Paraden. Ärgerlich war aber, dass die Torchancenverwertung nicht optimal war. Oppenweiler/Backnang hätte durchaus auch mit vier, fünf Treffern vorne liegen können. Stattdessen waren die Gäste kurz vor dem Wechsel wieder auf ein Tor dran. Felix Raff mit einem sehenswerten Wurf in den Winkel und Jonas Frank per Siebenmeter sorgten dann aber doch fürs 18:15 – das war durchaus angemessen.

Dem Siebenmeter gingen Diskussionen voraus, weil ihn die beiden Schiedsrichter aufgrund der Verhinderung eines Wurfs ins verwaiste Fürstenfeldbrucker Tor aussprachen. Das war die richtige Entscheidung, sie brachte TuS-Coach Martin Wild aber trotzdem dermaßen auf die Palme, dass er so lange debattierte, bis er mit einer Zeitstrafe bedacht wurde. Zum Nachteil gereichte diese seinem Team nicht.

Anfangs der zweiten Halbzeit wirkte es so, als hätten sich die Referees vom Zorn des Trainers beeindrucken lassen. Bei engen Entscheidungen kamen die Gäste nun besser weg. Das beschleunigte den Trend, der gleich zu Beginn des zweiten Durchgangs eingesetzt hatte: Das HCOB-Polster schmolz, der Schwung der ersten Hälfte war weg. Die Entschlossenheit sowie der deutlich erkennbare Wille zum Torerfolg waren verschwunden. Beim 19:19 war der Vorsprung aufgebraucht, und kurz darauf lagen die Gäste – nach Zeitstrafen gegen Evgeni Prasolov und Dominik Koch in Überzahl spielend – zum ersten Mal vorn. Der HCOB fand jetzt auch in der Abwehr keinen Zugriff mehr. Dagegen spielte Fürstenfeldbruck nahezu fehlerfrei und leistete sich kaum Fehlwürfe. Klatschte doch einmal ein Ball an den Pfosten, sicherten sich die Gäste meist den Abpraller, um einen erneuten Anlauf zu wagen. Die Murrtaler kamen noch einige Male auf ein Tor heran – mehr war nicht mehr drin. Als der Rückstand zwischen der 50. und der 54. Minute von 25:26 auf 26:30 anwuchs, war die Partie entschieden.

Der HCOB versuchte es mit einer offenen Manndeckung, doch die Gäste agierten längst ausgesprochen sicher und ließen sich nicht mehr in Unruhe versetzen. Oppenweiler/Backnang erzielte das letzte Tor, das 30:33 durch Prasolov war aber nur noch Ergebniskosmetik. Schade, denn die erste Halbzeit hatte viel Hoffnung auf ein besseres Abschneiden gemacht.

HC Oppenweiler/Backnang: Fink, Koppmeier – Lenz (4), Sigle (3), Szilagyi (n.e.), Wolf (3), Frank (2/2), Schöbinger (4), Prasolov (5), Kuhnle (2), Maurer (1), Hug (n.e.), Raff (3), Koch (1), Köder (2).

TuS Fürstenfeldbruck: Winkler (n.e.), Luderschmid – Hild (3), Kolodziej (2), Augner (1), Lex, Meinzer (7), Kerst, Stumpf, Hartz (5/2), Prause (2), Maximilian Horner (4), Schwagerus (2), Alexander Horner (7).

Siebenmeter: 2/5:1/2 (Lenz scheitert zweimal an Luderschmid, Frank scheitert an Luderschmid – Hartz scheitert an Koppmeier). – Zeitstrafen: 6:6 Minuten (Koch, Lenz, Prasolov – Hild, Maximilian Horner, Trainer Wild). – Schiedsrichter: Gorenflo/Mangold (Gutach). – Zuschauer: 500.

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Erstellt:
28. Januar 2019, 06:00 Uhr

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