Nicht verlieren könnte für die SG Sonnenhof Großaspach schon zu wenig sein

Die SG muss am Sonntag (15 Uhr) beim FC Nöttingen die Tabellenführung in der Fußball-Oberliga verteidigen. Bei den Badenern sind in dieser Saison bereits die Verfolger aus Villingen und Göppingen gestrauchelt.

Ob Michael Kleinschrodt (links) in Nöttingen für die SG Sonnenhof Großaspach auflaufen kann, ist noch unsicher. Foto: Alexander Becher

© Alexander Becher

Ob Michael Kleinschrodt (links) in Nöttingen für die SG Sonnenhof Großaspach auflaufen kann, ist noch unsicher. Foto: Alexander Becher

Von Lars Laucke

Man ist beinahe geneigt, die alte Fußballweisheit aus der Schublade zu holen, derzufolge das nächste Spiel immer das schwerste ist. Und nachdem fünf Euro im Phrasenschwein gelandet sind, sei festgestellt, dass dies im Fall von Oberligist SG Sonnenhof Großaspach am Sonntag wohl tatsächlich zutrifft. Denn rein von der Papierform her ist die Partie beim FC Nöttingen die wohl höchste Hürde, welche die SG im Kampf um den Regionalliga-Aufstieg noch zu überspringen hat. Der aktuelle Tabellenfünfte hat in der Rückrunde bereits 30 Punkte geholt (einen mehr als die SG) und gilt als sehr heimstark – was nicht zuletzt der FC 08 Villingen und der 1. Göppinger SV diese Saison schon zu spüren bekamen. Beide Teams, derzeit Zweiter und Dritter der Oberliga, verloren in dem Teilort der Gemeinde Remchingen mit 0:3. Daher ist es auch keine Überraschung, wenn Aspachs Trainer Pascal Reinhardt sagt: „Natürlich schaut man auch, was danach noch kommt. Aber jetzt im Moment zählt nur Nöttingen.“

Die „brutale Heimstärke“ des kommenden Gegners ist dem SG-Coach natürlich nicht verborgen geblieben. Doch Reinhardt verweist auf zwei Aspekte, die dennoch für sein Team sprechen: Da wäre zum einen die Auswärtsstärke der Sonnenhof-Elf. Neun Siege hat die SG auf fremden Plätzen geholt, mehr als jede andere Mannschaft der Liga. Zwar hat der Göppinger SV auswärts bereits 30 Punkte mitgenommen und damit einen mehr als der Tabellenführer. Doch haben die Aspacher auch noch ein Auswärtsspiel weniger auf dem Konto. Schon mit einem Remis würden sie die Führung in der Auswärtstabelle übernehmen, was am Saisonende allerdings komplett wertlos wäre. Angesichts des minimalen Vorsprungs von nur einem Punkt auf die Verfolger Villingen und Göppingen könnte nämlich ein Unentschieden in Nöttingen schon der entscheidende Patzer des derzeitigen Spitzenreiters sein, auf den die Konkurrenz lauert.

Ein weiterer Aspekt, auf den Pascal Reinhardt verweist, ist die Tatsache, „dass wir in dieser Saison gegen keine der Mannschaften verloren haben, die derzeit auf den Plätzen zwei bis fünf stehen“. In den bislang sieben Partien gegen die anderen Topteams gab es drei Siege und vier Unentschieden. Doch auch hier sei wieder der Hinweis erlaubt, dass nicht verlieren in Nöttingen schon zu wenig sein könnte.

Doch immerhin kann Pascal Reinhardt darauf bauen, dass seine Mannschaft zuletzt auswärts sehr starke Auftritte hingelegt hat, sei es beim 1:1 in Villingen, beim 3:0-Sieg in Pforzheim oder zuletzt am Mittwoch beim 2:0 in Reutlingen. Der Trainer stellt aber auch klar: „Für unsere Grundausrichtung spielt es eigentlich keine Rolle, ob wir zu Hause oder auswärts spielen. Wir wollen immer dominant auftreten und unser Spiel durchdrücken.“ Wie schwierig das in Nöttingen werden kann, das weiß nicht zuletzt auch Kapitän Volkan Celiktas: „Ob mit der SG, mit Freiberg oder mit den Kickers – ich hatte dort schon ganz schön eklige Spiele. Das ist eine kompakte Arena, der Platz ist etwas kleiner als bei uns, es ist alles recht eng, die Zuschauer sind sehr nah dran. Es schon etwas speziell dort.“

Andererseits weiß der Chef im Mittelfeld auch, wie man dort gewinnt: Am letzten Spieltag der Oberliga-Saison 2021/22 siegte er mit dem SGV Freiberg in Nöttingen in buchstäblich letzter Sekunde, was seinem Team den Aufstieg rettete. „Die Nachspielzeit war gerade abgelaufen, als wir noch einen Eckball bekamen. Der Schiedsrichter sagte an, dass das die letzte Aktion sein würde. Und dann hat Marcel Sökler den Siegtreffer erzielt“, erinnert sich Celiktas. Sollte es für die SG morgen ähnlich laufen, hätte zumindest auf Großaspacher Seite sicher niemand etwas dagegen.

Rund ums Spiel

Gegner Der FC Nöttingen hat zuletzt zweimal gewonnen und in fünf Spielen nur eine Niederlage kassiert. In bislang 13 Begegnungen zwischen der SG Sonnenhof und dem FCN gab es für die Großaspacher sieben Siege, drei Niederlagen und drei Unentschieden, zuletzt das 0:0 in der Hinrunde.

Personalsituation Abgesehen von den langzeitverletzten Torhütern Lukas Britzelmeir (Schulter-OP) und Silas Ihde (Handgelenkbruch) wird sicher nur Marius Kunde (Kieferbruch) ausfallen. Zudem ist Mittelfeldspieler Michael Kleinschrodt in Reutlingen umgeknickt, sein Einsatz in Nöttingen ist daher fraglich. Der zuletzt erkrankte Lorenz Ender sollte hingegen morgen fit sein.

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Erstellt:
11. Mai 2024, 10:30 Uhr

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