Pokalhürde Hüttenberg ist für HCOB zu hoch

Handball-Drittligist Oppenweiler/Backnang ist in den ersten 20 Minuten auf Augenhöhe, verliert am Ende gegen den Zweitligisten jedoch 25:32. Die Gäste aus Mittelhessen um den starken Dominik Mappes lassen sich durch die 11:10-Führung der Schwaben nicht aus der Ruhe bringen.

Von Hüttenbergs Handballern bereits in der ersten Pokalrunde gestoppt: Tobias Gehrke und der HC Oppenweiler/Backnang. Foto: A. Becher

© Alexander Becher

Von Hüttenbergs Handballern bereits in der ersten Pokalrunde gestoppt: Tobias Gehrke und der HC Oppenweiler/Backnang. Foto: A. Becher

Von Alexander Hornauer

Aus in Runde eins: Die Handballer des HC Oppenweiler/Backnang haben im DHB-Pokal eine Überraschung verpasst. Der Drittligist unterlag dem Zweitligisten TV Hüttenberg letztendlich deutlich mit 25:32. Der Sieg der Mittelhessen war verdient, auch wenn er vielleicht um zwei, drei Tore zu deutlich ausfiel. Der HCOB war allerdings wenigsten die ersten 20 Minuten auf Augenhöhe, brachte sich aber durch Fehlwürfe und eine zu hohe Zahl an technischen Fehlern um eine bessere Ausgangsposition.

In der Anfangsphase überzeugten beide Mannschaften in der Offensive. Bei beiden Teams ragte ein Akteur als torgefährlicher Abschlussspieler heraus: Kevin Wolf nutzte seine Chancen für den HCOB, Dominik Mappes traf regelmäßig für Hüttenberg. Der Rückkehrer vom Bundesligisten Eulen Ludwigshafen war zuletzt von der Fachzeitschrift Handballwoche als siebtbester Bundesligaspieler auf seiner Position ausgezeichnet wurde, in der Gemeindehalle demonstrierte er sein Können.

Ergebnistechnisch warf sich zunächst keine Mannschaft einen Vorteil heraus. Der Favorit führte meist, der HC Oppenweiler/Backnang glich regelmäßig wieder aus. Auch, weil Torjäger Marcel Lenz beim Siebenmeter da weitermachte, wo er vergangene Runde aufgehört hatte: Jeder Wurf ein Treffer. Nach einem Doppelschlag von Kreisläufer Jakub Strýc gingen die Gastgeber sogar mit 11:10 in Führung. Das allerdings schien die Gäste nicht groß zu beeindrucken. Vielmehr war es Anlass für den Zweitligisten, in der Abwehr eine Schippe draufzulegen. Die Hausherren produzierten nun einige technische Fehler, versuchten sich außerdem auch noch mit Torwürfen aus ungünstigen Positionen. Das führte zu einem 13:16-Rückstand.

Auch der Versuch mit sieben Feldspielern bringt den HCOB nicht mehr heran.

Trainer Matthias Heineke bat sein Team zur Auszeit und spielte fortan im Angriff mit sieben Feldspielern. Die Intention: Mehr Durchschlagskraft entwickeln, den Rückstand verkürzen. In der jüngeren Vergangenheit hatte sich diese Maßnahme mehrmals als Erfolgsgarant erwiesen. Gegen Hüttenberg lief in den letzten Minuten des ersten Durchgangs aber auch in numerischer Überzahl nichts mehr zusammen, es ging mit einem 15:19 in die Pause.

Eine erhebliche Hypothek gegen einen zunehmend reif wirkenden Gegner, aber eigentlich noch keineswegs das Ende aller Hoffnungen. Blöd nur, dass es gleich nach Wiederanpfiff weitere Dämpfer gab. Der HCOB hatte Wurfpech, die Hessen hingegen setzten Kreisspieler Vit Reichl in Szene, setzten sich auf 24:16 ab. Damit war nach 37 Minuten eine Vorentscheidung gefallen.

Die Murrtaler überzeugten auch fortan durch Kampfgeist, arbeiteten sich immer wieder heran. Doch stets, wenn es etwas enger hätte werden können, schlich sich wieder ein technischer Fehler ein, zehn waren es am Ende. Eindeutig zu viele. Zum Vergleich: In Hüttenbergs Statistik fanden sich nur vier solcher Nachlässigkeiten.

So kam Oppenweiler/Backnang noch auf 25:29 heran, das war aber schon kurz vor dem Ende. Und weil der Zweitligist die letzten drei Treffer der Begegnung erzielte, stand am Ende doch eine klarer Sieg für den Favoriten zu Buche. Aus Sicht des Drittligisten aus dem Murrtal war es letzten Endes kein schlechter Auftritt, von Gästecoach Johannes Wohlrab gab es gar eine Menge Lob. Mit Blick auf den Punktspielstart gegen den TSV Neuhausen/Filder am kommenden Samstag gibt es allerdings auch noch einige Dinge, die zu verbessern sind.

HC Oppenweiler/Backnang: Müller, Koppmeier – Lenz (8/4), Gehrke (2), Buck, Raff (2), Sigle (3), Villgrattner, Wolf (6), Strýc (2), Frank, Maurer (1), Bühler (n.e.), Rauh, Düren (1).

TV Hüttenberg: Plaue, Böhne – Schwarz (1), Kneer, Kirschner (2), Opitz, Fujita (2), Weber (6/5), Zörb, Reichl (4), Mappes (10), Hahn, Klein (1), Schreiber (4).

Siebenmeter: 4/4 : 5/7 (Weber scheitert zweimal an Müller). – Zeitstrafen: 4:6 Minuten (Sigle, Gehrke – Kneer, Kirschner, Opitz). – Schiedsrichterinnen: Senk/Kuschel (Ludwigshafen). – Zuschauer: 199.

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Erstellt:
30. August 2021, 11:00 Uhr

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