Thomas Müller sagt Servus

Raumdeuter und bayerisches Unikat

Ex-Nationalspieler Thomas Müller ist mit seiner Aura mehr als nur ein glänzender Fußballer. Bei Länderspielen war er quasi eine nationale Institution – und bleibt eine der wenigen echten Typen.

Nach 14 erfolgreichen Jahren auf der Länderspielbühne macht Thomas Müller als Nationalspieler Schluss.

© dpa/Tom Weller

Nach 14 erfolgreichen Jahren auf der Länderspielbühne macht Thomas Müller als Nationalspieler Schluss.

Von Heiko Hinrichsen

Er solle quasi das Schmiermittel sein zwischen den Jodlern im Kader und den Rappern, forderte Bundestrainer Julian Nagelsmann noch vor dem Start der Euro 2024. Ja, Thomas Müller hatte zum Schluss seiner Karriere in der Nationalelf mehr zu erledigen als nur sportliche Aufgaben. Als Weltmeister von 2014, zwölfmaliger deutscher Meister, sechsmaliger DFB-Pokalsieger und zweimaliger Champions-League-Gewinner besitzt der 34-Jährige ohnehin längst den Nimbus des sportlich Unantastbaren.

Mit Müller verlässt nun mehr als der selbst ernannte Raumdeuter die Länderspielbühne, der auf dem Platz gerne seine eigenen Wege ging. Mit seinem Witz, einem Schuss Mia-san-mia – und nicht zuletzt seiner Emotionalität fand Radio Müller bei allen Gehör. Bei großen Turnieren war die Nummer 13 quasi eine nationale Institution, ein Fußballkönner, Unikat und Sprachrohr.

Als großer Kommunikator sendet der Mann aus Pähl in Oberbayern jetzt nur noch im Dienste des FC Bayern. Typen wie er sind rar geworden in einem Profibetrieb, in dem viele Spieler ihre Meinung lieber für sich behalten – oder linientreu ihr Image pflegen.

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Erstellt:
15. Juli 2024, 15:56 Uhr

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