Reitturnier mit verändertem Konzept

Von Heiko Schmidt

Das Vielseitigkeitsturnier in Kirchberg hat Tradition. Bereits zum 26. Mal findet die Veranstaltung für die Reiter statt. Unter anderem war in der Vergangenheit schon Olympiasieger, Welt- und Europameister Michael Jung dabei. Die ganz großen Namen werden in diesem Jahr nicht mehr teilnehmen. „Zeitgleich findet ein großes internationales Vielseitigkeitsturnier in Radolfzell statt“, nennt Herbert Adelhelm den Grund. Der langjährige Vorsitzende der Pferdefreunde Obertorhöfe hat mit seinen Mitstreitern deshalb nach einer Möglichkeit gesucht, um das Turnier in Kirchberg für Reiter der Region attraktiver zu machen.

Eine Neuerung ist, dass die Spring- und Dressurprüfungen nun auf der Reitanlage Adelhelm in Obertorhöfe in der dortigen Halle stattfinden. „Viele Teilnehmer hatten den Wunsch geäußert, diese Prüfungen nicht mehr auf Rasen und wie im vergangenen Jahr im Matsch reiten zu müssen“, berichtet Herbert Adelhelm. Da wären die Bedingungen in der Halle wesentlich besser. „Wir wollen allen Reitern die besten Voraussetzungen bieten“, betont der Vereinsvorsitzende. Außerdem sei der Aufwand für die Organisatoren dadurch geringer. Unverändert bleibt hingegen, dass der Geländeritt weiterhin auf dem Gelände in der Kalkwerkstraße über die Bühne gehen wird.

Der sportliche Fokus wird auch auf getrennte Prüfungen gelegt

Die beiden Austragungsorte liegen nicht weit auseinander. Der erste Turniertag am Samstag findet somit fast komplett in der Halle statt. Dort wird auch am Sonntagmorgen geritten, ehe es ab 11 Uhr in der Kalkwerkstraße weitergeht. „Es ist ein Versuch. Wir hoffen, dass die veränderten Orte gut bei den Reitern ankommen werden“, so Herbert Adelhelm. Beim Turnier der gastgebenden Pferdefreunde Obertorhöfe, die 1999 gegründet wurden und derzeit etwa 90 Mitglieder haben, gibt es eine weitere Neuerung. So ist das Turnier nicht nur auf die Vielseitigkeitsreiter, die die drei Disziplinen Dressur, Springen und Geländeritt absolvieren müssen, ausgerichtet.

In diesem Jahr wird der Fokus auch darauf gelegt, dass Reiter nur in einer Disziplin starten können. Also sind Springreiter genauso wie Dressurreiter und auch Geländereiter beim Kirchberger Turnier willkommene Gäste. „Die Starterzahlen werden weniger. Deshalb möchten wir unser Turnier auch für Einsteiger attraktiver machen“, begründet Herbert Adelhelm. Aus diesem Grund tauchen mehr einzelne Prüfungen im Zeitplan der Veranstaltung auf. Diese geht auch lediglich über zwei Tage am Samstag und Sonntag. Früher wurde aufgrund der hohen Anzahl an Meldungen schon unter der Woche geritten. Das gehört aber der Vergangenheit an. Die Pferdefreunde Obertorhöfe richten nun den Fokus auf ein Wochenende. Der sportliche Höhepunkt wird der Stilgeländeritt der Klasse L sein. Diese Prüfung beginnt am Sonntag um 15 Uhr und soll der sportliche Abschluss des Vielseitigkeitsturniers sein.

An den beiden Tagen sind 210 Starts geplant. Unter anderem finden dabei die Sichtungen zur Goldenen Schärpe und zum Bundesnachwuchschampionat statt. Die Stilspringprüfung der Klasse A mit einem Stern zählt außerdem zur Rems-Murr-Meisterschaft. Unter den Teilnehmern werden sich einige Reiterinnen und Reiter aus der Region befinden. Auch einige Starter der gastgebenden Pferdefreunde Obertorhöfe absolvieren die Prüfungen. Lokalmatadorin Lara Adelhelm hatte sich ebenfalls angemeldet. Sie muss aber nun verletzt passen. Der Bruch des Schienbeinkopfs führt dazu, dass sie sich auf die Rolle der Zuschauerin beschränken muss. Lara Adelhelm wird aber das Organisationsteam unterstützen. Darüber freut sich ihr Vater Herbert Adelhelm, schließlich wird jede helfende Hand im Organisationsteam gebraucht.

Die Veranstalter blicken zuversichtlich auf ihr 26. Vielseitigkeitsturnier. „Wir hoffen, dass unser neues Konzept gut ankommt und alle angemeldeten Teilnehmer kommen“, sagt Herbert Adelhelm. Die Hürden sind aber höher geworden. So besteht seit dem vergangenen Jahr für die Pferde bei Turnieren eine Impfpflicht. Außerdem gibt es in einigen Ställen derzeit Fälle von Pferdeherpes. Die Pferdefreunde Obertorhöfe sind davon aber nicht betroffen.