Ruhe in Aspach, Hektik nur anderswo
Beim Fußball-Drittligisten SG Sonnenhof tut sich am letzten Tag der Transferzeit nichts mehr – Am Montag wird Aalen erwartet
Vom Deadline-Day ist heutzutage oft die Rede, wenn es um den letzten Tag geht, an dem im Fußball das Transferfenster geöffnet hat. Gestern war’s mal wieder so weit, doch Drittligist SG Sonnenhof Großaspach holte keinen Spieler mehr. Es gab auch keinen Last-minute-Abgang. „Wir sind mit unserem Kader zufrieden“, sagt Sportchef Joannis Koukoutrigas vor dem Heimspiel gegen den VfR Aalen am Montag (19 Uhr, Mechatronik-Arena).

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Hatte seine Hausaufgaben, anders als so mancher Drittliga-Kollege, frühzeitig erledigt: SG-Sportchef Joannis Koukoutrigas. Foto: A. Becher
Von Steffen Grün
Eigentlich gilt es als Idealfall, wenn der Kader mit Beginn der Vorbereitung steht. Dann kann der Teamgeist von Anfang an reifen und der Trainer die Truppe mit seinen taktischen Varianten vertraut machen, ohne kurz vor dem ersten Saisonspiel noch einmal frisches Personal einbauen zu müssen. Manchmal ist es jedoch nicht möglich, alle Baustellen bereits vor dem Trainingsstart abzuarbeiten – sei es, weil sich die Verhandlungen mit dem Noch-Klub eines Wunschkandidaten ziehen wie Kaugummi, weil ein auserkorener Akteur im allerletzten Moment doch noch abgesagt hat oder weil durch Verletzungen plötzlich ein unerwarteter und deshalb sogar umso dringlicherer Handlungsbedarf entstanden ist.
Nichts von alledem traf in diesem Sommer auf Großaspach zu. Sieben von insgesamt zehn Zugängen standen schon parat, als Trainer Sascha Hildmann am 21. Juni zur ersten Einheit bat. Dan-Patrick Poggenberg, Stéphane Mvibudulu und Korbinian Burger folgten ziemlich zeitnah, beim Trainingslager am Schliersee waren dann alle Mann an Bord. „Das trägt Früchte, wenn man sieht, wie unsere Mannschaft spielt und harmoniert“, sagt Joannis Koukoutrigas nach sechs Punkten aus den ersten fünf Duellen, die einen sehr ordentlichen Start bedeuten. „Jede Position ist doppelt gut besetzt“, sagt der SG-Sportdirektor und verrät damit, worauf sich ein besonderes Augenmerk richtete. Den gestrigen Deadline-Day konnte er daher völlig entspannt vorübergehen lassen, denn „wir haben unsere Hausaufgaben gemacht“.
Was aber nicht zwingend heißen muss, dass sich an dem Aspacher Kader bis zur zweiten Transferperiode vom 1. bis 31. Januar nichts mehr ändert. Vertragslose Akteure dürfen nach wie vor mit einem Kontrakt ausgestattet werden, weshalb Koukoutrigas fortan auch nicht untätig sein wird: „Wir beobachten weiter den Markt und werden auch immer wieder mal einen Spieler zum Training einladen. Wir haben aber keinen Zeitdruck und müssen nichts machen. Nur wenn sich etwas auftut, was langfristig Sinn macht, schlagen wir zu.“ Zum Beispiel dann, so lässt es Koukoutrigas durchblicken, wenn ein Angreifer mit eingebauter Torgarantie zu haben wäre. Stellt sich aber die Frage, warum ein solcher noch ohne Verein dastehen sollte.