Schmerzhafter Punktverlust des HCOB beim Kellerkind
Der Handball-Drittligist HC Oppenweiler/Backnang kommt in Blaustein wegen einer müden Anfangsphase nur zu einem enttäuschenden 34:34. Im Kampf gegen den Gang in die Abstiegsrunde ist der Teilerfolg im letzten Spiel vor der kurzen Winterpause ein kleiner Rückschlag.

© Alexander Hornauer
Erzielte insgesamt zwölf Tore: Marcel Lenz, der mit dem HCOB beim Vorletzten am Ende dennoch nur zu einem Punkt kam. Foto: A. Hornauer
Von Alexander Hornauer
Enttäuschung bei den Handballern des HC Oppenweiler/Backnang. Der Drittligist kam bei Kellerkind TSV Blaustein nur zu einem Remis. Das 34:34 mussten sich die Akteure des Tabellensiebten selbst zuschreiben. Sie waren zu Beginn nicht bei der Sache. Danach hatten sie mehrmals die Chance, die Partie in die richtigen Bahnen zu lenken – legten aber nie nach. Somit kam es auf den letzten Wurf an, der ging vorbei.
In den Anfangsminuten nutzten vor allem Rückraumspieler Nicola Potić und dessen bevorzugter Abnehmer Luis Dück am Kreis die Freiheiten und hatten großen Anteil an Blausteins 13:8-Führung. Eine intensivere Bewachung des wurfgewaltigen Potić brachte erste Besserung, auch die Einwechslung von Torwart Stefan Koppmeier zeigte Wirkung. Ab der 15. Minute verkürzte der HCOB den Rückstand. Er kam nun auch zu Toren nach schnellem Umschaltspiel, da die Gastgeber das anfängliche Tempo nicht mehr beibehielten. Nach 20 Minuten waren die Gäste auf zwei Tore dran, leisteten sich dann aber eine Reihe von Fehlwürfen. Das mündete in einen neuerlichen Fünftorerückstand. Immerhin nutzten die Murrtaler in den Minuten vor der Pause ihre Chancen etwas konsequenter. Sie waren zur Halbzeit auf 18:19 dran.
Blaustein, das sich zuvor in der klaren Außenseiterrolle sah, hatte mittlerweile aber seine Chance gewittert. Nach Wiederanpfiff setzte jedoch der HCOB die ersten Impulse. Er verteidigte besser und kam zu Kontertoren. Marcel Lenz – mit zwölf Toren bester Werfer der Murrtaler – traf dreimal in Serie und sorgte beim 26:24 für die erste Zweitoreführung. Doch bereits eine Spielunterbrechung durch Auszeit genügte den Hausherren, um Oppenweiler/Backnangs Lauf zu unterbrechen. Nach Wiederaufnahme des Spiels unterliefen den Gästen technische Fehler, nun traf Blaustein dreimal in Serie und lag wieder vorn. Zudem musst der HCOB nun den verletzungsbedingten Ausfall von Jakub Strýc verkraften.
Längst hatte sich die Partie zu einem Krimi entwickelt. Die Fehlerquote auf beiden Seiten war hoch. Bis zur 52. Minute lief Oppenweiler/Backnang einem Rückstand hinterher, dann setzten die Gäste mit schnellen Gegenstößen erneut Impulse in Form einer Zweitoreführung (32:30, 55. Minute). Aber im Positionsangriff wollte zu wenig gelingen. Dabei waren die Chancen, auch einmal etwas weiter davonzuziehen, durchaus gegeben. Auf der Gegenseite gab es zweimal Siebenmeter, Patrick Rapp nutzte beide. Wieder Unentschieden. Die Gäste legten durch Tobias Gehrke und Marcel Lenz noch zweimal vor, kassierten aber jeweils umgehend den erneuten Ausgleich.
So kam es – was niemand wollte – auf den letzten Angriff an. Und da zeigte sich: Der ist in dieser Runde nicht das Glanzstück der Murrtaler. Wie schon in der Vorwoche gegen Konstanz gelang das finale Tor, das einen zweiten Punkt wert gewesen wäre, nicht. Rückraumspieler Ruben Sigle schnappte sich den Ball. Er warf zwar über den Block, aber auch am rechten Pfosten vorbei. Es blieb beim 34:34. Wobei anzumerken ist, dass es in dieser Partie nicht auf den letzten Wurf hätte ankommen dürfen. Die entscheidenden Fehler passierten vorher. Und deshalb war die Frustration bei den Gästen nach dem kleinen Rückschlag im Kampf gegen den Gang in die Abstiegsrunde auch entsprechend groß.
TSV Blaustein: Beha, Ruhland (n.e.) – Baur, Behr (1), Frey (5), Dück (6), Christoph Spiß (3), Müller, Steffen Spiß (1), Schoger, Staiger (1), Rapp (8/3), Galli (3), Fuchs, Potić (6).
HC Oppenweiler/Backnang: Müller, Koppmeier – Lenz (12/3), Gehrke (4), Buck (1), Raff (n.e.), Sigle (4), Villgrattner (1), Lübke (n.e.), Wolf, Klein (2), Strýc (6), Frank (n.e.), Maurer (4), Bühler, Rauh.
Zeitstrafen: 4:2 Minuten (Behr, Dück – Rauh). – Schiedsrichter: Winter/Winter (Altlußheim/Ketsch). – Zuschauer: 250.