Schuster sagt Servus, Horngacher steht bereit
Nachfolge für den Skisprung-Bundestrainer so gut wie geregelt
Planica/Oslo/Quebec /STN - Zum Abschluss des Weltcup-Winters gab es noch einmal einige Lichtblicke der deutschen Skisportler – aber auch Abschiedsszenen.
Skispringen So, wie Markus Eisenbichler in dieser Weltcup-Saison gesprungen ist, hätte man vermuten können, der Bayer wünscht sich nichts sehnlicher, als dass dieser Winter nie enden möge. Doch weit gefehlt. „Ich bin froh, dass es endlich vorbei ist“, sagte Eisenbichler am Sonntag in Planica – als er zum Abschluss seiner Traumsaison beim Skifliegen in Slowenien auf Platz drei hinter Ryoyu Kobayashi (Japan) und Domen Prevc (Slowenien) gesegelt war. „Ich bin überglücklich, dass ich jetzt mal Zeit für meine Familie und meine Freunde habe“, ergänzte der Dreifach-Weltmeister. Nach der Auszeit wird ein neues Kapitel geschrieben. Eines ohne Werner Schuster.
Der Erfolgscoach der deutschen Skispringer hatte seinen Abschied nach elf Jahren schon lange angekündigt, am Sonntag sagte er endgültig Servus. „Es war toll, eine herzliche Verabschiedung“, sagte der 49-jährige Österreicher, nachdem er auf dem Trainerturm von all den Kollegen aus den anderen Nationen geherzt worden war. Unter anderem von Stefan Horngacher. Der ist nicht nur Landsmann Schusters, sondern wohl auch sein Nachfolger. „Ich habe mich entschieden, meinen Vertrag nicht zu verlängern“, sagte Horngacher, derzeit noch Chefcoach der Polen, am Sonntag. Was er zudem noch einmal bestätigte: Gespräche mit dem DSV, die andauern würden. Die Chancen stünden „sehr hoch“, dass er zum Deutschen Skiverband (DSV) zurückkehrt, wo er einst als Schusters Co-Trainer tätig gewesen ist.
Die deutschen Springerinnen beendeten die Saison mit Rang zwei und dem Gesamtsieg durch Juliane Seyfarth bei der Blue-Bird-Tour in Russland. Biathlon Der Akku von Laura Dahlmeier war beim Abschluss in Oslo leer – kein Wunder, war es für die beste deutsche Biathletin der vergangenen Jahre doch ein Winter mit gesundheitlichen Problemen. Nur gut, dass die Last nicht mehr allein auf ihren Schultern liegt. Denise Herrmann wurde nicht nur Weltmeisterin, sondern bestätigte ihren Status auch zum Ende der Saison. Rang zwei in der Verfolgung und Platz vier im Massenstart erreichte die 30-Jährige in Oslo. Den Gesamtweltcup sicherte sich die Italienerin Dorothea Wierer. Die deutschen Damen beendeten die Saison mit 17 Podestplätzen (fünf Siege) im Weltcup und bei der WM.
Bei den Männern sicherte sich Arnd Peiffer in Oslo seinen sechsten Podestplatz der Saison. Im Massenstart musste sich der 32-Jährige nur dem Weltcup-Gesamtsieger Johannes Thingnes Bø geschlagen geben. Der Norweger baute damit seinen Rekord an Saisonsiegen auf 16 Erfolge aus. Das tolle deutsche Ergebnis rundete Benedikt Doll als Dritter ab. Damit beenden die deutschen Skijäger die Saison mit 14 Podestplätzen. Der einzige Sieg gelang Peiffer bei der WM mit Gold im Einzel.
Langlauf Der norwegische Langläufer Johannes Klæbo und seine Landsfrau Ingvild Østberg sind die Gesamtweltcupsieger. Der 22 Jahre alte Klæbo gewann am Sonntag das Weltcup-Finale in Québec und sicherte sich damit wie im Vorjahr die große Kristallkugel. Bester Deutscher war am Sonntag Florian Notz (Römerstein) auf Platz 24. Østberg (28) reichte zum Abschluss ein dritter Rang hinter der Schwedin Stina Nilsson und Therese Johaug (Norwegen), um erstmals die Gesamtwertung für sich zu entscheiden. Katharina Hennig (Oberwiesenthal) kam auf Platz 17. Insgesamt dürfen die deutschen Langläufer auf eine erfreuliche Premierensaison unter Chefcoach Peter Schlickenrieder zurückblicken.