Seifert hofft auf den Widerstand der großen Clubs
Ziel des DFL-Bosses ist es, die Reform der Champions League zu verhindern
Stuttgart /DPA - Obwohl die Fußballbosse Karl-Heinz Rummenigge (FC Bayern) und Hans-Joachim Watzke (Borussia Dortmund) glauben, dass die Reform der Champions League kommen wird, hofft Christian Seifert auf den Widerstand europäischer Spitzenclubs. „Wenn gewisse Linien überschritten werden, schöpfen wir juristisch alle Möglichkeiten aus“, sagte der Chef der Deutschen Fußball-Liga (DFL) in einem „Kicker“-Interview, „einfacher wäre es, wenn von den größten Vereinen Europas aus den großen Ligen einige sagen, wir spielen da nicht mit. Denn dann wird es nicht funktionieren.“
Im März hatten Vertreter der European Club Association (ECA) mit dem europäischen Verband (Uefa) Gespräche über eine Neugestaltung der Königsklasse aufgenommen. Diese könnte von 2024 an in einem dreistufigen Modell mit deutlich mehr Spielen für jeden Verein organisiert werden – und auch mit internationalen Duellen am Wochenende. Das will Seifert verhindern. Rummenigge und Watzke hatten zuletzt angedeutet, dem internationalen Druck kaum standhalten werden zu können. „Ich liebe die Bundesliga. Aber man muss im Dialog mit anderen kompromissbereit sein. Du kannst dich gegen alles wenden, aber in letzter Konsequenz bist du dann nicht mehr mit dabei“, sagte BVB-Geschäftsführer Watzke.
ECA-Chef Andrea Agnelli (Juventus Turin) treibt die Reform mit Vertretern aus Spanien und Frankreich voran: „Wir müssen die Zukunft planen.“ Die 20 Clubs der Premier League haben sich indes gegen eine Reform ausgesprochen, die nationalen Interessen zuwiderläuft. Ähnliches erhofft sich Seifert von anderen Vereinen.