Serientäter RSV Waldrems schlägt wieder zu
Die Fünferradballer und ihr Trainerduo Markus Heckelmann sowie Tobias Herczeg bejubeln ihre fünfte deutsche Meisterschaft nacheinander. Beim Finalturnier im hessischen Wettenberg gewinnt der Titelverteidiger aus dem Backnanger Stadtteil alle vier Begegnungen.
Von Philipp Völk
„Deutscher Meister wird nur der RSV Waldrems“, klang es durch die Halle. Eine Euphorie, die Backnangs Fünferradballer zuvor mit eindrucksvollen Leistungen ausgelöst hatten. Im unweit von Gießen gelegenen Wettenberg holte der RSV das fünfte Mal in Folge und damit das zehnte Mal in der Vereinsgeschichte den nationalen Titel. Damit ist seit 2017 kein anderer als der Verein aus dem Backnanger Süden deutscher Meister geworden. Nur der Coronapandemie gelang es vor zwei Jahren, die Austragung der Meisterschaft zu verhindern und das Team des Trainerduos Markus Heckelmann und Tobias Herczeg auszubremsen.
Eine Zitterpartie bleib dem Deutschen Meister diesmal erspart
Diesmal ließ sich die Mannschaft um Kapitän Björn Bootsmann von niemandem aufhalten. War der Titelgewinn vergangenes Jahr erst nach einem Krimi im Entscheidungsspiel mit abschließendem Siebenmeterschießen gelungen, so war es nun eine sehr souveräne Vorstellung. Der Serienmeister trat in der Finalrunde viermal an und ging viermal als Sieger vom Feld.
Beim Unternehmen Titelverteidigung machte Waldrems seine Ambitionen von Beginn an klar. Im Schwabenduell gegen die SG Denkendorf/Kemnat zum Auftakt startete der RSV sehr stark. Einzig die Chancenverwertung passte lange nicht. Dann leistete sich Denkendorf/Kemnat einen Fehler und der RSV kam zu einem Siebenmeter. Schlecht nur, dass die Backnanger zuvor in der Bundesliga-Runde alle drei ihnen zugesprochenen Strafstöße verschossen hatten. Beim Finalturnier in Hessen übernahm Routinier Marcel Schüle die Verantwortung und versenkte den Ball sicher zum 1:0. Dabei blieb es. Auch weil der RSV hinten sehr, sehr kompakt stand.
Der Sieg im ersten Spielsorgt für zusätzliches Selbstvertrauen
Nach dem gelungenen Auftakt gingen die von ihren Fans nur „Remser“ genannten Backnanger mit breiter Brust ins zweite Spiel. In dem ging es gegen den Vorjahresvizemeister, langjährigen Kontrahenten und Gastgeber des Endturniers Krofdorf. Waldrems begann wieder gut und musste erneut warten, bis die Tore fielen. Nach der Pause nutzte David Piesch einen langen Ball von Schüle zur perfekten Vorlage für Björn Bootsmann, der das 1:0 erzielte. Wenig später erhöhte Christian Frey per Kopfball auf 2:0, ehe Bootsmann mit seinem zweiten Tor für den 3:0-Endstand sorgte.
Zweimal David Piesch und Andreas Bertsch treffen beim 3:1 über Mitfavorit Gärtringen
Damit hatte Waldrems, das sich nur als Dritter die Tickets fürs Endturnier gesichert hatte, eine sehr gute Ausgangslage fürs Duell mit Qualifikationssieger Gärtringen. Im Kampf um den Titel eine vorentscheidende Partie, in die der RSV erneut gut startete und nach einem Siebenmeter von David Piesch auch mit 1:0 in Führung ging. Gärtringen gab aber nicht auf und glich zum 1:1 aus. Doch davon ließ sich der Meister nicht aus der Ruhe bringen. Vom Anspiel weg ging’s nach vorne und Schüles Flanke köpfte Andreas Bertsch zum 2:1 ein. Gärtringen blies nun zwar zum Angriff, doch Torwart Markus Weller war nicht mehr zu überwinden. Stattdessen konterte Waldrems. Nach einem schönen Solo legte Marcel Schüle auf den freien David Piesch ab und der erzielte mit einem platzierten Schuss das 3:1.
Da sich die Verfolger aus Gärtringen und Krofdorf erst im letzten Turnierspiel gegenüberstanden, brauchten die Backnanger zum Abschluss gegen den RSC Schiefbahn noch einen Punkt, um ganz sicher zu gehen. Eine Aufgabe, die ihre Tücken hatte, wie sich zeigte. Denn das zuvor sieglose Team aus der niederrheinischen Stadt Willich hatte keine Lust dazu, den Punktelieferanten zu spielen. Der Außenseiter ging sogar 1:0 in Führung. Dem einen oder anderen Waldremser Fan rutschte das Herz ein wenig in die Hose. Den Männern auf dem Spielfeld jedoch nicht. Per Kopfball glich David Piesch erst aus und traf so kurz danach auch zum 2:1. Beide Male hatte Marcel Schüle die Vorlage dazu geliefert. Schiefbahn gab sich aber noch nicht geschlagen und traf noch vor der Pause zum 2:2. Davon ließ sich Backnang vom Kurs aber nicht mehr abbringen. Nach der Halbzeit erzielte erst Marcel Schüle das 3:2 und Bootsmann sorgte wenig später mit dem Tor zum 4:2 dafür, dass die Waldremser wenig später ihre fünfte Meisterschaft in Folge entsprechend groß bejubeln und feiern konnten.