SG Sonnenhof geht mit viel Rückenwind in die Rückrunde
Für den Fußball-Oberligisten aus Großaspach beginnt am Freitag um 19 Uhr mit dem Heimspiel gegen Nöttingen bereits die zweite Saisonhälfte. Die SG ist längst der große Favorit auf den Relegationsplatz und wohl das einzige Team, das den Stuttgarter Kickers noch gefährlich werden kann.
Von Steffen Grün
Der Freitag ist für die SG Sonnenhof Großaspach beinahe so etwas wie der neue Samstag. Während der nachmittägliche Traditionstermin bei den Fußballern aus dem Fautenhau zunehmend zu einem Auslaufmodell wird, erfreuen sich die abendlichen Duelle zum Start ins Wochenende offenbar größter Beliebtheit. Das morgige Heimspiel gegen den FC Nöttingen (19 Uhr) ist für das Team von Trainer Evangelos Sbonias in dieser Saison bereits die sechste Partie, die an einem Freitag angepfiffen wird. Eine siebte Begegnung folgt mit dem Nachbarschaftsduell gegen die TSG Backnang in gut zwei Wochen, nach der Winterpause geht es in Pforzheim am 3. März sofort so weiter. Einen besonderen Reiz und eine ganz spezielle Atmosphäre entwickeln diese Spiele, seit und so lange die frühe Dunkelheit das Flutlicht erfordert. Die bisherige Bilanz der SG: drei Siege, ein Unentschieden und eine Niederlage.
Das passt zum gesamten bisherigen Abschneiden, mit dem nach dem Abstieg aus der Regionalliga, dem gewaltigen Umbruch und der rumpeligen Vorbereitung mit dem bitteren Aus im WFV-Pokal bei einem Landesligisten in dieser Form nicht zu rechnen war. Mit zwölf Siegen, zwei Unentschieden, nur drei Niederlagen und damit insgesamt 38 Punkten hat Großaspach die Vorrunde auf Platz zwei abgeschlossen. Die Stuttgarter Kickers, die zuletzt zehn Dreier in Serie eingefahren haben, dürften auf ihrem Weg zum Meistertitel und direkten Regionalliga- Aufstieg nur schwer einzufangen sein, doch wenn überhaupt ist dies mit sechs Zählern Rückstand der SG Sonnenhof zuzutrauen.
In Nöttingen hat alles begonnen, gut drei Monate später steigt das zweite Duell
Die wiederum hat schon ein Polster von sieben Zählern auf den Dritten aus Göppingen, was sie zum aussichtsreichsten Kandidaten für die Teilnahme an der Aufstiegsrelegation macht. Das soll weiter so bleiben, weshalb die Sbonias-Elf auch gegen Nöttingen nichts anbrennen lassen will. Es ist der Rivale, mit dem in dieser Runde alles begonnen hat – an einem Freitagabend übrigens, am 5. August. Mit dem Ballast der Pokalblamage in Bad Boll fuhr der abgestürzte Ex-Drittligist in den Ortsteil der Gemeinde Remchingen im Enzkreis und siegte durchaus etwas überraschend mit 4:2. Es war das Signal zum Durchstarten, auch zuletzt gab es mit dem 3:2 gegen Holzhausen wieder einen Erfolg. Für Sbonias wars ein „Offensivspektakel mit viel Herz und Leidenschaft“, bei dem die Zuschauer voll auf ihre Kosten gekommen seien. Nun geht es mit viel Rückenwind ins erste Rückrundenspiel, doch der SG-Coach warnt davor, die Gäste alleine anhand des neunten Platzes zu beurteilen: „Nöttingen ist eine gestandene, erfahrene Oberliga-Mannschaft und verfügt über außerordentlichen Qualitäten im Offensivbereich.“ Daher sei es zu vermeiden, den Gegner wie in der Vorwoche zu Chancen einzuladen. Die Hausherren müssen nach wie vor auf Elias Rahn (Verletzung am Hüftbeuger) verzichten. Fraglich ist zudem der Einsatz von Kapitän Manuel Konrad, der mit muskulären Problemen bereits die vergangenen beiden Begegnungen verpasst hat.
Aufsichtsrat Im Interview mit unserer Zeitung hatte Hans-Rudolf Zeisl, der Vorstandsvorsitzende der SG Sonnenhof, bereits im Vorfeld der Mitgliederversammlung angekündigt, dass es in diesem Gremium einen gewissen Umbruch geben würde. So kam es am Dienstagabend auch, allerdings nicht an der Spitze: Jürgen Beerkircher ist und bleibt Aufsichtsratsvorsitzender. Wiedergewählt wurde Klaus Ferber, aus verschiedenen Gründen ausgeschieden sind dagegen Andreas Möhle, Ulrich Schill, Norbert Barthle, Bernd Ehmann und Bernd Küstner. Neu im Gremium, das damit neun Personen umfasst, sind Christina Krech, Uwe Bossert, Andreas Gaupp, Frank Langbein, Miroslav Starcevic, Werner Weresch und Jörg Wolf.
Vereinsbeirat Hier herrscht Kontinuität, denn nur der als Stadionsprecher bekannte Tankred Volkmer ist auf persönlichen Wunsch nicht mehr dabei. Wiedergewählt wurden Andrea Shakoor, Werner Benignus, Markus Jung, Josef Kiefer, Lothar Seitter und Claus Volkmann. Neue Gesichter sind Christian Dick, Sebastian Gehring, Lucca Volkmer, Helmut Schock und Markus Weller.
Finanzen Das „vertretbare, überschaubare Minus“, das Zeisl für das Geschäftsjahr 2021/2022 bereits verraten hatte, liegt im mittleren fünfstelligen Bereich und soll Mitte 2023 wieder weitestgehend ausgeglichen sein.