SG Sonnenhof Großaspach: Der erste Schritt zurück zur alten Stärke
Trotz des knappen Scheiterns hat Aspach eine gute Saison gespielt, sich als Einheit präsentiert und die Stimmung wieder ins Positive gedreht.
Von Uwe Flegel
„Die Mannschaft hat aufopferungsvoll gekämpft“, sagte Vorstandssprecher Hans-Rudolf Zeisl und schaute trotzdem enttäuscht. Die SG Sonnenhof hat die Rückkehr in die Regionalliga über die Relegation verpasst – wegen eines Gegentores in der Nachspielzeit. Das ist bitter. Das ändert aber nichts daran, dass Großaspach eine gute Oberliga-Saison gespielt hat. Sie hat das gezeigt hat, was Trainer Evangelos Sbonias gefordert und angekündigt hat: „Ob wir alle Spiele gewinnen, das kann ich nicht versprechen. Was ich versprechen kann, das ist, dass wir mit Herz und Leidenschaft spielen und alles geben, was wir haben.“
Das hat nun am Ende nicht gereicht, um den großen Sprung zu schaffen. Einen kleinen, aber eminent wichtigen Schritt hat der einstige Drittligist trotzdem gemacht. Fußball im Fautenhau wird wieder Positiv gesehen, innerhalb des Vereins wird wieder mehr gelacht. Nachdem die beiden Abstiege binnen zwei Jahren viele bittere Mienen, viel Negatives mit sich gebracht haben, präsentiert sich die SG Sonnenhof mittlerweile wieder geeint. Daran ändert auch Dylan Esmels Tor in der Nachspielzeit nichts, mit dem der Koblenzer Angreifer die Aspacher Hoffnungen und Glückseligkeit jäh zerstörte. Der Treffer mag gesessen haben, der 2:2-Ausgleich mag enttäuschend sein, doch an der guten Runde der SG ändert er nichts.
„Uns fehlt noch das Tüpfelchen aufs i“, hatte Aspachs Vorstand Sport Michael Ferber vor den beiden Relegationsduellen mit TuS Koblenz gesagt und klar gemacht: „Der Aufstieg wäre das.“ Das Tüpfelchen fehlt weiterhin. Wie eben auch das Quäntchen Glück gefehlt hat, das es in solchen Entscheidungsspielen braucht. Doch klar ist, dass die SG Sonnenhof nach dem Negativlauf der vergangenen Jahre diese Saison die Trendwende eingeleitet hat.
In der neuen Runde gilt die Elf aus dem Fautenhau als der ganz große Favorit
Ebenfalls sicher ist allerdings, dass nun nicht nachgelassen werden darf. Kommende Saison ist Großaspach der Gejagte. Aus der Regionalliga kommt kein Absteiger in die Oberliga Baden-Württemberg. Und in der hat kein Konkurrent so gute Strukturen wie der Verein aus dem Fautenhau. Das wie auch das knappe Scheitern an einer starken TuS Koblenz sorgt für Druck. Dem gilt es nächste Saison stand zu halten. Daran ändert auch die Tatsache nicht, dass der Verein vor dieser Saison erklärt hat, eine Mannschaft aufbauen zu wollen, die binnen drei Jahren die Rückkehr in die Regionalliga schaffen soll. In den ersten Wochen sah es danach nicht aus. Wer das 2:3-Pokalaus beim Landesligisten Bad Boll miterlebt hat, der musste sich gar Sorgen machen, ob es mit der SG Sonnenhof weiter bergab geht.
Nun ist es eben nur nicht hoch, aber trotzdem bergauf gegangen. Die SG ist auf einem guten Weg, obwohl der Wiederaufstieg im ersten Anlauf nicht geklappt hat. Dass es allerdings fast funktioniert hätte, hat Lust auf mehr gemacht. Auch weil sich in der Relegation zeigte, dass die SG , die während der Runde oft einen eher spärlichen Zuschauerzuspruch fand, die Fans doch hinter dem Ofen vorlockt, wenn es um etwas geht. Dreieinhalbtausend Besucher beim Relegationsrückspiel gestern Abend waren mehr als nur Regionalliga würdig und sorgten für eine klasse Atmosphäre. Eine, die sich die junge Mannschaft um die Routiniers wie Maximilian Reule, Volkan Celiktas und Vorkämpfer Dominik Salz verdient hat. Herz und Leidenschaft hatte ihr Trainer versprochen, Herz und Leidenschaft hat seine Elf vor allem in den Heimspielen geliefert, obwohl das am Ende nun eben nicht zum Aufstieg gereicht hat. Das allerdings hatte ja auch keiner versprochen.