SG Sonnenhof Großaspach: Kantersieg nach frühem Rückstand
Die Fußballer aus dem Fautenhau gewinnen das Freitagabendspiel in der Oberliga gegen den ATSV Mutschelbach mit 5:1. Nach einer turbulenten Anfangsphase ist es am Ende eine klare Sache für den Tabellenführer.
Von Lars Laucke
SG-Trainer Pascal Reinhardt hatte im Vorfeld der Partie gegen den ATSV Mutschelbach noch vor einem „zu wilden Spiel“ gewarnt – und er sollte zumindest in der Anfangsphase Recht behalten. Die Gäste spielten wie erwartet über das Ganze Feld im Eins-gegen-eins, vom Anpfiff weg war dadurch viel Tempo drin. Und zunächst sah es so aus, als würden die Aspacher dies besser nutzen können. Bereits in den ersten zwei Minuten brannte es zweimal im Mutschelbacher Strafraum. „Den ersten Ball habe ich schon drin gesehen. Da hat der Keeper echt stark gehalten“, sagte Mittelstürmer Dominik Salz, der aus kürzerster Distanz an Dominic Bleich gescheitert war. Ein 18-Meter-Freistoß von Luca Wöhrle blieb kurz darauf am Rand der Mauer hängen und in der fünften Minute setzte Dominik Salz einen Kopfball nur knapp über die Latte.
Doch in der 11. Minute schlugen die Gäste zu: Ein Stellungsfehler in der Abwehr und Mutschelbachs Felix Kendel war plötzlich frei vor dem SG-Tor. Er bugsierte den Ball durch die Beine von Keeper Maximilian Reule zum 0:1 in die Maschen. „Sowas kann immer mal passieren. Aber ich finde, dass wir schon vor dem Gegentor gut im Spiel waren, vielleicht noch etwas zu statisch. Und wir hätten die Chancen konsequenter nutzen müssen, wollten es womöglich zu schön machen. Aber wir sind bei uns geblieben und haben uns für den Aufwand belohnt“, analysierte Pascal Reinhardt später.
Dominik Salz zeigt vor dem 2:1 ungewohnte Dribbling-Künste
Die Aspacher machten trotz des Rückstands direkt offensiv weiter. Ein Schuss von Volkan Celiktas aus elf Metern wurde zwar noch zur Ecke abgefälscht (15.), doch in der 22. Minute nutzte Mert Tasdelen ein Gewühl im Mutschelbacher Strafraum zum Ausgleich. Die SG bekam nun mehr und mehr Kontrolle über das Spiel, Marius Kunde war in der 35. Minute bereits dicht dran an der Führung, als ihm ein Schuss aus 14 Metern jedoch etwas abrutschte. Besser machte es Dominik Salz nur eine Minute später, als er nach einem Steilpass in den Strafraum noch einen Gegner aussteigen ließ und dann aus rund zehn Metern eiskalt das 2:1 erzielte. „Solche Dribblings sind ja eigentlich nicht unbedingt seine Stärke“, witzelte Pascal Reinhardt.
Für Salz war „eigentlich schon nach dem Ausgleich klar, dass wir das Spiel gewinnen“. Und spätestens mit der SG-Führung schien die Partie eindeutig in Richtung der Aspacher zu laufen. „Mutschelbach hat wohl auch gemerkt, dass sie dieses Tempo nicht 90 Minuten gehen können. Sie standen schon im Lauf der ersten Halbzeit tiefer und kompakter. Beim Pausenpfiff glaubten wohl nicht einmal die Gäste selbst noch wirklich an einen Auswärtssieg. Zumindest räumte Trainer Marco Kratzer ein, dass es das Ziel gewesen sei, „nach dem Wiederanpfiff möglichst lange dran zu bleiben“.
Dieser Plan wäre um ein Haar schon nach wenigen Sekunden Makulatur gewesen. Mert Tasdelen fing einen Querpass ab und stand damit frei vor dem Tor. Doch Dominic Bloch parierte erneut stark. Ein Angriff nach dem anderen rollte nun auf die Gäste zu. „Wir haben viele Zweikämpfe gewonnen, waren giftig und gierig“, stellte Pascal Reinhardt zufrieden fest. Und so dauerte es nicht lange bis zum 3:1: In der 58. Minute schloss Volkan Celiktas eine schöne Doppelpass-Kombination mit Dominiks Salz ab – die Vorentscheidung. Die SG Sonnenhof Großaspach spielte den Gegner nun förmlich an die Wand. Wobei auch zur Wahrheit gehört, dass klar wurde, warum der ATSV Mutschelbach bislang die zweitmeisten Gegentore der Liga kassiert hat. Denn so schön das Solo von Mert Tasdelen vor seinem 4:1 in der 68. Minute auch war, so wird er in dieser Liga wohl selten so ungehindert durch den Sechzehner dribbeln dürfen. Und auch bei Konrad Riehles Sololauf bis kurz vor das Mutschelbacher Tor in der 71. Minute hatte er erstaunlich wenig Gegenwehr. Zwar scheiterte er mit seinem Schuss am Gäste-Keeper, doch Niklas Mohr markierte im Nachschuss das 5:1 – und durfte anschließend vorzeitig unter die Dusche, ebenso wie Dominik Salz und zuvor schon Mert Tasdelen. Was Stadionsprecher Tai volkmer zur Bemerkung veranlasste, dass an diesem Abend wohl jeder Feierabend machen dürfe, der ein Tor geschossen hat. In der Tat wurde kurz darauf auch Volkan Celiktas ausgewechselt, „aber das war Zufall“, betonte Pascal Reinhardt.
Die Verfolger aus Göppingen und Villingen können heute nachziehen
Die letzte Viertelstunde spielte die SG mehr oder weniger runter, ein traumhafter Konter in der Schlussminute hätte aber durchaus noch das 6:1 verdient gehabt. Doch ging der Schuss von Nico Engel haarscharf daneben – was man angesichts des ohnehin klaren Resultats locker verschmerzen konnte. „Mich wurmt das Gegentor ein bisschen, aber ansonsten gibt es heute eigentlich nichts zu meckern“, war Pascal Reinhardt zufrieden. Zumal sein Team jetzt in der Tabelle zumindest vorläufig drei beziehungsweise fünf Punkte Vorsprung auf die Verfolger aus Göppingen und Villingen hat. Die können beide heute nachziehen, sind aber jeweils auswärts gefordert.
SG Sonnenhof Großaspach Reule – Mohr (73. Landwehr), Nuraj, Manduzio, Frölich – Wöhrle, Celiktas (81. Mistl), Kunde (83. Lukas Stoppel) – Mbem-Som Nyamsi, Salz (73. Engel), Tasdelen (69. Riehle).
ATSV Mutschelbach Bleich – Kleinert (75. Schleich), Dinger, Reuer – Moriz Weißer, Klemm (75. Malsam), Jakob Weißer, Yörükoglu (66. Bitzer), Mahle – Kendel (75. Rabold), Batke.
Tore 0:1 Kendel (11.), 1:1 Tasdelen (22.), 2:1 Salz (36.), 3:1 Celiktas (58.), 4:1 Tasdelen (68.), 5:1 Mohr (71.). – Schiedsrichter Patrick Mattern (Mannheim). – Zuschauer: 627.