SG Sonnenhof Großaspach zumindest für eine Nacht wieder vorne

Von Steffen Grün

Es gibt keinen Zweifel, dass die drei Punkte für Großaspach verdient sind. Sein Team habe „sehr seriös gespielt, wenig zugelassen und damit das umgesetzt, was wir wollten“, lobte Trainer Pascal Reinhardt. Er verspürte nach den Rückschlägen in den vergangenen zwei Partien (0:0 gegen Nöttingen, 0:2 in Gmünd), die die SG erstmals in dieser Saison die Spitzenposition gekostet hatten, eine gewisse Erleichterung, dass es gegen seinen Ex-Verein keinen weiteren Patzer gab.

Und trotzdem waren es zwei Geschenke, die den Sonnenhof endgültig auf die Siegerstraße brachten. Erst war da der Elfmeterpfiff in der 62. Minute, mit dem der Schiedsrichter alle überraschte. Auch Dominik Salz, den vermeintlich Gefoulten, der beim Kopfballversuch von einem Abwehrspieler bedrängt worden war. „Im Mittelfeld würde ich das vielleicht pfeifen, aber für einen Strafstoß reicht es meines Erachtens nicht“, gab Aspachs Torjäger nach dem Abpfiff zu. In den Augen des Referees hatte der Holzhausener den Stürmer dagegen unterlaufen und auf unfaire Weise am Abschluss gehindert. Eine Entscheidung, die den Torjäger der Gäste derart erzürnte, dass Janik Michel vom Unparteiischen die Ampelkarte unter die Nase gehalten bekam. Dagegen bewahrte Volkan Celiktas die Ruhe, legte den Ball auf den Punkt und wartete darauf, schießen zu dürfen. Als sich die Gemüter abgekühlt hatten und er endlich an der Reihe war, verwandelte der SG-Kapitän den Elfmeter souverän zum 2:0. Es war bereits das siebte Saisontor des defensiven Mittelfeldspielers.

Dominik Salz nimmt das Holzhausener Geschenk an und stellt den Endstand her

Einer liegt in der internen Liste aber weiterhin vor ihm, und das ist Salz. Der hatte den neunten Treffer dem Blackout eines Holzhauseners zu verdanken. Max Brendle führte den Ball, war auf dem Weg zur Mittellinie und „ich wollte ihm im Sprint hinterher. Ich bin beim ersten Schritt ausgerutscht“, verriet der 36-Jährige nach der Partie, doch dann habe der FCH-Torwart plötzlich „Hintermann“ gerufen. Mit dem Ziel, den Mitspieler vor der fast schon gebannten Gefahr zu warnen, dass ihm Salz von hinten die Kugel stibitzen könnte. Das brachte Brendle offenkundig derart aus dem Konzept, dass er den Ball zu seinem Keeper zurückspielen wollte und dabei nicht an den SG-Stürmer dachte. „Ich war erst einmal verblüfft und habe zwei Sekunden gebraucht, bis mir klar war, dass es natürlich kein Abseits ist“, sagte Salz. Dann setzte sich das Goalgettergen wieder durch. Er stand mutterseelenalleine vor Henning Schwenk, nahm das Geschenk dankend an und schoss zum 3:0 ein.

Damit war die Partie gelaufen, in der die Hausherren von Anfang an dominierten, da ihnen die abstiegsbedrohten Gäste meistens die Initiative überließen. „Wir wussten, dass wir viel den Ball haben werden“, gewährte SG-Trainer Reinhardt einen Einblick in die Überlegungen: „Wir haben es bei Ballbesitz in der ersten Hälfte gut gespielt.“ Das Manko: Oft kam der letzte Pass oder die Flanke nach Durchbrüchen über Außen nicht an. Stattdessen hatte Aspach eine kritische Situation zu überstehen. Zehn Minuten waren gespielt, als Holzhausens Torjäger Janik Michel zum Kopfball kam, die linke Ecke anvisierte und Pech hatte, dass SG-Keeper Maximilian Reule rechtzeitig abtauchte.

Das 1:0 geht auf das Konto von SG-Youngster Lukas Stoppel

In der 27. Minute zeigten die Einheimischen dann doch einmal die Präzision, die es für einen Torerfolg braucht. Eine schöne Kombination über Marius Kunde und Dominik Salz vollendete Youngster Lukas Stoppel mit einem Schuss aus etwa acht Metern ins rechte Eck. Mit dem 1:0 kletterten die Einheimischen in der virtuellen Tabelle wieder auf Platz eins vor Göppingen, doch spätestens die 40. Minute ermahnte die SG, nicht nachlässig zu werden. Holzhausens Innenverteidiger Carlos Antonio Konz köpfte die Kugel nach einem Freistoß in den Aspacher Kasten, doch es blieb bei einer Schrecksekunde. Der Schiedsrichterassistent hatte die Fahne gehoben. Abseits, die knappe Pausenführung des Sonnenhofs war gesichert.

Die hätte Salz kurz nach Wiederbeginn beinahe ausgebaut, scheiterte aber am Keeper. Zu hoch zielte er beim Drehschuss in der 59. Minute, ehe beim satten 18-Meter-Schuss von Stoppel wieder der Torwart sein Können zeigte. Es brauchte also die zwei Präsente auf dem Silbertablett, um den Sieg klarzumachen, mit dem Großaspach wieder Platz eins eroberte. Zumindest, bis heute die Entscheidung über die Herbstmeisterschaft in Hollenbach fällt. Nur wenn der FSV den Göppingern mindestens einen Punkt abtrotzt, bleibt die SG Sonnenhof vorne.

SG Sonnenhof Großaspach Reule – Rahn, Frölich, Nuraj, Mohr – Stoppel (70. Dautaj), Celiktas (67. Pfänder), Kunde – Mbem-Som Nyamsi (83. Mistl), Salz (83. Engel), Tasdelen (83. Ender).

FC Holzhausen Schwenk – Czerwonka (49. Schlecht), Brendle, Konz, Haller (69. Oberle) – Pfeifhofer, Skoda, Schäuffele, Müller (86. Babic) – Wissmann (82. Pantel), Michel.

Tore 1:0 (27.) Stoppel, 2:0 (64./FE) Celiktas, 3:0 (76.) Salz. – Gelb-Rote Karte Michel (63.). – Schiedsrichter Muliqi (Ilvesheim). – Zuschauer: 541.