Steinbacher auf dem aufsteigenden Ast

Der Abstiegskampf in der Fußball-Bezirksliga hat sich nach der Winterpause verschärft. Großer Gewinner ist dabei der SV Steinbach, der sich mit drei Siegen hintereinander auf Platz zwölf verbesserte. Hingegen sieht es für den Großen Alexander und den VfR Murrhardt nicht so gut aus.

Florian Schlipf (Dritter von rechts) und die Steinbacher Fußballer bejubelten zuletzt drei Siege hintereinander. Foto: T. Sellmaier

© Tobias Sellmaier

Florian Schlipf (Dritter von rechts) und die Steinbacher Fußballer bejubelten zuletzt drei Siege hintereinander. Foto: T. Sellmaier

Von Heiko Schmidt

Vier Spieltage sind nach der Winterpause in der Fußball-Bezirksliga absolviert. Dabei nimmt die Spannung im Kampf um den Klassenverbleib zu. Drei Mannschaften müssen nach dem Saisonende den Gang in die Kreisliga A antreten. Sollten mehr als zwei Rems-Murr-Teams aus der Landesliga runterkommen, müsste auch der Viertletzte der Bezirksliga absteigen. Dies ist momentan aber nicht der Fall, kann sich allerdings durchaus noch ändern.

Einen Satz auf den sicheren zwölften Platz hat der SV Steinbach gemacht. „Es sieht sehr gut für uns aus. Wir sind erleichtert, dass wir da unten etwas herausgekommen sind“, freut sich Talha Ünal, der zusammen mit Philipp Heller Spielertrainer ist. Seit die beiden das Sagen beim SVS haben, kann sich die Bilanz sehen lassen: vier Siege aus fünf Spielen. „Die Jungs haben Spaß am Fußballspielen“, gibt Ünal die Stimmung im Team wieder. Der 33-Jährige selbst sowie Taner Bakir (32) und Marcel Goncalves (33) wurden von der zweiten Mannschaft in die Erste hochgezogen. Sie bringen viel Erfahrung ins ansonsten junge Team mit. „Die Trainingsbeteiligung ist sehr gut“, nennt Ünal einen weiteren Grund für den Aufwärtstrend der Steinbacher.

Steinbach dreht zum Spielende hin auf, wenn anderen Teams die Luft ausgeht

Ihnen hat dabei der frühe Start der Vorbereitung Anfang Januar geholfen. „Die anderen Mannschaften waren noch im Winterschlaf, da standen wir bereits auf dem Platz“, bemerkt Talha Ünal. Und das ist bei den Spielen deutlich zu sehen. „Wir hatten am Ende der zweiten Halbzeit mehr Luft als unsere bisherigen Gegner“, so der Spielertrainer. Zudem sind die Steinbacher auch stolz darauf, dass sie zuletzt einige Jokertore erzielten – also eingewechselte Spieler hatten getroffen. Doch Zeit zum Ausruhen bleibt dem SVS nicht. „Wir müssen weiter Gas geben, um den Abstand nach hinten zu wahren oder noch besser auszubauen“, lautet die Ansage von Talha Ünal.

Hingegen sieht es für zwei andere Mannschaften nicht so gut aus. Der Große Alexander Backnang steht zwar derzeit knapp über dem Strich, wäre aber bei möglichen vier Absteigern betroffen. Ein Punkt aus den vergangenen vier Begegnungen ist die magere Ausbeute der Backnanger. „Das ist trotzdem noch ganz okay“, sagt Trainer Eftimios Natsioulas. Ihm liegt jedoch die 1:9-Pleite beim TSV Sulzbach-Laufen noch etwas im Magen. „Das darf uns nicht noch einmal passieren.“ Natsioulas weiß auch, woran es liegt: „Wir sind zu launisch und sprunghaft.“ Außerdem war die Vorbereitung auf die zweite Saisonhälfte mit vielen personellen Ausfällen nicht gut. „Die Trainingsbeteiligung wird nun aber besser. Die Jungs müssen sich zusammenfinden“, so der Coach. Dann sollte es auch in den Partien mit den nächsten Zählern klappen. „In den Heimspielen müssen wir in erster Linie unsere Punkte holen. Auch die Bigpoints in den Kellerduellen sind wichtig.“ Wenn dem Großen Alexander dies gelingt, dann könnten die Backnanger den angestrebten Ligaverbleib durchaus schaffen.

Dasselbe Ziel hat der VfR Murrhardt, der sich momentan auf einem Abstiegsrang wiederfindet. Der Trend zeigt bei der Mannschaft von Spielertrainer Timo Schmid nach unten. Zwar gelang gleich nach der Winterpause ein überraschendes 0:0 gegen den Aufstiegsanwärter TSV Nellmersbach, es folgten dann aber drei Niederlagen in Folge. Zuletzt kam der VfR mit 2:7 beim SC Korb unter die Räder. „Es läuft absolut schlecht für uns“, muss der sportliche Leiter Daniel Frank eingestehen. „Wir hatten uns nach dem Spiel gegen Nellmersbach viel mehr erhofft.“ Aus Franks Sicht bekommt der VfR zu viele Gegentore. „Uns fehlt da die Kontinuität. Jede Woche muss die Abwehr aus personellen Gründen umgestellt werden“, hat der sportliche Leiter den Hauptgrund für die Misere ausgemacht. Hinzu kommen für ihn „individuelle Fehler ohne Ende“. Es sei auch ein Stück weit die Einstellung einzelner Spieler zu hinterfragen. Mut macht den Murrhardtern jedoch, dass sie noch gegen Mannschaften aus dem hinteren Tabellendrittel spielen. „Ich hoffe, dass wir die Kurve kriegen und sich die Mannschaft berappelt.“ Dies kann in den noch 13 ausstehenden Spieltagen gezeigt werden.

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Erstellt:
16. März 2022, 06:00 Uhr

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