SV Allmersbach: Nur mit einem Sieg auf der sicheren Seite

Allmersbachs Landesliga-Fußballer müssen das Heimspiel gegen den TSV Schornbach am Samstag um 15.30 Uhr unbedingt gewinnen, um sich aus eigener Kraft zu retten. Endet die Saison mit einem Unentschieden oder einer Niederlage, droht dem SVA die Relegation oder sogar noch der Abstieg.

Marius Weller will mit dem SV Allmersbach am Samstag einen Sieg und den Klassenverbleib bejubeln. Der 20-jährige Stürmer, der zur neuen Saison zum Oberligisten TSG Backnang wechselt, hat in der zu Ende gehenden Runde bislang schon 25 Treffer erzielt.Foto: A. Becher

© Alexander Becher

Marius Weller will mit dem SV Allmersbach am Samstag einen Sieg und den Klassenverbleib bejubeln. Der 20-jährige Stürmer, der zur neuen Saison zum Oberligisten TSG Backnang wechselt, hat in der zu Ende gehenden Runde bislang schon 25 Treffer erzielt.Foto: A. Becher

Von Timo Babic

30 Punkte sammelte Allmersbach in den 18 Partien der Hinrunde. Nur 17 sind es nach 17 Duellen der Rückserie. Zu wenig, um bereits vor dem letzten Spieltag einen Haken hinter den Verbleib in der Fußball-Landesliga gemacht zu haben, in der es in dieser Saison einen verschärften Abstieg gibt. Vor allem die vergangenen fünf Begegnungen, aus denen nur ein mageres Pünktchen heraussprang, brachten den SVA noch einmal in die Bredouille. Das meint Trainer Johannes Stanke, wenn er sagt, „dass wir uns das so eingebrockt haben“. Anstatt am Samstag um 15.30 Uhr mit dem Heimspiel gegen den TSV Schornbach ein ruhiges Saisonfinale zu haben, geht es so richtig um die Wurst.

SVA-Trainer Johannes Stanke zweifelt nicht am Sieg

Nur ein Sieg bringt auf alle Fälle den erlösenden Jubel, bei einem Remis oder einer Pleite muss der Blick auf andere Plätze gerichtet werden – nicht nur in der Landesliga, sondern auch in der Verbandsliga (siehe Info-Kasten). Denn die Ergebnisse in der nächsthöheren Etage entscheiden darüber, ob es sechs oder sieben Absteiger gibt. Sind es sieben, kann Allmersbach bei einer Niederlage sogar noch direkt absteigen oder bei einem Unentschieden auf den Relegationsplatz rutschen. Sind es nur sechs, droht allenfalls noch die Relegation gegen einen Bezirksligisten – ohnehin immer vorausgesetzt, dass die Teams hinter dem SVA ihrerseits Punkte einfahren. Überlegungen, mit denen sich der Trainer nicht groß beschäftigen will. „Zum Glück haben wir es immer noch selbst in der Hand“, betont Stanke den Fakt, dass mit einem Dreier im Rems-Murr- Duell alle Zweifel am Klassenverbleib beseitigt sind. Der 43-Jährige, der die Tälestruppe zusammen mit Jan Demmler coacht, gibt sich selbstbewusst: „Wir werden gewinnen, damit hinterher niemand rechnen muss.“

Für Schornbach ist die Situation im Abstiegskampf noch viel prekärer

Die Gäste aus dem rund 1900 Einwohner zählenden Stadtteil von Schorndorf blieben in ihren vergangenen fünf Auswärtsspielen sieglos, haben in der Rückrunde insgesamt allerdings drei Zähler mehr als Allmersbach geholt. Weil es in der Hinserie sechs weniger waren, ist Schornbachs Lage aber noch deutlich prekärer als die des SVA. Der TSV ist Fünftletzter und kann wegen der weitaus schlechteren Tordifferenz zumindest seinen morgigen Kontrahenten nicht mehr überholen. „Die Schornbacher müssen gewinnen und können dann trotzdem absteigen, wodurch der ganze negative Druck auf deren Seite ist“, sagt Stanke. Er verlangt von seinen Schützlingen, die ohne Dennis Ullrich und Yannik Traub auskommen müssen, dass sie beim Saisonfinale vom Anstoß bis zum Abpfiff präsent sind. Zuletzt beim 2:3 in Obersontheim kassierte Allmersbach das entscheidende Tor wie bereits beim 1:2 bei Leonberg/Eltingen in der Nachspielzeit, obwohl Roland Teiko und Michael Heißwolf nach dem frühen 0:2 ausgeglichen hatten und die Gäste auf den Siegtreffer drängten. Auch beim 3:3 in Satteldorf klingelte es im Kasten, als die reguläre Spielzeit vorbei war. Zudem fing sich das Team in Pfedelbach in der 88. Minute das 2:2. Bittere Punktverluste, denen Allmersbach vielleicht nachtrauert, sollte es am Samstag schiefgehen.

Drittes SVA-Gastspiel in der Landesliga soll auch in der neuen Saison fortgesetzt werden

„Was wäre wenn – solche Gedanken habe ich mir noch nie gemacht“, verrät Stanke und sagt ein weiteres Mal: „Wir haben es uns so eingebrockt und werden gewinnen, ganz einfach. Wir freuen uns alle auf dieses Spiel, hoffen auf eine große Kulisse und sind bereit.“ Das dritte Landesliga-Gastspiel des SVA in seiner Vereinshistorie nach 1991 bis 1993 und 2018/2019 soll auf keinen Fall nach zwei Spielzeiten wieder beendet sein.

Auf diese Spiele muss der SV Allmersbach schauen, wenn das Tälesteam selbst nicht gewinnt

Verbandsliga Mit dem VfB Neckarrems und dem TSV Heimerdingen sind in der Verbandsliga bereits zwei Klubs nicht mehr zu retten, die der Staffel 1 der Landesliga zugeordnet werden. Bleibt es dabei, müssen in der Spielklasse des SV Allmersbach nur sechs Teams auf direktem Wege in die Bezirksliga runter – das wäre gut für die Tälestruppe. Sieben sind es laut WFV-Regularien, sollte es in der Verbandsliga eine dritte Mannschaft erwischen, die in der Staffel 1 der Landesliga aufschlägt. Und das ist alles andere als unwahrscheinlich, denn der SKV Rutesheim belegt als Sechstletzter im Feld der 20 Vereine derzeit auch einen Abstiegsplatz und direkt davor liegt der TSV Crailsheim auf dem Relegationsrang. Tauschen diese Teams die Plätze, bringt das dem SVA und den anderen Landesliga-Kellerkindern nichts. Denn nur wenn keiner der beiden Klubs runter muss, bleibt es bei sechs Absteigern. Rutesheim (45 Punkte) erwartet Schlusslicht Neckarrems, das klingt machbar. Crailsheim (45) muss zum Fünften nach Essingen, das dürfte schwieriger sein. Zu überholen gilt es Wangen (46, spielt daheim gegen den Zehnten Pfullingen) oder Leinfelden-Echterdingen (46, erwartet Absteiger Heiningen).

Landesliga Mit Öhringen, Sindringen/Ernsbach, Leingarten und Kornwestheim stehen vier Absteiger fest. Sechs weitere Teams müssen im Feld der 19 Mannschaften bangen, angefangen bei Allmersbach (47 Punkte, Torverhältnis +15). Dahinter folgen Germania Bietigheim (47, +9), der SV Leonberg/Eltingen (46, -33), der TSV Schwaikheim (45, -17), der TV Pflugfelden (44, -1) und der TSV Schornbach (44, -15). Die relevanten Partien: Allmersbach gegen Schornbach, Bietigheim gegen Pfedelbach (5. Platz), Leonberg/Eltingen gegen Obersontheim (4.), Schwaikheim gegen Kaisersbach (8.) und Löchgau (2.) gegen Pflugfelden.

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Erstellt:
10. Juni 2022, 06:00 Uhr

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