Tänzer des TSZ Weissacher Tal mischen Zweite Liga auf

Von Heiko Schmidt

Mit gemischten Gefühlen und auch mit viel Zuversicht sind die Sportler des Tanzsportzentrums Weissacher Tal ins Abenteuer Zweite Bundesliga der Lateinformationen gestartet. Der Neuling, der als Meister der Regionalliga aufgestiegen war, wusste nicht genau, was ihn erwartet. Doch nach den ersten drei von insgesamt fünf Saisonturnieren kann man sagen, dass das Team in der zweithöchsten Liga – es gibt fünf Klassenebenen in Deutschland – angekommen ist. Die Weissacher stehen in der Gesamttabelle auf Rang fünf unter sieben Mannschaften. Somit mischt das Tanzsportzentrum die Liga durchaus auf.

„Den Klassenerhalt wollten wir schaffen. Das haben wir schon jetzt ziemlich sicher erreicht“, sagt Dirk Gutöhrlein, der zusammen mit Melanie Hoos und Jimmie Surles das Team trainiert, in seinem Zwischenfazit. Nachdem ein Team sich vor dem Saisonbeginn zurückgezogen hatte, dürfte es eigentlich nur noch einen Absteiger geben. Und da müsste schon alles gegen die Weissacher laufen, wenn das passieren sollte. Zudem zeigt die Formkurve des Tälesteams nach oben. Nach den fünften Plätzen bei den ersten beiden Turnieren in Ludwigsburg und Darmstadt steigerten sich die Weissacher am vergangenen Wochenende. In Weinheim tanzte das Team sogar auf den vierten Rang. „Das ist uns zum ersten Mal gelungen“, freut sich Gutöhrlein. Er schiebt nach: „In der Vorbereitung auf das Turnier haben wir viel an der Ausstrahlung und Präsenz gearbeitet. Das hat sich ausgezahlt.“

Mit dem Zusammenhalt und der Erfahrung punkten die Weissacher

Als erste Mannschaft eröffnete das Tanzsportzentrum das Zweitliga-Turnier in Weinheim. Es gelang ein starker Durchgang in der Vorrunde, der mit dem Einzug ins große Finale belohnt wurde. Dort zog das Team das Los des letzten Startplatzes und tanzte in einer komplett gefüllten Halle einen starken, emotionalen und nahezu fehlerfreien Durchgang. Die Freude war dementsprechend groß, als die Wertungsrichter ihre Tafeln mit den Plätzen 5, 3, 4, 4, 5 zogen. Dies bedeutete den vierten Rang in der Tageswertung. „Das Mittelfeld in dieser Liga liegt so eng beieinander. Wenn da etwas nicht sitzt, ist jeder Platz möglich. Aus diesem Grund müssen wir in den letzten beiden Turnieren nochmals alles geben, um die gezeigte Leistung erneut aufs Parkett bringen zu können“, so Gutöhrlein.

Großen Zuspruch gibt es für die Weissacher innerhalb des Vereins. Die beiden Vorsitzenden Uli Rothmund und Holger Kiebel sind begeistert von der Leistung des A-Teams. „Unser Ziel war es immer, als Aufsteiger den Ligaverbleib zu sichern. Dass das Team so eine grandiose Leistung in der ersten Saison in der Zweiten Bundesliga abliefert und sogar den vierten Platz erreicht, ist ein Wahnsinn. Den Stolz auf dieses Team, getragen von Teamgeist und angetrieben von unseren Trainern, kann man kaum in Worten fassen“, schwärmt Kiebel.

In der Analyse etwas tiefer geht Trainer Dirk Gutöhrlein. Er sagt: „Es war wichtig, dass wir es bei jedem Turnier in der Vorrunde ins große Finale geschafft haben.“ Somit war dem Tanzsportzentrum schon der fünfte Rang sicher. Klar ist aber laut dem Coach auch: „Das Niveau in der Zweiten Bundesliga ist deutlich höher als in der Regionalliga.“ Die Weissacher haben diese Herausforderung angenommen. Mitgeholfen hat dabei der Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft. „Ein weiterer Pluspunkt ist, dass wir sehr erfahrene Tänzer im Team haben.“ Dazu zählt Gutöhrlein unter anderem Fabio Rothmund, Lena Kiebel, Patryk Stosik und Sascha Kusch. „Wenn es darauf ankommt, sind wir da, besonders mental“, lobt Coach Gutöhrlein.

Die Weissacher blicken deshalb zuversichtlich dem Saisonendspurt entgegen. Nach dem Turnier in Nürnberg steht der Abschluss ausgerechnet beim Heimturnier am 18. März an. „Darauf freuen wir uns besonders.“ Gutöhrlein verrät auch: „Unsere Choreografie Arabian Nights haben wir zu Beginn der Saison 2022 in Weissach das erste Mal gezeigt. Nun werden wir diese beim Heimturnier in diesem Jahr das letzte Mal präsentieren.“ Und dabei soll mindestens der fünfte Platz herausspringen. Zudem ist klar, dass die Weissacher im Hintergrund schon mit den Vorbereitungen auf die neue Runde mit einer neuen Choreografie und einem neuen Thema begonnen haben. Doch zunächst ist der Fokus auf die laufende Saison gerichtet. Schließlich wollen die Weissacher das Hoch genießen.

TSZ Weissacher Tal: Kusch/Lena Kiebel, Howe/Luisa Kiebel, Hasselwander/Carassco, Rothmund/Di Nunno, Herrmann/Dell’Oso, Stosik/Föll, Stark/Noll, Lucas Kiebel/Brundrett.