Tischtennisteam des TSV Oberbrüden im Umbruch

Bei der TSV-Mannschaft hat sich personell einiges getan. Die Auenwalder, die mit dem TV Murrhardt als ranghöchste Männervertretung der Region in der Verbandsliga spielen, präsentieren nach dem Abschied von Taiwo Mati eine neue Nummer eins. Zudem gibt es weitere Abgänge.

Dieter Senge (vorne) und Oliver Letzgus haben schon vor acht Jahren im Doppel zusammen gespielt. Archivfoto: Bernd Strohmaier

© Bernd Strohmaier

Dieter Senge (vorne) und Oliver Letzgus haben schon vor acht Jahren im Doppel zusammen gespielt. Archivfoto: Bernd Strohmaier

Von Heiko Schmidt

Der TSV Oberbrüden hat die vergangene Saison, die aufgrund der Coronaeinschränkungen in allen Ligen in Württemberg lediglich mit einer Hinrunde gespielt wurde, als Dritter in der Verbandsliga abgeschlossen. „Das war sehr erfreulich, aber nicht unbedingt zu erwarten“, sagt Oberbrüdens Sprecher Oliver Letzgus. Die Auenwalder sind damit jedoch das beste Männerteam der Region, denn der Ligarivale TV Murrhardt wurde Fünfter.

Maßgeblichen Anteil am starken Abschneiden des TSV hatte die Nummer eins der Auenwalder: Taiwo Mati. Er schloss ohne Niederlage und mit einer überragenden Einzelbilanz von 14 Siegen die Runde ab. Der aus Nigeria stammende Mati hatte indessen schon früh signalisiert, dass er in der kommenden Saison in einer höheren Liga spielen wolle, unter Umständen auch außerhalb von Deutschland. Aus diesem Grund steht er für die neue Saison zwar noch formal in der Aufstellung, Einsätze im TSV-Dress werden von ihm jedoch nicht stattfinden. „Das kommt für uns nicht überraschend, da Taiwo das eine Spiel in diesem Kalenderjahr schon nicht mehr mitgemacht hat“, berichtet Oliver Letzgus.

Vor diesem Hintergrund machten sich die TSV-Verantwortlichen auf die Suche nach einem Ersatz auf Position eins. Fündig wurden sie in der Slowakei, woher der neue Spitzenspieler Juraj Zatko stammt. „Er hat zuletzt in der Verbandsoberliga in Bayern gespielt“, teilt Letzgus mit. Zwar wissen die Auenwalder, dass Zatko nicht ganz an die Stärke von Taiwo Mati herankommen wird, trotzdem gibt es gewisse Erwartungen an den Neuen. „Wenn er im vorderen Paarkreuz auf eine positive Bilanz kommt, würde uns das sehr weiterhelfen“, so Letzgus.

Taiwo Mati, Heiko Tomaschek und Jonah Senge fehlen

Dem TSV Oberbrüden kehrte außerdem Heiko Tomaschek nach vielen erfolgreichen Jahren den Rücken und schloss sich seinem Heimatverein SC Urbach an. Der frischgebackene Abiturient Jonah Senge möchte zudem in dieser Saison aufgrund eines beabsichtigten Auslandsaufenthalts für voraussichtlich ein Jahr ebenfalls nicht mehr in der ersten Mannschaft an den Start gehen und ist deshalb fürs zweite Team aus Oberbrüden gemeldet. „Diese Abgänge beziehungsweise Ausfälle schmerzen sehr“, macht Oliver Letzgus klar.

So müssen nun zwei Routiniers in die Bresche springen. Der 57-jährige Dieter Senge und der ein Jahr jüngere Oliver Letzgus, die sich eigentlich schon aus dem Leistungssport zurückgezogen und in der Reserve eingerichtet hatten, werden wieder im TSV-Dress auflaufen. Allerdings dürfte für beide die Verbandsliga selbst im hinteren Paarkreuz eine harte Nuss werden.

Von der Mannschaft aus der vergangenen Saison verbleiben damit nur noch Daniel Quiram, Christoph Krenzlin, der bei der Bezirkspokal-Endrunde einen starken Auftritt hatte, und Marcus Kocher. Letztgenannter stand wegen Vaterfreuden und des Baus eines Eigenheims in der letzten Runde nur sporadisch zur Verfügung. „Wir hoffen aber, dass er die Unterbrechung seiner Tischtennislaufbahn gut überstanden hat und in dieser Spielzeit wieder regelmäßig zum Einsatz bereit sein wird“, sagt Letzgus.

Fakt ist, dass den Auenwaldern eine schwere Saison bevorsteht. „Das sind schon gravierende Veränderungen in unserem Kader“, erklärt Letzgus. Daher ist derzeit noch nicht vorhersehbar, in welche Richtung es für den TSV in der Tabelle gehen wird. Auf jeden Fall wollen Oberbrüdens Tischtennisspieler nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Das ist das Ziel der Auenwalder.

Den kompletten Spielplan der Verbandsliga gibt es hier.

Mehr Mannschaften und demzufolge auch mehr Absteiger

Die Liga Die Verbandsliga wurde gegenüber der Vorsaison kräftig durcheinandergewirbelt. Neben Titelträger Beinstein haben der SV Onolzheim (freiwilliger Rückzug) und die drei regulären Absteiger Eislingen, Zell und Freiberg die Spielklasse verlassen. Neu dazugekommen sind die Absteiger TTC Hegnach und TTC Bietigheim-Bissingen III sowie die Aufsteiger DJK Sportbund Stuttgart III, GSV Hemmingen, TSV Niedernhall und SV Nabern. Damit umfasst die Spielklasse nun insgesamt elf Mannschaften. In der Saison 2021/2022 waren es hingegen lediglich zehn Teams.

Die Favoriten Blickt man auf den TTR-Wert – statistisch ermittelte Punktzahl des derzeitigen Tischtennisleistungsniveaus eines Spielers, TTR ist eine Abkürzung aus dem Englischen und steht für Tischtennis-Ranking –, gibt es zwei klare Favoriten. Die dritte Mannschaft des TTC Bietigheim-Bissingen sowie der TTC Hegnach dürften für die ersten beiden Plätze infrage kommen. Dahinter folgen die SG Schorndorf, DJK Sportbund Stuttgart III und Sport-Union Neckarsulm II.

Die anderen Teams Für alle weiteren Mannschaften dürfte es zunächst darum gehen, Abstand zur Abstiegszone zu schaffen. „Wir sehen uns – Ausfälle ausgenommen – dafür jedoch gut gerüstet“, sagt Oberbrüdens Oliver Letzgus. Auch der TV Murrhardt will mit Sicherheit nicht in den Abstiegsstrudel geraten. Denn am Saisonende müssen drei Teams absteigen. Der Viertletzte geht in die Relegation. Das möchten der GSV Hemmingen, TSV Niedernhall, der SV Nabern und der SV Plüderhausen II verhindern.

Der Start Los geht es am 17. September. Alle Teams hoffen, dass die Saison mit Hin- und Rückrunde zu Ende gespielt wird.

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Erstellt:
23. August 2022, 06:00 Uhr

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