Trailhof-Derby muss in der Relegation entscheiden
Tischtennismänner aus Murrhardt und Oberbrüden kämpfen morgen in Brackenheim um einen Platz in der Verbandsklasse

© Sportfotografie Alexander Becher
Julian (vorne) und Dominik Wörner wollen mit dem TV Murrhardt morgen in Brackenheim den Verbleib in der Verbandsklasse schaffen.Foto: A. Becher
Von Michael Clauss
Zum Trailhof-Derby lädt der TV Murrhardt seine Tischtennis-Fans am morgigen Samstag nach Brackenheim ein. Was lustig klingt, hat einen ernsten sportlichen Hintergrund. Die Walterichstädter Tischtennismänner wollen über die Relegation das Ticket für eine weitere Saison in der Verbandsklasse sichern. Dort möchten aber auch die beiden Landesliga-Vizemeister hin, der TSV Neuenstein und eben der TSV Oberbrüden, der wenige Kilometer vom TVM entfernt seine Heimstätte in der Sporthalle in Oberbrüden hat. Der kürzeste Weg zwischen beiden Vereinen führt durch den Auenwalder Ortsteil Trailhof, der aus TVM-Sicht augenzwinkernd Namensgeber für das direkte Aufeinandertreffen ist.
Nur finden die Relegationsspiele in der 45 Kilometer entfernten Verbandssporthalle in Brackenheim statt. Dort treten die drei Mannschaften im Modus jeder gegen jeden an. Wer am Ende des Tages die meisten Punkte ergattert hat, startet ab September in der Verbandsklasse, die beiden anderen Teams müssen für die Landesliga planen. In der ersten Partie um 10 Uhr duellieren sich die beiden Landesliga-Vizemeister aus Oberbrüden und Neuenstein. TSV-Spieler Oliver Letzgus sieht seine Mannschaft aufgrund der geringeren Ranglistenpunkte als Außenseiter. „Für Neuenstein spricht die starke Rückrunde, die es ohne Verlustpunkt absolviert hat“, sieht Letzgus den Gegner im Vorteil. Um 14 Uhr kommt es dann zum besagten Trailhof-Derby zwischen Murrhardt und Oberbrüden. Dabei schieben sich die Routiniers Letzgus sowie Jürgen Wörner für den TVM jeweils gegenseitig die Favoritenrolle zu. Wobei Letzgus daran erinnert, dass „die Lokalderbys der letzten Jahre immer wieder Überraschungen parat hatten“. Wörner wurmen noch immer die von der TSG Eislingen an die DJK Sportbund Stuttgart II kampflos überlassenen Punkte, die sich dadurch vor Murrhardt auf den Nichtabstiegsplatz schoben. Murrhardt muss nun durch die Mühle der Relegation und wird versuchen, die Wut auf Eislingen in die Motivation für den Klassenerhalt umzuwandeln.
„Allen gemeinsam ist, dass sie bereits einmal gescheitert sind“, betont Wörner die bitteren Erfahrungswerte aller drei Mannschaften mit Relegationsspielen. Eine Lehre daraus: Murrhardt und Oberbrüden werden jeweils acht Spieler für die Sechser-Aufstellung einsatzbereit halten, da es in den Duellen an die körperlichen Grenzen gehen kann. Spätestens im dritten Spiel zwischen Murrhardt und Neuenstein kommt es zur Entscheidung über Auf- oder Abstieg. „Neuenstein dürfte gestärkt an den Start gehen“ rechnet Wörner um 18 Uhr mit selbstbewussten Gegnern. Danach wird feststehen, ob in Oberbrüden oder Murrhardt Jubel ausbricht. Oder ob es in der nächsten Saison doch wieder ein Trailhof-Derby in der klassentieferen Landesliga gibt, weil der TSV Neuenstein sich den Platz in der Verbandsklasse gesichert hat.