TSG Backnang: Auf den Pokalcoup soll ein Auswärtssieg folgen
Der Fußball-Oberligist aus den Etzwiesen fährt mit viel Selbstvertrauen zum VfR Mannheim und peilt am Samstag ab 15.30 Uhr drei Punkte an.
Von Steffen Grün
Die ersten zwei Spiele der englischen Woche haben die Oberliga-Fußballer aus den Etzwiesen mit Bravour absolviert. Zunächst trotzten sie am vergangenen Samstag dem Aufstiegsanwärter aus Pforzheim zum Saisonstart ein 1:1 ab, dann warfen sie den Regionalligisten Freiberg am Mittwochabend mit einem Last-minute-Tor zum 2:1 hochkant aus dem WFV-Pokal. „Sehr erfreuliche Leistungen in beiden Heimspielen“ attestierte der TSG-Coach seinem Team und hob „die hohe mannschaftliche Geschlossenheit, die Leidenschaft und die Mentalität“ hervor. Welcher Verein im Achtelfinale wartet, beschäftigte Mario Klotz am Vormittag nach dem Pokalcoup absolut nicht, „das darf die Losfee entscheiden. Wir nehmen es, wie es kommt.“ Er richtete seinen Blick vielmehr bereits auf Backnangs Oberliga-Begegnung am morgigen Samstag (15.30 Uhr, Rhein-Neckar-Stadion) beim VfR Mannheim.
Mario Klotz rechnet mit hoch motiviertem Gegner
„Wir wollen unsere Leistung erneut aufs Feld bringen und fahren dorthin, um zu gewinnen“, kündigt der 38-Jährige an. Dieses Selbstvertrauen, das die Roten mit den bei den starken Auftritten gegen Pforzheim und Freiberg gesammelt haben, soll zum Ausklang der englischen Woche auch auf fremdem Platz zum Tragen kommen. Dagegen setzte es für den Aufsteiger aus der Kurpfalz zuletzt zwei Nackenschläge. Erst blieb das Team mit dem 0:4 in Villingen in den Startlöchern hängen. Dann war Schluss im badischen Pokalwettbewerb, weil das Drittrundenspiel beim Oberliga-Rivalen Nöttingen mit 0:2 verloren ging. Von den Akteuren mit Erfahrung in höheren Spielklassen, von denen es im VfR-Kader einige gibt, kamen zum Beispiel der Ex-Großaspacher Nicolas Jüllich oder Richard Weil bislang noch nicht zum Einsatz. Anders als Marcel Titsch-Riveiro, der für Heidenheim, Wiesbaden und Halle in der zweiten und Dritten Liga spielte, oder Robin Szarka, der für Hoffenheim sogar dreimal in der Bundesliga ran durfte und für die Zweite der Kraichgauer und für Energie Cottbus insgesamt 281 Regionalliga-Duelle und 71 Drittliga-Partien bestritten hat. Es handelt sich daher trotz der bisherigen Enttäuschungen um einen Neuling, dem viel zuzutrauen ist. „Mannheim wird den Bock umstoßen wollen“, glaubt Mario Klotz, sieht die TSG aber sehr gut gerüstet.
Der TSG-Trainer hat in Sachen Personal die Qual der Wahl
Vor dem WFV-Pokal-Duell mit Freiberg hatte Backnangs Trainer die Rotationsmaschine angeworfen und bis auf Kapitän Julian Geldner, Loris Hoffmann, Niklas Mahler und Talha Özen alle anderen Spieler aus der Startelf gegen Pforzheim auf die Bank gesetzt. „Jeder hatte es verdient zu spielen, jeder hat die Möglichkeit bekommen und jeder hat Gas gegeben“, freut sich Mario Klotz und lobt den Teamgedanken, der derzeit offensichtlich vorherrscht: „Die Jungs auf der Bank haben richtig mitgefiebert.“
Zugänge Becker und Terpsiadis zeigten, dass sie echte Alternativen sind
Ihm obliegt es nun, aus den beiden Aufstellungen die nächste Anfangsformation herauszufiltern. Darin sieht er keine Last, sondern „eine erfreuliche Situation für einen Trainer“. Wie üblich lässt er sich nicht in die Karten schauen, aber klar ist, dass Julian Geldner gesetzt ist und Innenverteidiger Patrick Tichy wieder von Beginn an mitmischt. Auch Tim Pöhler, der gegen Freiberg geschont wurde, dürfte im Sturmzentrum wieder erste Wahl sein. Sonst herrscht auf vielen Positionen inklusive des Tors ein gesunder Konkurrenzkampf, zumal auch die bislang letzten Neuen Finn Becker im zentralen Mittelfeld und Rafael Terpsiadis in der Offensive als Doppelpacker im Pokal sofort echte Alternativen sind. Ausfallen werden weiterhin Niklas Benkeser, Leon Leuze, David Müller und Marius Weller, zudem ist nun auch Robin Schwemmle verletzt. Thomas Doser fehlt aus privaten Gründen.