TSG Backnang Turnen: die Halle neu, der Kader stark verändert
Das Backnanger Männerteam startet nach dem dritten Platz in der vergangenen Drittliga-Saison dieses Jahr unter erschwerten Bedingungen. Topscorer Gabriel Eichhorn turnt in der Bundesliga, andere Leistungsträger sind aus beruflichen oder aus Studiengründen nicht mehr dabei.
Von Robert Steiner
Wenn die Backnanger Männerriege am Samstag ab 17 Uhr gegen die TG Hanauerland in der Dritten Bundesliga in die Saison startet, dann ist vieles nicht mehr so, wie es bislang war. Zum Beispiel trägt die TSG ihre Heimwettkämpfe nicht mehr in der Karl-Euerle-Halle, sondern nun in der Sporthalle Katharinenplaisir aus. Zudem präsentiert sich der Kader der Mannschaft aus dem Murrtal mit verändertem Gesicht. Von den Stützen des Teams, das vergangenes Jahr lange mit um die Spitze turnte und am Ende Dritter der Südgruppe wurde, sind einige nicht mehr dabei. Ziel des umformierten Kaders ist deshalb: die Liga halten.
„Das ist das oberste Ziel“, macht Trainer Mark Warbanoff klar. Er rechnet mit einem schwierigen Jahr. Auch weil das diesjährige Niveau der Liga noch nicht einzuschätzen ist, da es in anderen Teams ähnliche Veränderungen gegeben hat. Dass die TSG nicht mehr auf die oberen Ränge blickt, liegt zum Beispiel daran, dass mit Gabriel Eichhorn derjenige fehlt, der im Vorjahr die meisten Scorepunkte sammelte. Der jüngere Bruder von Turn-Europameisterin Elisabeth Seitz, der am Samstag übrigens seinen 17. Geburtstag feiert, turnt nun für die TG Saar in der Ersten Bundesliga. Marc Plieninger wiederum, Eichhorns Kollege aus dem Stuttgarter Kunstturnforum, musste verletzungsbedingt aufhören. Routinier Robert Steiner beendete mit Abschluss der vergangenen Runde seine Karriere ebenfalls. Timo Bölcke, potenzieller Sechskämpfer, zieht für sein Studium nach Hamburg und kann die Riege dieses Jahr auch nicht unterstützen.
Neben Abgängen und Aufhörern gibt es angeschlagene Turner
Zu all diesen Abgängen kommen noch mehrere verletzungsbedingte Einschränkungen dazu. Bastian Wullert kämpft noch mit den Folgen eines Bandscheibenvorfalls im vergangenen Jahr und kann die Mannschaft nicht in vollem Umfang unterstützen. Björn Kuhn und Tim Tasol wiederum wurden Anfang des Jahres jeweils an der Schulter operiert und sind zunächst ebenfalls nicht vollkommen einsatzfähig. Positiv ist dagegen, dass Florian Ellinger nun wieder uneingeschränkt zur Verfügung steht, nachdem er in der Runde zuvor aufgrund einer Knieverletzung fast komplett ausfiel.
Wenigstens sind Luca Dörksen und Jonathan Cocks in der Mannschaft geblieben. Sie werden diesmal den einen oder anderen Mehrkampf auf dem Programm stehen haben. Allerdings können beide derzeit berufsbedingt nicht regelmäßig trainieren, trotzdem sind aber sowohl der 21-jährige Dörksen als auch der 28-jährige Cocks zufrieden.
Um die Lücken schließen zu können, sind bei der TSG nun die Turner aus der Verbandsliga-Mannschaft gefragt. Bei den Backnangern wird es wohl das eine oder andere Drittliga-Debüt geben. Neu im Team ist Connor Heiland, der an seinem Paradegerät, dem Pauschenpferd, der Mannschaft wichtige Scorepunkte bescheren kann. Tom Fischer ist an mehreren Geräten Ersatzmann und wird sicher ein paar Einsätze bekommen. Timo Bauer unterstützt die Riege an seinem Lieblingsgerät, den Ringen. Max Blessing wird potenziell an Barren und Ringen eingesetzt. Am Boden zählt Luis Ertel zu den Alternativen und Urs Böckheler, der seit Jahren bereits Bundes- und Verbandsliga turnt, ist weiterhin eine wichtige Stütze an Boden und Sprung. Allerdings besagt die Regelung, dass Turner, die in der Deutschen Turnliga (DTL) mehr als sieben Einsätze in einer Saison hatten, im Folgejahr nicht mehr in einer Liga des Schwäbischen Turnerbunds (STB) turnen dürfen. Somit muss Backnangs Trainer Mark Warbanoff die Einsätze der genannten Sportler so gut planen, dass sie 2023 für Backnang auch wieder in der Verbandsliga starten dürfen.
Eine weitere Veränderung wartet auf das TSG-Team auch in Sachen Austragungsort der Heimwettkämpfe. Da die Karl-Euerle-Halle nicht mehr zur Verfügung steht, finden die Wettkämpfe ab diesem Jahr in der Sporthalle Katharinenplaisir statt. Um sich an die neue Heimstätte zu gewöhnen, hat die Backnanger Riege dort Anfang September bereits ein Trainingslager absolviert. Ab Samstag gilt es nun, zu zeigen, dass man sich dort auch richtig wohlfühlt und gute Leistungen abrufen kann.
Die Termine Mit dem Heimwettkampf am Samstag geht für die TSG Backnang die neue Runde los. Schluss ist bereits Mitte November. Viermal genießt Backnang Heimvorteil, so wie morgen. Gastgeber ist die TSG am Samstag, 8. Oktober, und am Samstag, 15. Oktober, wenn es gegen den TV Bühl und den USC München geht. Zum ersten Mal auswärts muss Backnang am Samstag, 22. Oktober, ran. Dann steht das Duell beim TSV Grötzingen/Karlsruhe an. Am Sonntag, 30. Oktober, gastiert die TG Wangen-Eisenharz im Murrtal, ehe Backnang am Samstag, 12. November, zum Saisonabschluss beim TSV Unterföhring das zweite Mal in dieser Saison auswärts ranmuss.