Turner der TSG Backnang kommen mit ausgeklügelter Taktik zum Erfolg

Von Robert Steiner

Die badischen Gäste zeigten bereits im Einturnen in der Backnanger Sporthalle Katharinenplaisir, dass sie über hervorragende Turnfähigkeiten verfügen. Viele junge Nachwuchsathleten aus den eigenen Reihen führten schwierige Elemente in sehr sauberer Ausführung vor. Im Gegensatz dazu präsentierten die Backnanger wenig Neues. Jedoch zeigten die Gastgeber eine beeindruckende Routine, die am Ende zum Erfolg führen sollte.

Am Boden startete Urs Böckheler für sein Team ins erste Duell. Er kam ungestreift durch seine Übung, musste sich dennoch mit 0:2 Scorepunkten geschlagen geben, da sein Gegner noch sauberer turnte. Björn Kuhn bot im zweiten Duell eine saubere Übung. Er verließ allerdings gleich in der ersten Bahn beim Doppelsalto die Bodenfläche, was mit 0,3 Punkten bestraft wird. Kuhn gab vier Zähler an seinen Gegner ab. Es folgte Jonathan Cocks mit einem Sturz, ebenfalls in der ersten Bahn beim Doppelsalto. Den Rest seiner Übung brachte er elegant zu Ende und sammelte damit drei Zähler für das Konto der TSG. Zugang Nikita Sirosh aus Schmiden turnte zum Abschluss am Boden fehlerfrei und brachte nochmals drei Punkte nach Hause. Somit gab es ein 6:6-Unentschieden am Boden.

Die Backnanger legen mit guten Übungen den Grundstein zum Sieg

Am Pauschenpferd hatten die Karlsruher kein Glück. Hier konnten sie ihre Leistungen aus dem Einturnen nicht abrufen und mussten mehrmals das Gerät verlassen. Gleich ihr erster Turner im ersten Duell stürzte zweimal vom Gerät, während Kuhn für die TSG gut durchkam und fünf Punkte holte. Florian Ellinger folgte, kam ebenfalls sauber durch und erzielte zwei Zähler. Im dritten Duell ging Bastian Wullert an den Start und wackelte nur beim Abgang kurz, reagierte gekonnt und rundete seine Kür ab. Fünf weitere Punkte gingen damit auf das Konto der Backnanger. Im letzten Duell kam Cocks weniger gut durch seinen Abgang und musste vier Zähler liegen lassen. Am Pauschenpferd hatte die TSG mit 12:4 die Nase vorne.

Für die Murrtaler ging Timo Bauer im ersten Duell an die Ringe. Er turnte gut, sein Gegner machte es aber noch besser und holte drei Scorepunkte für die Gäste. Ähnlich erging es Wullert im zweiten Duell, der nur einen leichten Wackler bei der Felge in den Handstand zeigte und zwei Zähler an seinen starken Gegner abgeben musste. Ellinger ging ins dritte Duell und kam ebenfalls bis auf einen kleinen Fehler gut durch die Übung. Ihm reichte es zu einem Unentschieden. Kuhn holte trotz Sturz beim Abgang am Ende noch drei Punkte für das TSG-Konto. Dennoch verloren die Gastgeber an den Ringen mit 3:5. Zur Halbzeit lag die TSG mit 21:15 vorne.

Die meisten sprangen einen Tsukahara gestreckt

Am Sprung zeigten alle Turner gute Leistungen. Die meisten von ihnen sprangen einen Tsukahara gestreckt. Es gab jedoch zwei Ausnahmen: Leo Huber aus Karlsruhe turnte einen Überschlag-Hocksalto vorwärts und Tim Tasol zeigte wie gewohnt einen Kasamatsu, also einen Tsukahara gestreckt mit ganzer Schraube. Kuhn und Cocks hatten beide Schwierigkeiten beim Tsukahara im Einturnen, zeigten jedoch saubere Sprünge im Wettkampf. Kuhn kam zu einem Unentschieden. Cocks holte zwei Zähler gegen Hubers sauber geturnten, aber weniger wertvollen Sprung. Tom Fischer musste ebenfalls zwei Zähler abgeben, bevor Tasol dann drei Punkte holte und den Gerätesieg von 5:2 perfekt machte.

Am Barren zeigten die Routiniers Florian Ellinger, Björn Kuhn und Luca Dörksen saubere Übungen. Ellinger musste zwei Punkte abgeben. Dörksen hatte mit zwei Zählern die Nase vorne, bevor Kuhn nochmals drei Punkte beisteuerte. Sirosh zeigte die schwierigste Übung und holte zum Abschluss nochmals zwei Scorepunkte. Mit 7:2 ging auch der Barren an die TSG. Mit einem Polster von 33:19 Punkten absolvierten die Murrtaler die letzte Duellrunde am Reck.

Im ersten Duell stürzte der Karlsruher Routinier Bratan Lazar beim Abgang, bevor Kuhn elegant durch seine Übung kam und ihm zwei Punkte abnahm. Wullert steuerte im zweiten Duell noch einen Zähler bei. Ellinger turnte ebenfalls gut, aber musste dennoch zwei Zähler abgeben. Zum Abschluss ging Cocks für die Backnanger ans Reck. Ohne trainiert zu haben, turnte er eine saubere Übung. Sein Kontrahent war allerdings noch etwas besser und nahm einen Punkt für die Badener mit. Die Übungen am Reck endeten unentschieden – 3:3.

Die Backnanger haben mit einem Sieg im ersten Wettkampf nicht gerechnet. „Dass wir so gut durchkommen, haben wir nicht erwartet, aber wir sind stolz auf unsere Leistung“, sagte Mannschaftsführer Björn Kuhn, der mit 13 Scorepunkten der Topscorer des Tages war. „Die Gegner haben gut geturnt und hätten sie besser taktiert, hätte es auch anders ausgehen können“, meinte Backnangs Taktiker Nico Zeisel. Die TSG steht auf dem dritten Tabellenplatz. Weiter geht es am Samstag in Unterföhring.