Turnerinnen der TSG Backnang beseitigen Restzweifel am Klassenverbleib

Am vierten und zugleich letzten Wettkampftag in dieser Regionalliga-Saison lassen die Turnerinnen der TSG Backnang immerhin zwei Teams hinter sich und werden Sechster. Das reicht, um in der Abschlusstabelle denselben Rang zu belegen und auch in der neuen Runde dabei zu sein.

Damit ist alles gesagt: Emma Osswald, Lisa Hunscha, Marie Jahnle, Felin Weißhaar, Lilli Braun, Emely Pokorny und Melina Weller (von links) freuen sich mitsamt den fehlenden Taina Griem, Aurelia Weller und Lisa Baumgart auf eine weitere Regionalliga-Saison. Foto: privat

Damit ist alles gesagt: Emma Osswald, Lisa Hunscha, Marie Jahnle, Felin Weißhaar, Lilli Braun, Emely Pokorny und Melina Weller (von links) freuen sich mitsamt den fehlenden Taina Griem, Aurelia Weller und Lisa Baumgart auf eine weitere Regionalliga-Saison. Foto: privat

Von Claudia Krimmer

Für die Regionalliga-Turnerinnen aus Backnang hätte in der Heuberghalle in Meßstetten schon sehr viel schiefgehen müssen, um doch noch abzusteigen. Weil es im Achterfeld lediglich einen Verein erwischt und der VfL Kirchheim II bereits arg hinterherhinkte, hätten einerseits die Murrtalerinnen als Letzter ohne weitere Punkte bleiben und andererseits die Frauen von der Teck mindestens Dritter, vielleicht sogar Zweiter werden müssen. In diesem Szenario hätte die WKG Gäu Schönbuch die TSG automatisch überholt, die damit die rote Laterne übernommen hätte und doch noch abgestiegen wäre.

Das ist ziemlich viel „hätte“ und „wäre“, doch die Riege um Trainerin Melanie Andergassen hatte durchaus Anlass zu gewissen Restzweifeln. Erschwert wurde die Aufgabe insbesondere dadurch, dass die Mannschaftsführerin Taina Griem krankheitsbedingt passen musste. Auch Aurelia Weller und Lisa Baumgart fehlten, doch die Kolleginnen machten ihre Sache gut. Sie bewiesen großen Kampfgeist und beendeten den letzten Wettkampftag vor Kirchheim und Schönbuch auf dem sechsten Platz. Das ist auch die Position im Endklassement, die für den angestrebten Klassenverbleib reicht.

Verletzungen und Krankheiten machen es den TSG-Turnerinnen erneut schwer

„Ich bin total stolz auf die kämpferische Leistung in dieser Saison, das zeichnet unsere Mannschaft aus“, sagte die erleichterte Melanie Andergassen. Sie erinnerte daran, dass die Runde, die im Frühling in Ludwigsburg begonnen hatte und im Herbst in Balingen, Nürtingen und Meßstetten fortgesetzt und nun abgeschlossen wurde, „wieder einmal durch Verletzungen und krankheitsbedingte Ausfälle gezeichnet“ war. Die große Hoffnung der Trainerin ist, endlich einmal eine Runde in kompletter Besetzung turnen zu können, denn dann wäre „nicht auszudenken, wo wir landen könnten“.

Zum Ausklang dieser Runde durfte Marie Jahnle, die jüngste Turnerin der TSG-Riege, an allen vier Geräten (Sprung, Stufenbarren, Boden, Schwebebalken) ran. Sie meisterte ihr Regionalliga-Debüt mit Bravour. Auch Melina Weller trug mehr Verantwortung als bislang und sammelte am Sprung, Stufenbarren und Boden wichtige Punkte. Begonnen hatte der Wettkampf für Backnang am Schwebebalken – und es lief gut. Lisa Hunscha, Marie Jahnle, Emma Osswald, Emely Pokorny und Felin Weißhaar boten sichere Übungen, was Balsam fürs Nervenkostüm war. Am Boden erlaubte sich die sonst sehr sicher turnende Weißhaar einen Fehler, dafür kamen Jahnle, Hunscha und Weller gut durch. Pokorny wagte zwei neue Schwierigkeitselemente, die aber nicht klappten.

Wohlwissend, dass ihre Ausgangswerte zu niedrig sind, zeigten die TSG-Turnerinnen am Sprung solide Elemente, die mit guten Wertungen belohnt wurden. „Wir haben einfach keine optimalen Trainingsvoraussetzungen, um höherwertige Sprünge zu erlernen“, spielte Melanie Andergassen ein weiteres Mal auf die in Backnang fehlende Gerätturnhalle mit Schnitzelgrube hin. Den Strich unter die Saison setzten die Murrtalerinnen mit fünf fehlerfreien Übungen am Stufenbarren. Vor allem Lilli Braun war erneut eine sichere Bank, sie hat sich im Laufe der Runde in dieser Disziplin stabilisiert. Mit den mitgereisten Fans wurde anschließend der Regionalliga-Verbleib gefeiert. Im Frühjahr 2023 geht es dann wieder los und es ist der große Wunsch, in der kommenden Saison schon vor dem letzten Wettkampftag alle Zweifel am Klassenverbleib ausgeräumt zu haben. Mit wenig Verletzungs- und Krankheitspech sollte das drin sein.

Seit Jahren auf hohem Niveau

Höhepunkt Ein zweijähriges Gastspiel in der Zweiten Bundesliga ragt in der Historie der TSG-Frauen heraus. 2006 ging es mit Turnerinnen wie Alexandra Kiechle, Melanie Kauer (heute Andergassen), Sabrina Krimmer, Sarah Naseband oder Ellen Layer hoch, 2007 nach dem achten Platz wieder runter.

Konstanz Seit 2008 waren es zwölf Regionalliga-Runden und eine Drittliga-Saison (2011). „Wir schauen positiv in die Zukunft und sind weiter motiviert, noch mehr Neues zu erlernen, sofern es unsere Trainingsbedingungen zulassen“, sagt die Trainerin.

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Erstellt:
16. November 2022, 11:30 Uhr

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